Jetzt erst recht – Preußen!!!

Vorschau Chemnitzer FC
Vorschau Chemnitzer FC

Nach der sportlichen Enttäuschung von Halle geht es am kommenden Samstag um die nächsten drei Punkte gegen den Chemnitzer FC. Trotz des Debakels an der Saale, bleiben die Preußen immer noch im Aufstiegsrennen dabei. Der Spielplan zeigt, dass man noch im direkten Duell gegen den MSV Duisburg und am drittletzten Spieltag im Preußenstadion gegen die Stuttgarter Kickers spielen muss. Um weiterhin sich mit irgendwelchen Rechenspielchen zu beschäftigen muss allerdings am Samstag ein Ruck durch die Mannschaft gehen. Gegen die Chemnitzer muss nicht nur gewonnen werden, sondern es sollte auch ein überzeugender Sieg sein. Es sind jetzt echte Typen auf den Platz gefragt die eine „Jetzt erst recht – Mentalität“ auf dem Platz leben. Schwer genug wird es allemal am Samstag gegen eine Mannschaft für die es in der Liga um nichts mehr viel geht. Mit einer ausgeglichenen Bilanz von 12 Siegen und Niederlagen bei 7 unentschieden steht der CFC mit 43 Punkten jenseits von Gut und Böse in der Tabelle. Für die Spieler um Karsten Heine zählt einzig um das Erreichen der 1. Hauptrunde im DFB-Pokal in der nächsten Saison und die Saison vernünftig zu Ende zu Spielen. Im Finale des Sachsenpokals wartet mit dem FSV Zwickau einer der Aufstiegsanwärter zur 3. Liga auf den Chemnitzer FC.

In Halle an der Saale hat der SCP nicht nur das Spiel verloren, sondern auch Torhüter Max-Schulze Niehues. Nach der Fehlentscheidung von Dr. Felix Brych (Kicker-Note 4) den Schlussmann der Preußen mit Rot vom Platz zu stellen wurde er vom DFB-Sportgericht für ein Spiel gesperrt. Für ihn wird Daniel Masuch ins Tor zurückkehren. Ob Simon Scherder wieder auf der Sechser Position spielen wird ist wohl ehr unwahrscheinlich. Mögliche Optionen wären Scherder zurück in die Innenverteidigung neben Dominik Schmidt und Marc Heitmeier eine Position vor auf die sechs. Die große Achillesferse im Spiel der Preußen dürfte wohl momentan der Angriff sein. In Halle gab es bis auf einen Schuss von Rocky Krohne keine nennenswerte Gefahr im Offensivspiel. Marcel Reichwein befindet sich derzeit in einem Tief und trifft einfach das Tor nicht mehr. Ob Cello oder Krohne dürfte wohl erst am Samstag entschieden werden. Sonst dürfte es im Spiel nach vorne nicht viele Veränderungen geben. Noch immer Ausfallen wird der schmerzlich vermisste Erik Zenga der sich in Leverkusen auf sein Comeback vorbereitet und sich im Aufbautraining bzw. in der Reha befindet.

Das Hinspiel bei spätsommerlichen Temperaturen konnten die Westsachsen knapp aber völlig verdient mit 1-0 für sich entscheiden. Das frühe Tor von Tim Dannenberg in der 9. Spielminute brachten die Chemnitzer auf die Siegerstraße. Im weiteren Verlauf des Spiels sorgte allein Reagy Ofosu immer wieder für Gefahr über die linke Angriffsseite der Himmelblauen. Im September des letzten Jahres spielte der CFC um die Tabellenplätze 1-3 mit. Nicht wenige Fans träumten zu dieser Zeit schon wieder von besseren Zeiten an der Gellertstraße. Im Herbst kam dann die Ernüchterung. Ähnlich wie die Preußen haben die Chemnitzer auch eine Art von Auswärtsschwäche. Erst zwölf Punkte konnten unsere Gäste in der Fremde sammeln und der letzte Auswärtssieg wurde im September in Dortmund gefeiert werden. Am letzten Spieltag gewann der CFC vor 10.000 Zuschauern das Sachsenderby 2-0 gegen Dynamo Dresden durch Tore von Marc Endres (18.) und Anton Fink (27.). Um den erstgenannten Innenverteidiger braucht sich am Samstag allerdings niemand kümmern. Er fehlt ebenso wie Dan-Patrick Poggenberg wegen der 5. Gelben Karte. Für Marc Endres könnte der aus dem Sportinternat des FC Twente Enschede stammende Nils Röseler in die Innenverteidigung rücken. Poggenberg wird aller Wahrscheinlichkeit nach durch Stefano Cincotta ersetzt werden. Der ehemalige DFB-U20 Nationalspieler debütierte vor zwei Wochen im Übrigen bei der Nationalmannschaft von Guatemala. Möglich ist auch das sich Coach Karsten Heine für den aus Freiburg stammende Nicolai Lorenzoni entscheidet. Aus gut unterrichteten Chemnitzer Kreisen ist der Trainer da immer für eine Überraschung gut und schwer einzuschätzen.

Gegründet wurde der heutige Chemnitzer FC am 15. Januar 1966 als FC Karl-Marx-Stadt. Zuvor spielten die Chemnitzer unter verschiedenen Trägerbetrieben als BSG Chemie Chemnitz (Fewa-Werke Chemnitz) und später dann als Sportclub Motor Karl-Marx-Stadt (Schwermaschinenwerke Fritz Heckert). Die überall im DDR-Sport durchgeführten Neustrukturierungen bildeten dann 1966 den FC Karl-Marx-Stadt als eigenständigen Fußballverein bis zum Ende der DDR. Vor dem Zweiten Weltkrieg spielte u.a. der Chemnitzer BC in der höchsten Gauliga um die Meisterschaft. Nach dem sich die ostdeutschen Sportclubs 1990 in bürgerliche Vereine umwandeln mussten gab es Überlegungen den Chemnitzer BC wiederzubeleben. Dieses Vorhaben scheiterte allerdings und aus dem FCK wurde der CFC. Der bislang größte Erfolg der Chemnitzer stammt aus dem Jahre 1967 mit dem Gewinn der DDR- Meisterschaft. Bis zum Ende der Oberliga schafften es die Himmelblauen noch dreimal ins Pokalfinale. Auch international spielten die Sachsen im Europapokal der Landemeister und im UEFA-Pokal. In der Saison 1989/90 schaffte man es bis ins Achtelfinale, scheiterte allerdings am späteren Cupgewinner Juventus Turin. Sein bislang letztes Spiel auf internationaler Bühne bestritt der CFC eine Saison danach gegen die Borussia aus Dortmund in der ersten Runde des UEFA-Cups.

Das größte Talent aus dem CFC-Nachwuchsleistungszentrum ist unbestritten Michael Ballak. Bis 1997 durchlief der heutige ESPN-Experte sämtliche Jugendmannschaften des Chemnitzer FC. Auch Sven Köhler, der heutige Trainer des Halleschen FC erlernte das Fußballspielen beim Chemnitzer FC. Unter Trainer-Legende Hans Meyer gelang dem Club sogar der Sprung im DFB-Pokal nach Berlin. Leider war 1993 im Halbfinale Endstation für die Chemnitzer. Gegen die Amateure von Hertha BSC Berlin verlor man 2-1 und verpasste den Einzug ins Finale. Das vom DFB zertifizierte Leistungszentrum bildet mit dem Sportinternat am Sportforum im Süden der Stadt beste Vorrausetzung für junge Sportler und Fußballspieler. Zum Ende der Saison meldet der CFC allerdings seine U23 Mannschaft aus u.a. Kostengründen vom Spielbetrieb in der Oberliga ab. Für junge Spieler bleibt dann nur noch die U19 welche in der Regionalliga-Nordost spielt, das Sprungbrett in den Profibereich.

In Sachen Stadionneubau läuft in Chemnitz wohl alles nach Plan. Mittlerweile ist von der „alten“ Schüssel nichts mehr zu sehen. Ein kurzer Blick auf die Bau-Webcam zeigt, dass der letzte Bauabschnitt an der Haupttribüne begonnen hat. Bis zur neuen Saison 2015/16 sollen dann alle Arbeiten abgeschlossen sein. Was Münster und Chemnitz verbindet ist nicht nur der gemeinsame Abstieg 2006 oder der Aufstieg vor fast fünf Jahren, sondern auch eine große Abneigung gegen die Farbe Lila. Auf sächsischer Seite ist es die Rivalität zum benachbarten FC Erzgebirge Aue und man hofft in Westsachsen auf ein Derby nächste Saison gegen „Die Wismut“. Eine etwas größere Fanfreundschaft gibt es zum Schweizer Erstligisten Grasshopper Club Zürich. Ansonsten pflegen die CFC-Fans vereinzelt kleinere Freundschaften zu verschiedenen Vereinen im In- und Ausland.

In Münster wird ja sehr viel gebaut außer am Stadion! Betroffen ist auch der Hauptbahnhof und in diesem Zusammenhang ist am letzten Ferienwochenende auch die Bahnstrecke Hamm-Münster. Mittlerweile fahren die Regionalzüge zumindest wieder bis zum Bahnhof Münster-Hiltrup. Für die Preußen-Fans die am Samstag aus Richtung Hamm/Drensteinfurt zum Stadion wollen ändert sich nicht wirklich viel. Für Gäste aus Chemnitz die über Hamm nach Münster wollen, müssen auch in Münster-Hiltrup aussteigen aber ihr müsst nicht den Schienenersatzverkehr zum Hauptbahnhof nehmen. Ihr Fahrt mit der Stadtlinie 5 oder 9 und steigt am Preußenstadion aus.

In diesem Sinne – Nur der SCP

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