Happy End und Sonnenschein satt
Nach einer eher kurzen Nacht weckte mich früh am morgen bereits der Sonnenschein. Spieltag! Zu Gast waren diesmal unsere dunkeldeutschen Freunde aus Goarl-Märx-Städt. Also schnell fertig gemacht und dann ging es auch los, müde aber doch vorfreudig auf das Spiel, auch wenn die letzten Spiele weniger Mut machten, irgendwann muss es doch mal klappen mit einem guten Spiel. Schnell noch ein paar Getränke eingepackt und konsumiert und dann konnte es auch schon losgehen. Kleiner Tipp am Rande: Wenn ihr mal in der Artusi vorbeischaut,probiert die selbstgemachte „Limonade“, perfektes Anti-Kater-Getränk.
Am Stadion angekommen ging es auch direkt schon hinein in die gute Stube. Der obligatorische routinemäßige Sicherheitscheck durfte natürlich nicht fehlen, komischerweise wurde ich noch ein zweite Mal kontrolliert und das zweite Mal doch sehr rabiat. Ein Wunder, dass ich nicht auch noch die Schuhe und Socken ausziehen musste und vielen Dank für den abgerissenen Knopf an meiner Jacke. Ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl tut es auch und der gediegene Fan ist dann auch nicht so angefressen danach.
Im Innenraum noch mit einer Stadionwurst versorgt, die Omérta gekauft und zum angestammten Platz gegangen. Das Spiel konnte also beginnen. Interessanterweise sehe ich momentan häufiger Fans anderer Vereine in der Kurve und teilweise auch mitten IM Stimmungsblock. Liebe Leute, kaum einer hat etwas dagegen, wenn ihr euch ein Spiel des SCPs angucken wollt, aber bitte unterlasst es mit Fanutensilien anderer Vereine dort aufzutauchen. Sei es ein Werder Bremen Trikot, Dortmund Schals und Handschuhe oder ein Schal von Zwiggäu. Das gehört sich nicht und grenzt schon fast an Respektlosigkeit. Preußen Münster mag zwar ein kleiner Verein sein, aber dennoch haben auch wir eine gewisse Art von Stolz und Lokalpatriotismus.
Wie dem auch sei, gespielt wurde natürlich auch noch.
1. Halbzeit? Kannste abhaken!
Die 1. Halbzeit begann gar nicht so schlecht. Zwar hatten die Gäste zunächst durch starkes Pressing mehr vom Spiel aber der SCP kam immer besser ins Spiel und wurde im Laufe der 1. Halbzeit auch das wesentlich bessere Team. Auch wenn einige Chemnitzer Spieler sich immer so dermaßen theatralisch hinfallen ließen, dass man dachte ihnen sei ein Bein abgefallen. Ich wünschte es gäbe wieder mehr Spieler des Schlages eines Eric Cantonas oder eines Vinnie Jones. Mal ein kleiner Hinweis, wie man sich bei einem Foul ebenfalls verhalten könnte anstatt den sterbenden Schwan zu spielen.
Nichtsdestotrotz ging es natürlich weiter im Spiel. Dies plätscherte so vor sich hin und irgendwie hatten wir bereits das Gefühl, dass es ein langweiliges 0:0 werden würde, da sich beide Mannschaften mehr oder weniger gegenseitig neutralisierten. Doch plötzlich fiel wie aus dem Nichts das 0:1 für Goarl-Märx-Städt. Türpitz umspielte den herauslaufenden Lomb und passte zum Ex-Dosenstürmer Frahn, der nur noch in das leere Tor einschieben brauchte. Die erste Halbzeit war damit gegessen und unsere Jungs waren auch ersteinmal geschockt. Das einzige was weiterhin gut lief war die Lautstärke und der Support der Jungs aus Block M, die bereits von Spielbeginn an eine sehr gute Lautstärke an den Tag legten. Mit dem Rückstand ging es dann auch in die Pause.
2. Halbzeit wie ausgewechselt
Direkt nach Anpfiff der zweiten Halbzeit dribbelte Hoffmann in einem Affenzahn in Richtung gegnerischer Strafraum und traf bei einer Flanke den CFC-Verteidiger Röseler so, dass der Schiedsrichter auf Elfmeter entschied. In vielen Medien wird der Strafstoß als fragwürdig bezeichnet, doch von meiner Position aus, war ein klares Handspiel zu erkennen (Edit: Nachdem ich die TV-Bilder gesehen hatte, es war kein Elfmeter aber für den Schiedsrichter wie für mich sehr schwer zu erkennen).
Deshalb geht für mich der Strafstoß schon in Ordnung. Kapitän Amaury Bischoff trat höchstpersönlich an und verschoss den Elfmeter auch direkt. Aber keine Panik, denn im Nachschuss ließ Bischoff dem CFC-Keeper keine Chance. Ausgleich! Die Gähmnitzer Fans wurden daraufhin immer ruhiger, nicht dass man sie überhaupt mal gut gehört hätte aber jetzt war es mucksmäuschenstill nur ein paar einsame Fahnen wehten weiterhin im Gästeblock. Ganz anderes Bild in der Heimkurve, denn dort drehten die Supporter nun völlig frei und behielten ihre gute Lautstärke aus Halbzeit 1 bei. Auch Münster selbst kam nun immer besser in das Spiel und dominierte es nun auch, natürlich begünstigt durch die sich nun öffnenden Räume und durch den völligen Zerfall der Chemnitzer Hintermannschaft, dort lief wirklich wenig bis gar nichts mehr zusammen. Deshalb war es auch nur eine Frage der Zeit, wann die Preußen den Führungstreffer erzielen würden. Nach mehreren glücklosen Versuchen schoss dann Neuzugang Grimaldi das lang ersehnte 2:1 in der 75. Minute.
Kurz darauf netzte dann Abwehrmann Pischorn, völlig verdient mit einem wuchtigen Kopfball zum 3:1 Endstand. Gähmnitz bäumte sich noch einmal kurz auf, doch bis auf zwei mehr oder weniger harmlose Chancen sprang nicht mehr viel dabei rum.
Am Ende stand ein völlig verdienter 3:1 Sieg mit dem sich die Preußen wenigstens etwas auf Tuchfühlung mit den oberen Rängen begeben konnte. Aber viel Zeit sich auf den Loorbeeren auszuruhen bleibt nicht, denn am Dienstag geht es gegen die rückrundenstarke Mannschaft um Ex-Preuße Marco Königs zur Fortuna nach Köln. Hoffen wir, dass es genauso ein gutes Ende nimmt, wie heute gegen Chemnitz.
SCP Allez!
Daten zum Spiel:
SCP: Lomb – Kopplin, Heitmeier, Pischorn, Müller – Bischoff, Philipps, Kara (Laprevotte, 77.) – Hoffmann, Reichwein (Grimaldi, 61.), Krohne (Amachaibou, 46.)
Chemnitz: Kunz – Stenzel, Endres, Röseler, Bittrof – Türpitz, Dem, Danneberg, Uzoma (Cincotta, 73.)– Fink, Frahn
Tore: 0:1 Frahn (39.), 1:1 Bischoff (49.), 2:1 Grimaldi (76.), 3:1 Pischorn (79.)
Gelbe Karten: Kopplin / Röseler, Bittrof, Fink, Dem
Zuschauer: 6.532
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Raststatt)
Zusammenfassung MDR:
https://www.youtube.com/watch?v=-GcP79R6b4Y
Pressekonferenz MS4L:
O-Töne nullsechs.tv:
Fanimpressionen MS4L: