Scherder schießt Adlerträger an die Tabellenspitze

18. Spieltag - Spielbericht - SC Preußen Münster - SpVgg Unterhaching
18. Spieltag - Spielbericht
SC Preußen Münster - SpVgg Unterhaching

Lange ist es her, dass unser SC Preußen von der Tabellenspitze der 3.Liga grüßte. Am ersten Spieltag der letztjährigen Saison war er zuletzt ganz oben zu finden, nun hat der SCP die Spitzenposition mit einem souveränen und nie gefährdeten 2:0 (1:0)-Sieg über die SpVgg Unterhaching wieder übernommen.

Tabelle der 3. Liga nach dem 18. Spieltag

Tabelle der 3. Liga nach dem 18. Spieltag

Nur zu Beginn sah es kurz danach aus, als hätten die Oberbayern ein Mittel gefunden, um die Schwarz-Weiß-Grünen zu knacken, dann präsentierten die Gastgeber Einbahnstraßenfußball par excellence: 17:0 Ecken, ein Verhältnis von geschätzt 30:3 gefährlichen Situationen und Ballbesitzanteile von gut 70% sprechen eine deutliche Sprache. Doch die Spannung blieb von der ersten bis zur 90. Minute erhalten.

Viel wacher präsentierte sich der Gast, der mit gut fünfzig Fans an einem sonnigen Samstagnachmittag ins Münsterland gereist war, zu Beginn: Erst tauchte Andreas Voglsammer frei vor Keeper Max Schulze-Niehues auf, der nur zögerlich aus dem Tor kam und Glück hatte, dass Voglsammers Lupfer auf dem Tordach landete (6.). Nur drei Minuten später schafften es Kenny Prince Redondo und der neu ins Team gekommene Stefan Haas nicht, den Ball ins Netz zu bringen: Erst war Schulze-Niehues, dann der linke Pfosten im Weg. Was für ein Glück für die Preußen!

Doch früh wendete sich das Blatt: Mehmet Kara erhielt von Abdenour Amachaibou den Ball und teste die Defensive der Hachinger, die in dieser Aktion komplett durchfiel: Zwei Spieler stolperten über sich selbst, ein weiterer konnte das Unheil nicht vermeiden – 1:0 für die Preußen (13.)! Kara hatte den Gegnern mal wieder Knoten in die Beine gespielt, was die 8519 Zuschauer (Eine tolle Zahl für den eher unattraktiven Gegner und den undankbaren Termin mit viel Bundesligakonkurrenz!)

Dass die Preußen im weiteren Spielverlauf nicht nachlegten, lag einzig und allein an der Chancenverwertung der Preußen, für die das Prädikat „schlampig“ an diesem Tage wohl noch eine arge Beschönigung darstellt. Beispiel gefällig? Kevin Schöneberg traf nach einer von den zahlreichen Ecken Amaury Bischoffs per Distanzschuss die Latte, die gleiche Kombination endete fünf Minuten später im ähnlichen Abschluss, der dieses Mal abgefälscht hauchdünn über das Tor von Michael Zetterer segelte. Apropos Zetterer: Der Goalie der Bayern, der bei vielen Anspielen zunächst unsicher wirkte, wurde im Spielverlauf immer besser: Erst rettete er bei einem direkten Freistoß von Bischoff auf der Linie, dann entschärfte er einen Versuch von Mehmet Kara.

Nach der Pause musste er dann gegen Benjamin Siegert retten, gegen Amachaibou bewahrte er gar in der Eins-gegen-Eins-Situation sein Team vor dem frühen KO. Auch Marc Heitmeier schaffte es mit einem druckvollen Kopfball nach der fünfzehnten Ecke nicht, Zetterer zu bezwingen. Wer übrigens meint, dieser Spielbericht sei zu einseitig formuliert, dem sei gesagt: Dies stellt nur einen kleinen Auszug der SCP-Bemühungen vorm Hachinger Tor dar. Oft wurde der letzte Pass in Überzahlsituationen nicht konsequent an den Mann gebracht und viele Konter leichtfertig vertan. Über vier Gegentore mehr hätte sich das Gästeteam um Coach Christian Ziege nicht beschweren dürfen.

So war es jedoch Joker Simon Scherder vorbehalten, für die Entscheidung zu sorgen: Fünf Minuten vorher von Ralf Loose aufs Feld gebracht, bewies er auch im Sturm den richtigen Riecher, als er nach einem mustergültigen Konter mit dem Wissen eines eiskalten Mittelstürmers die richtige Stelle fand, um Benjamin Siegerts Zuspiel zum erlösenden 2:0 ins Netz zu drücken (90.). Was für eine Erleichterung für Spieler und Zuschauer! Zwischenzeitlich fühlte man sich doch sehr an einen Slapstick-Film erinnert, und nicht wenige befürchteten, dass sich die alte Fußballweisheit „Wer vorne kein Tor macht, bekommt irgendwann einen rein“ heute noch bestätigen würde.

Doch so steht unser SCP endlich wieder ganz oben, und das auch noch vor Arminia Bielefeld und dem VfL Osnabrück! Fußballherz, was willst du mehr? Im kommenden Auswärtsspiel geht es für unsere Adler ins Stadion Rote Erde nach Dortmund. Angesichts der Tabellensituation und der zuletzt erfolgreichen Spiele können wir nur den Aufruf starten: Fahrt alle am Sonntag nach Dortmund! Nehmt Freunde und Bekannte mit und lasst uns mit 3000 und mehr Gästefans aus dem Spiel ein absolutes Heimspiel machen!

Daten zum Spiel

Preußen: Schulze Niehues – Schöneberg (63., Riedel), Schmidt, Heitmeier, Hergesell – Zenga, Bischoff – Siegert, Kara – Krohne (92., Pischorn), Amachaibou (89., Scherder)
Unterhaching: Zetterer – Schwabl, Hagn, Schwarz, Götze – Thiel, Erb – Hufnagel (75., Dittrich), Haas (46., Bigalke), Redondo – Vogelsammer

Tore: 1:0 Kara (13.) / 2:0 Scherder (91.)

Gelbe Karten: Hergesell, Krohne / Vogelsammer, Schwarz

Zuschauer: 8519

Schiedsrichter: Norbert Grudzinski

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