Viel Lob, aber keine Punkte – Preußen verlieren unglücklich in Darmstadt

2025/2026 - Spielbericht - Darmstadt 98 - SC Preußen Münster 1:0

Wenn der Trainer des Gegners, so wie am gestrigen Tag Lilien-Trainer Kohfeldt, voll des Lobes über den SC Preußen ist, dann muss das nicht zwingend etwas Gutes sein, kann dieses Lob doch auch dazu dienen, indirekt die Leistung der eigenen Mannschaft positiv hervorzuheben. So hinterließen Kohfeldts lobende Worte, so nett sie auch gemeint sein mögen, bei der Preußen-Anhängerschaft eher einen faden Nachgeschmack, denn nach 90 hart umkämpften Minuten standen die Adlerträger einmal mehr mit leeren Händen da und mussten sich fragen lassen, wie es sein kann, dass man aus einer, gerade in der zweiten Halbzeit überlegen geführten Partie nichts Zählbares mitnimmt.

Die Spieler, allen voran Mannschaftskapitän Jorrit Hendrix, waren nach dem Schlusspfiff um Erklärungen bemüht und konnten es eigentlich auch nicht so richtig nachvollziehen. Betrachtet man aber das gesamte Spiel, so wird eine Sache ganz deutlich: In der Offensive fehlte es einmal mehr an Durchschlagskraft, Präzision und Galligkeit.

Druckvoller Beginn der 98er

Der SCP hatte sich viel vorgenommen, wollte hoch anlaufen und die großgewachsenen Abwehrspieler der Hessen mit „quirligem“ Passspiel in Verlegenheit bringen. Dazu stand unserem Trainer fast schon seine Wunschformation zur Verfügung, mit dem nach abgesessener Gelbsperre zurückgekehrten ter Horst und Bolay in der Viererkette sowie Sertdemir in der Raute hinter den beiden Spitzen Mees und Batista-Meier.

Vor dem Anpfiff im ausverkauften „Bölle“ gab es zunächst eine schöne Choreografie unserer Ultras und als Schiedsrichter Schwengers dann anpfiff, waren es zunächst die Gastgeber, die forsch anliefen und die Hintermannschaft der Adler von einer Verlegenheit in die nächste stürzten. Statt schnell in die Spitze durchzukombinieren, wurden unsere Aufbauspieler immer tiefer hinten reingedrängt, sodass am Ende meistens nur der lange, unkontrollierte Schlag nach vorne blieb, von wo der Ball meist umgehend wieder zurückkam.

Die Angreifer der 98er provozierten zahlreiche Stockfehler, kamen zu einer Reihe von gefährlichen Standards, und in der 15. Minute hatte der Sportclub doppelt Dusel, als nach einer Ecke zunächst Patric Pfeifer und im Nachschuss Isac Lidberg jeweils die Latte trafen. Zu diesem Zeitpunkt konnte einem als Preußen-Fan angst und bange werden. In der 18. Minute war es erneut Lidberg, dessen Schuss Schenk aber parieren konnte.

Preußen beruhigt das Spiel

Doch so ab der 20. Spielminute fingen sich unsere Jungs langsam, kamen zu längeren Ballstafetten und konnten das Geschehen auf dem Rasen nach und nach beruhigen, ohne dabei aber selbst offensive Akzente setzen zu können. Vielmehr leistete man sich immer wieder Stockfehler und Unsauberkeiten, die es den Hessen ermöglichten, ohne wirklich zu glänzen, zu Chancen zu kommen. Auf der anderen Seite war ein Schuss vom Sertdemir die einzige nennenswerte offensive Aktion, die es in Halbzeit eins für den SCP zu verzeichnen gab.

Trainer Ende reagierte früh und brachte noch vor der Pause Lars Lokotsch für Sertdemir. Für mich nicht ganz nachvollziehbar, da Sertdemir noch einer der auffälligeren Spieler bei den Preußen war. Lokotsch ging in die Spitze und Mees rückte in die Raute zurück, aber weiter passierte nichts mehr und es ging mit einem schmeichelhaften 0:0 in die Pause. Münster hatte mehr Ballbesitz gehabt, die Darmstädter aber die deutlich besseren Chancen.

Münster macht Druck und Darmstadt das Tor

In die zweite Hälfte starteten die Adlerträger mit wesentlich mehr Biss, und bereits nach drei Minuten hatte Mees nach einem grandiosen Pass von Batista-Meier die erste Chance auf dem Fuß, wurde aber im letzten Moment abgegrätscht. Fünf Zeigerumdrehungen später hatte Bouchama das Tor auf dem Fuß, bekam aber nicht genug Druck hinter die Kugel. Der SVD zeigte sich beeindruckt und zog sich zunehmend zurück, wurde aber immer wieder von den nun hoch stehenden Preußen, durch unsaubere Zuspiele zu guten Kontermöglichkeiten eingeladen.

Während Lidberg in der 54. Minute nach einem Ballverlust von Hendrix frei auf Schenk zulaufend das Gehäuse noch verfehlte, machte es Corredor drei Minuten später besser und staubte nach einem Lattenschuss von Richter zum nicht ganz unverdienten 1:0 ab. Das spielte den Lilien in die Karten, die sich jetzt noch mehr zurückzogen, bei Kontern aber weiter gefährlicher blieben. Die Preußen machten inzwischen richtig Druck, wechselten Makridis, Preißinger und Amenyido ein und ließen Ball und Gegner laufen, ohne dabei aber zwingend zu werden, und so brauchte es bis zur 77. Minute, ehe die Adlerträger für Gefahr vor dem Tor sorgten. Aber leider traf Hendrix nach einer Flanke von ter Horst nur das Außennetz.

Der SCP war jetzt dominant und in der 79. Minute hatten die Fans dann den Torschrei schon auf den Lippen, aber Mees traf, nach einer weiteren ter Horst-Hereingabe, im Fallen lediglich den Pfosten. Es war zum Haare raufen: Was immer die Preußen versuchten, die nun sicher stehenden Hessen hatten immer eine Antwort und nahmen zudem routiniert Zeit von der Uhr. Da die zahlreichen Standardsituationen, die sich jetzt ergaben, leichtfertig verspielt wurden, blieb es bei einer letzten Möglichkeit: In der Schlussminute hatte Lokotsch, nach feinem Bouchama-Chip, noch einmal die Chance zum Kopfball, doch das war es dann. Vier Minuten gab es obendrauf, dann war der Drops gelutscht.

Großer Aufwand wurde nicht belohnt

Trotz 116 gelaufener Kilometer (Darmstadt 111 km), 696 gespielter Pässe und 68 % Ballbesitz stand unsere Mannschaft am Ende mit leeren Händen da. Der Abstand zum Relegationsplatz beträgt nach wie vor fünf Punkte und Bxxxxfeld steht weiter hinter uns in der Tabelle. Soweit alles im grünen Bereich, und vielleicht gelingt es ja zum Abschluss des Jahres nächsten Sonntag nochmal, richtig einen rauszuhauen. Mit 22 Punkten ließe es sich doch so viel entspannter Weihnachten feiern.

Alle zusammen für Preußen Münster!


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