Preußen besiegt Erfurt mit 2:0

Spielbericht - SC Preußen Münster - Rot Weiß Erfurt - 2:0
Das 1:0 durch Krohne nach 6 Spielminuten
Foto: Muensteralbum.de
Spielbericht - SC Preußen Münster - Rot Weiß Erfurt - 2:0

Stark über rechts und Vorbereiter zum 2:0 – Björn Kopplin
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Der gescholtene Preußen-Fan darf wieder hoffen. Mit dem Sieg über Erfurt und erfrischendem Fußball konnte der SCP in vielen Bereichen überzeugen. Horst Steffen hat im Vergleich zu seinem Vorgänger Ralf Loose an vielen Schrauben gedreht und den Adlerträgern wieder neues Leben eingehaucht. Bemerkenswert ist, dass Steffen innerhalb kürzester Zeit ein sichtbares System etabliert hat, welches es weiter zu verfeinern gilt. Doch es war insgesamt ein sehr ereignisreicher Tag.

Vor dem Spiel versammelten sich beide Ultragruppierungen wie gewohnt in ihren Blöcken. Die FGK hatte einen Supportboykott für die erste Halbzeit eingeplant, um gegen „Betretungsverbote – Stadionverbote – Meldeauflagen – Gästeverbote“ und die Kriminalisierung von Fußballfans (Banner: Schluss mit der Kriminalisierung von Fußballfans) zu protestieren. Die Aussagen der FGK fanden auch auf der Gegengeraden zuspruch, was mit Applaus honoriert wurde. Die Deviants hatten im Sektor M ebenfalls Banner („Bis zum letzten Atemzug“ / „Bullen MS: Schiebt ruhig weiter Euren Rinderwahn“) dabei, supporteten aber von der ersten Minute an. Bei Powerregen auf tiefem Geläuf, konnte die Partie losgehen und 2016 endlich auch für unsere Adlerträger starten.

Schweers in der Startelf mit Drittligadebüt

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Sehr aktiv im zentralen Mittelfeld – Mehmet Kara
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Steffen war gezwungen seine Mannschaft umzubauen. Scherder, Wiebe, Schwarz und Laprevotte standem dem 46-jährigen aufgrund ihrer Verletzungen nicht zur Verfügung. Da kurz vor dem Spiel auch noch Vize-Kapitän Marc Heitmeier mit einer Bauchmuskelverletzung absagen musste, feierte der 19-jährige Lion Schweers sein Debüt in der Startelf und in der 3. Liga. Vorweg: Er macht seine Sache großartig und wird bei der Wahl zum Spieler des Spiels das Rennen machen. Im Angriff erhielt Rogier Krohne den Vorzug vor Abdenour Amachaibou.

 

 

Stürmerprobleme? Rocky und Reichwein treffen

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Nutze immer wieder seine Schnelligkeit und lief in die Räume – Philip Hoffmann
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Preußen startete gut in das Spiel und gab von der ersten Minute an keinen Ball auf. Frühes Pressing, eine der Neuheiten durch Steffen im Spiel der Preußen, setzten seine Mannen gut um. Auch die Außenverteidiger rückten weit nach vorne, sodass aus dem 4-3-3 ein 3-5-2 auf dem Spielfeld wiederzufinden war. Hierfür rückt der Sechser (gestern Phillips) zwischen die Innenverteidiger und schafft so eine Dreier-Abwehrkette. Kara, von Steffen ins zentrale Mittelfeld gesetzt, sorgte vor allem in der ersten Hälfte immer wieder für ein schnelles Umschaltspiel. So war es auch Memo, der das 1:0 durch einen guten Pass auf die rechte Seite zu Hoffmann einleitete. Hoffmann zog nach innen, wo er Rocky Krohne an der Strafraumgrenze bediente, welcher direkt abschloss und die Pille durch Lauritos Beine hindurch, im Tor versenkte (6.). Stürmer Nummer 1 hatte getroffen.

Auch Erfurt hatte Möglichkeiten. Die erste Chance durch Kammlott, der allerdings nur einen Kullerball für Niklas Lomb auf Lager hatte (13.). Besser machte es dann Stürmer Nummer 2 der Preußen – Marcel Reichwein. Nach einer sauberen Flanke von Kopplin nickte Reichwein den Ball ins lange Eck ein, sodass RWE-Keeper Domaschke nur noch zuschauen konnte. Nach dem anschließenden Jubel hielten die Adlerträger, die Trikots Ihrer langzeitverletzten Simon Scherder und Jesse Weißenfels in die Höhe – eine klasse Geste!

In den ersten zwanzig Minuten hatte der SCP die Partie gut im Griff. Doch in der 21. Spielminute fast der Anschlusstreffer, als Marco Pischorn den Ball vor die Füße von Kammlott spielte. Dieser aber kläglich aus 16 Metern vergab. Preußen konnte glücklich sein, dass der RWE seine Chancen nicht nutzte. Niklas Lomb durfte sich ebenfalls auszeichnen als er in der 29. Minuite einen Freistoß von Aydin parierte.

Kurz vor Ende der ersten Halbzeit hatten die Hausherren dann sogar die Chance zum 3:0. Krohnes Schlenzer verfehlte das Tor nur knapp. Halbzeit!

Bibi verletzt – Kaposty springt ein

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Fiffi-Gerritzen-Kurve
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Am Samstag sollte die Halbzeitpause, die Länge einer kompletten Halbzeit einnehmen. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus musste aufgrund von muskulären Problemen ihren Dienst an der Pfeife vorzeitig quittieren. Ersatz wurde im Stadion unter den Zuschauern gesucht und auch gefunden. Florian Kaposty, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Münster, übernahm den Job des Linienrichters. Als Hauptschiedsrichters leitete dann Marcel Gasteier das Spiel.

Sportlich hatte die Anfangsphase der zweiten Halbzeit nicht wirklich etwas zu bieten. Auf den Rängen gab nun aber auch die Fiffi-Gerritzen-Kurve Gas und startete den Support. Der SCP kam erst in der 59. Minuten wieder zu einer guten Möglichkeit, als Kapitän Amaury Bischoff einen Freistoß nur knapp rechts am Tor vorbeisetzte. Erfurt kam immer mal wieder vor das Tor der Preußen doch auch Kammlots dritte und letzte Möglichkeit in form eines Kopfballs brachte nichts ein.

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Hielt alles was zu halten war – Niklas Lomb
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Anders als Loose, wechselte Steffen erst in der 77. Minute – Özkara kam für Reichwein. Preußen verwaltete die Führung und Erfurt fand keine Mittel mehr, um sich gegen die Niederlage zu stemmen. So kam der endgültige K.O. in der 83. Spielminute, als Menz seine zweite gelbe Karte sah und mit Gelb-Rot frühzeitig duschen durfte. Kurz danach kamen auch noch Amachaibou für Hoffmann und Schöneberg für Bischoff aufs Feld und waren an der letzten Chance für den SCP beteiligt. Doppelpass von Abdi und Kopplin über rechts. Abdi mit gutem Zuspiel auf Krohne, der erst vergab und den Ball zurück legte, wo er von Müller an die Strafraumgrenze zu Schöneberg gelangte. Leider traf Kevin das Leder nicht richtig, sodass sein Schuss klar sein Ziel verfehlte. Schlusspfiff!

Nach 6 Spielen ohne Sieg durften alle wieder Feiern. Am kommenden Wochenende geht es nach Mainz ins Bruchwegstadion. Da gilt es an die Leistung anzuknüpfen und die Bilanz gegen die Mainzer aufzupolieren. Im ersten Spiel 2015 waren es ebenfalls Rocky Krohne und Marcel Reichwein, die damals gegen Dresden den ersten Sieg des Jahres einfuhren. Anschließend folgte der Derbysieg gegen Osnabrück. Hoffen wir also auf einen ähnlichen Start mit einem besseren Saisonende als 2014/2015.

FORZA SCP!


Daten zum Spiel

Aufstellung SCP: Lomb – Kopplin, Pischorn, Schweers, Müller – Bischoff (Schöneberg, 87.), Phillips, Kara – Hoffmann (Amachaibou, 85.), Reichwein (Özkara, 77.), Krohne
Aufstellung Erfurt: Domaschke – Odak, Laurito, Erb, Nikolaou (Benamar, 72) – Menz, Judt (Szimayer, 79.) – Höcher (Brückner, 46.), Tyrala, Aydin – Kammlott

Tore: 1:0 Krohne (6.), 2:0 Reichwein (17.)

Gelbe Karten: Bischoff, Müller / Aydin, Menz, Laurito
Gelb-Rote Karte: Menz

Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus

Zuschauer: 6.338

Links zum Spiel

https://www.youtube.com/watch?v=M61-p1aMbGQ

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