Spielbericht – Preußen Münster – Hallescher FC 2:0 (0:0)
Ein Sieg mit gewissen Vorzügen! Es nicht nur der Sprung auf Tabellenplatz sieben, der so erwähnenswert ist, viel mehr die Antwort ist das entscheidende auf die Niederlage am Dienstag in Mainz, inklusive all ihrer notorischen Nörgler und Anhänger, die nach einem 3:1 gegen Großaspach schon vom ganz großen Wurf träumten und gerade einmal 3 Tage später den Teufel an die Wand malten. Also war dieser Sieg ebenso wichtig wie nötig, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Ein Sieg mit gewissen Vorzügen eben…
Kommen wir nun aber zum Wesentlichen, dem Spielverlauf. Die einzige große Frage, die sich nach dem Mainz-Debakel stellte, war nicht die, ob diese Mannschaft (nun doch wieder) keinen Charakter, etc. innehat (denn diese Frage beantwortete unser Coach sinngemäß so einfach wie simpel: Unsere gesamte Mannschaft hatte einen schlechten Tag und ist durchaus englische Wochen körperlich gewohnt. Und wer bitte kennt nicht diese schlechten Tage, die hinlänglich im Volksmunde Montage genannt werden) …nein, es war lediglich die Frage, welche zwei Spieler aus unserem Mittelfeld-Triumvirat den Vorzug erhalten. Diesmal fiel die Wahl (nach seiner kurzzeitigen Verletzungspause) auf Erik Zenga und (nach seiner Ein-Spiel-Rot-Sperre) auf Amaury Bischoff, wo hingegen unser Kapitän Jens Truckenbrod mal wieder auf der Bank Platz nehmen musste. Auch da scheint sich ein Trend abzuzeichnen.
Kurze Randnotiz: An diesem Beispiel zeigt sich einmal mehr die ganze Brutalität des Profifußball-Business. Jens Truckenbrod, ein Dauerbrenner nicht nur bei uns als Kapitän stets 38 von 38 Spielen in der Saison absolvierend, sondern auch Rekordspieler der 3. Liga, kommt – bedingt durch seinen Ausfall einer Gelb-Rot-Sperre für ein Spiel zu Beginn der Saison – aktuell nicht mehr an den beiden o.g. vorbei. Für ihn sicherlich auch nicht gerade einfach, aber hier kommt Truckenbrods eigentliche wahre und immens wichtige Charakterstärke zum Vorschein, welche in stets bei uns auszeichnet: Teamgeist! Die Mannschaft und der Verein stehen über allem!
Weiter zum Spielgeschehen: Wie gewohnt zeichneten sich unsere ersten 20 Minuten durch attraktiven und strukturierten Angriffsfußball inklusive einer kompakt stehenden Defensive ab. Also eigentlich nichts Neues zu berichten, bis auf die Tatsache, dass die Tore unserseits fehlten. In den ersten zehn Minuten hatten wir zwei gute Chance zu verzeichnen. Mehmet Kara in seiner unnachkömmligen Art über links stürmend den Ball weiter auf Hergesell gesteckt, wessen Flanke auf Marcel Reichwein zu unpräzise war. Andernfalls hätten wir erneut eine frühe 1:0-Führung zu verbuchen, welche unmittelbar im Anschluss auch auf 2:0 hätte erhöht werden können. Dann nämlich als Pio über rechts vorgestoßen kam, den Ball auf den in der Mitte des 16ers postierten Reichwein flankte, dieser aber per Kopf zu schwach abschloss. Seis drum… Mund abwischen und weiter geht’s, dachte sich auch Kevin Schöneberg, als er fünf Minuten später über rechts kommende in den 16er eindrang und auf Höhe des 5-Meter-Raumes zum Leid aller 7553 Zuschauer nur das Außennetz traf. Getreu dem Motto „Zu Hause weiterhin eine Macht bleiben!“ stürmte unser SCP weiter in Richtung Chemie-Hälfte. Nach weiteren vielen ansehnlichen Szenen durch unsere Adlerträger (22. Minute: Mehmet Kara spielte sich im Zusammenspiel mit Marcel Reichwein eine gute Schusschance 10 Meter vor dem gegnerischen Tor heraus, welche der gute HFC-Schnapper zum Leidwesen unser, zu vereiteln wusste. Im Anschluss: 30-Meter-Freistoß von Schmidt, der nur knapp sein Ziel verfehlte. Ebenso das Zusammenspiel von Mehmet und Benni, welches leider nur mit einem Aluminiumtreffer endete), zeichnete sich für mich im Vorfeld der Ausführung eines Eckballs (eher versteckt) mein bis dato persönliches Highlight des Spiels und dieser Saison ab. Mehmet Kara legt sich den Ball zur Ecke zu recht, woraufhin Amaury Bischoff zu ihm hinkommt in Erwartung, dass er den Eckball selber ausführt, woraufhin man sich freundschaftlich und (endlich) im Sinne des viel zitierten Teamgeistes zusammen reißt und gemeinsam (!) für den SCP kämpft. Gerade im Hinblick darauf, wie wir alle wissen, was 1.) 10-er grundsätzlich für extrovertierten bzw. schwierige Typen sind, 2.) Mehmet und Amaury dabei (leider) nie die Ausnahme gebildet haben und 3.) deren Beziehung aufgrund des letzten Jahres (Thema: „Platzhirsch“) ohnehin schon ein bisschen vorbelastet war. Nur so geht’s! Alle zusammen!
Überdies: die Ecke wurde in einer neuen und sehr guten Variante ausgeführt, indem Amaury halbhoch auf den unbewachten Siegert in Höhe des 16-ers flankte, dessen Abschluss allerdings von der HFC-Abwehr geblockt wurde.
So schnell, wie zur torlosen Halbzeit an- und abgepfiffen wurde, verstrichen auch die ersten 15 Minuten der 2. Halbzeit im öden Nirvana. Während Pio dann nach einer Ecke einen mehr schlechten als rechten Fallrückzieher über das Gehäuse von Halle bugsierte, hielt Daniel Masuch in der 70. Minute im Gegenzug einen aus gefährlicher Position getreten Freistoß sicher und souverän. Bis zu diesem Zeitpunkt war es – wie oben bereits erwähnt – die einzig richtige und logische Antwort, die unser Team auf die Mainz-Niederlage zeigte. Allerdings wurden wir bis dahin (70.-80. Minute) nicht belohnt, da immer nur 90%, aber nie 100% erreicht wurden. Vor dem Tor wurden einfach zu viele Bälle liegen gelassen. Typisch in der aktuellen Saison für uns. Aber dies sollte sich nach der Einwechslung von Rogier Krohne in der 82. Minute ändern. Auch Rocky gab die Antwort, auf alle unnötigen, überzogenen und noch zum Glück überschaubaren Kritiker gegenüber seiner Person. Wie gesagt… eben ein Sieg mit gewissen Vorzügen. Auch für Rocky. Er war es nämlich, der die entscheiden fehlenden 10% für unsere Jungs setzte und erfolgreich in der 84. wie 90. Minute für unseren SCP einnetzte. Diese Tore waren schlichtweg schmutzig, wichtig, verdient und geil!
PS: Herzlichen Glückwunsch an meinen Schwager, Dennis Sauerland, zu seinem 26. Geburtstag, welcher krönend mit dem 2:0-Heimerfolg gegen Halle gefeiert werden kann. Somit ist auch der zweite Ausfall der versprochen Stadionansage zu Ehren Dennis’ durchaus zu verkraften.
Also: Allesamt eine gute (kurze) Woche, welche uns den Wochenstart mit 3 Punkten vom Sonntag durchaus versüßt.
NUR DER SCP!
Daten zum Spiel:
Preußen: Masuch – Schöneberg, Schmidt, Heitmeier, Hergesell – Zenga (54. Truckenbrod), Bischoff- Siegert (71. Hoffmann), Piossek, Kara – Reichwein (82. Krohne)
Halle: Kleinheider – Baude, Franke, Krebs (44. Rau), Schick – Jansen (71. To. Schmidt), Kruse, Engelhardt, Gogia – Furuholm, Osawe (58. Pfeffer)
Tore: 1:0 Krohne (85.), 2:0 Krohne (90.).
Gelbe Karten: Schmidt / Engelhardt, Schmidt
Zuschauer: 7.553
Schiedsrichter: Florian Heft (Wietmarschen)