Mit Mut und Selbstvertrauen nach Darmstadt
Zweimal müssen die Preußen vor Weihnachten noch ran und beide Spiele haben es in sich. Während man am 21.12. im heimischen LVM-Preußenstadion die zurzeit auf Platz zwei stehenden Elversberger zu Gast hat, geht es am morgigen Sonntag zum derzeit drittplatzierten (29 Punkte) nach Darmstadt ins Merck-Stadion am Böllenfalltor. Und diese Aufgabe wird einmal mehr höchst spannend, sind die Hessen doch in dieser Saison auf heimischem Geläuf noch ungeschlagen. Überhaupt haben die von Florian Kohfeldt trainierten Darmstädter in dieser Saison, mit 0:1 auf Schalke und 1:3 in Kaiserslautern, erst zweimal verloren.
Darmstadt hat eine der besten Offensiven der Liga
Dabei erzielten sie 26 Treffer, von denen elf auf das Konto des Schweden Isac Lidberg gehen, der damit die Torschützenliste anführt. Da kommt ein hartes Stück Arbeit auf unsere Abwehr-Recken zu, denn auch Fraser Hornby – zurzeit vier Treffer – weiß, wo das gegnerische Tor steht. Die Preußen können sich also auf einen offensiven, laufstarken – Hornby und Killian Corredo gehören zu den laufstärksten Spielern der Liga – und spielerisch versierten Gegner einstellen, der zuletzt daheim den KSC mit 3:2 bezwang. Der SCP seinerseits stellt mittlerer Weile allerdings auch keine Laufkundschaft mehr dar und hat sich im Mittelfeld der Liga festgesetzt. Zuletzt holten die Adlerträger fünf Punkte aus drei Spielen und am vergangenen Freitag sogar in der Nachspielzeit einen 0:2 Rückstand gegen Hannover 96 auf.
Selbstbewusste Preußen
Trainer Alexander Ende jedenfalls geht die Aufgabe selbstbewusst an, ohne dabei aus den Augen zu verlieren, dass es für den SCP auch weiter einzig um den Ligaerhalt geht, und sagt in der gestrigen Pressekonferenz: „Wir gehen in jedes Spiel rein, um dort drei Punkte zu holen. Ich betrachte Darmstadt und Elversberg isoliert. Aber wenn wir auf die Tabelle schauen, dann schauen wir jedes Wochenende, wie viel Luft haben wir nach unten. Jeder Punkt ist wertvoll, wir kämpfen um jeden Punkt“. Durch den gestrigen Sieg der Braunschweiger und dem Punktgewinn von Fürth beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz zurzeit noch fünf Punkte, könnte aber im schlimmsten Fall auf zwei Punkte zusammenschmelzen. Daher wäre es nicht verkehrt, auch bei den heimstarken Hessen etwas Zählbares mitzunehmen. Dazu der Trainer gestern: „Wenn es nach dem Darmstadt-Spiel 20 Punkte wären, dann wäre das gut. Wenn es 22 sind, umso besser. Sind es 25 zu Weihnachten…“
Trainer Ende lässt sich nicht in die Karten schauen
Es verspricht also ein attraktives Spiel vor den zu erwartenden 17 000 Zuschauern – davon wohl 1700 aus Münster – zu werden. Personell lässt sich unser Übungsleiter nicht in die Karten schauen, nur auf einer Position legt er sich fest: Johannes Schenk wird spielen! Er fügt aber hinzu: „Morten Behrens hat gezeigt, dass er da ist. Schenki sollte sich keine zwei, drei, vier Spiele leisten.“ Ansonsten hat der Trainer wieder die Qual der Wahl, denn gerade in der Offensive verfügt er mit den wieder genesenen Mees und Amenyido, sowie Vilhelmsson, Lokotsch und Batista-Meier mittlerer Weile über einige Alternativen. Gerade für den Schweden, der vor der Saison aus Darmstadt kam und der mit den Lilien schon Bundesliga gespielt hat, dürfte es ein besonderes Spiel sein. Ob er allerdings von Beginn an spielt oder erst im Laufe der Partie eingewechselt wird, das behält der Trainer vorerst für sich. Der Abbruch des Trainings unter der Woche war auf jeden Fall nur eine Vorsichtsmaßnahme und der Stürmer stellt auf jeden Fall eine Option für Sonntag dar.
Aber auch in der Abwehr hat Ende durch die Rückkehr von Jano ter Horst, nach abgesessener Gelb-Sperre, weitere Möglichkeiten. Denn auch hier stehen ihm mit Torge Paetow und Meyerhöfer gleich mehrere fitte Spieler wieder zur Verfügung. Und dann ist da ja auch noch Charalambos Makridis, der vom Trainer ein Sonderlob erhielt und defensiv wie offensiv einsetzbar ist. Egal, wer spielt, die Marschroute lautet: „Im Anlaufen müssen wir wie immer gut sein!“, und: „Darmstadt hat eine extrem körperliche Mannschaft. Müssen wir Körperlichkeit ins Spiel bringen? Bringen wir die große Innenverteidigung mit quirligeren Spielern in Bedrängnis? Wir haben viele Möglichkeiten darauf in unserem Kader“, so der Trainer zum Abschluss. Spätestens morgen Nachmittag werden wir mehr wissen. Für mich klingen 25 Punkte zu Weihnachten auf jeden Fall ziemlich verlockend!
Alle zusammen für Preußen Münster!
