Auswärtstour Halle – Rückblick

Jackmasters Rückblick auf das Spiel in Halle und den Sonderzug
Jackmasters Rückblick auf das Spiel in Halle und den Sonderzug
Auswärtstour Halle – Rückblick

Eigentlich fängt man ja einen Bericht nicht mit dem Fazit an. Doch heute mache ich da mal eine Ausnahme: Diese Auswärtsfahrt war HAMMER-geil! Neben dem Sonderzug nach Lübeck, der Wochenendticket-Tour nach Berlin sowie der ein oder anderen kleineren und persönlicheren Fahrt bildet sie die Top-5 meiner eigenen Rangliste der besten Auswärtsfahrten. Und wenn die Mannschaft mitgespielt hätte, wäre es wahrscheinlich ein klarer erster Platz, das Potential dazu haben die fast 800 Preußenfans im Zug durchaus geliefert!

Das kribbeln beginnt

Aber erst mal der Reihe nach: An den Ostertagen stand mit meiner Familie mal wieder ein Heimatbesuch an. Nahezu zeitgleich zur Planung flatterte die Nachricht des Fanszene-Sonderzuges ins Haus und ein paar WhatsApp-Nachrichten und ein Telefonat später hatte ich meinen Platz als Gast der „Stromkastenszene“ (Block K) im Wagen 5 sicher.

Also Samstag morgen früh auf, die vorher zurecht gelegte Verpflegung zusammen gepackt und ab zum Bahnhof. Schon bald spürte ich das Kribbeln, das vermutlich alle kennen, die aus den unterschiedlichsten Gründen ihren Verein nur viel zu selten live erleben können: eine Mischung aus angespannter Vorfreude, dem Gefühl, nach Hause zu kommen und gleichzeitig auch ein wenig Sorge, ob denn noch immer alles so ist, wie früher.

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Abteil, den ersten Bierchen und den ersten bekannten Gesichtern war aber spätestens bei meinem ersten Besuch im Partywagen jegliche Sorge verschwunden. Und so konnte ich schnell wieder Bande knüpfen zu alten Freunden, neuen Bekannten und auch zu einigen, mit denen ich bisher nur virtuell verkehrte! So verging die Hinfahrt für mich angenehm gemütlich und die Ankunft in Halle kam schneller als erwartet.

Empfang in Halle

In Halle nahm uns gleich die Staatsmacht in Empfang, deren Aussehen mit Helm, Gesichtsvermummung, verstärkten (Quartzsand-???)Handschuhen und der Literdose Reizgas einen deutlichen Widerspruch zu den Deeskalationsversuchen der anwesenden Kommunikations- und konfliktlösungsbeamten bildete. Alles in allem waren sie aber größtenteils harmlos. Halle selber ist kaum der Rede wert. Eine Mischung aus blühenden Unkrautlandschaften, verfallenen Altbauten, postsozialistisch-kapitalistischen Investitionspalästen und zu Tode sanierten Gründerzeitbauten. So etwas wie Charme konnte weder in der Stadt noch im Stadion aufkommen. Letzteres war eines jener beliebig austauschbaren Blech-Beton-Buden der Moderne und selbst die erhaltene Steinmauer rund herum war nur Fassade, um die alltägliche Hässlichkeit zu verdecken.

Und diese Hässlichkeit zeigte gleich bei Eingang ihre Fratze, als man trotz des bekannten „Ansturms“ von 800 Preußenfans alle durch ein Nadelöhr von Einlasskontrolle schleuste, so dass die ersten es erst nach über einer Stunde ins Stadion schafften! Wenn überhaupt irgendwann an diesem Tag die Situation vor einer Eskalation stand, dann da!

Lautstarker Support

Doch irgendwann waren alle drin und der Preußentroß zeigte, was in ihm steckt! Geiles Fahnenmeer zu Beginn und lautstarker gemeinsamer Support aller Mitfahrer! Es fing gut an… um dann so langsam nachzulassen, als die Mannschaft ziemlich schnell zeigte, dass nicht alle nach Halle gefahren sind, um alles zu geben! Selten habe ich eine Mannschaft erlebt, die trotz aller Bemühungen so harmlos blieb und dem Gegner über weite Strecken nur Geleitschutz gab! Und spätestens, als unser Trainer sich auch noch dazu entschlossen hat, keinerlei Einfluss zu nehmen, war das Spiel für mich gestorben. Da war der Elfer auch noch egal.

Also ging es nach einiger Wartezeit wegen einer Personalienaufnahme schweigend zurück zum Zug. Ich musste erst einmal verdauen und das Bier im Zug half dabei. Also im Partyabteil noch einmal Dampf ablassen und mit jedem Zugkilometer stieg die Stimmung. „Euphorisch betrübt“ trifft es wohl sehr gut. Während in „unserem“ Partyabteil (das mit Kerni am DJ-Pult) die Stimmung schon deutlich anstieg und die Party begann, hat mich dann der Wechsel zum anderen „Tanzwagen“ komplett umgehauen! Das war Party pur! Jeder feierte und trank mit jedem und bei so manchen Liedern konnte man fast Angst haben, ob sich der Zug noch in den Gleisen hält. Und nach meiner Rückkehr in den anderen Partywagen gegen Ende der Reise merkte ich erfreut, dass auch dort die Party noch einmal ordentlich zugelegt hat und auch, wenn es etwas weniger eng und weniger wild war, war es eine geile Atmosphäre dort!

Dieser Sonderzug hat mir deutlich gezeigt, dass unsere Fanszene lebt!

Und mein Dank gilt dem Fanprojekt und allen Mitorganisatoren, Helfern, Unterstützern sowie allen Mitfahrern, die dies so möglich gemacht haben!

Euer Jackmaster

Weitere Artikel
Wie gut hat Dir der Artikel gefallen?
[Anzahl Stimmen: 0 Durchschnittliche Bewertung: 0]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

P