Interview Robin Neupert – „…wollen diese Saison mit dem Aufstieg vergolden“

Robin Neupert im Derby gegen Osnabrück
Robin Neupert im Derby gegen Osnabrück

Zwei Jahre lang trug er den Adler beim SC Preußen Münster auf der Brust, ehe er zur Saison 2014/2015 zum SV Waldhof Mannheim wechselte. Dort angekommen spielte er in seiner ersten Saison mit 27 Einsätzen eine wichtige Rolle im Team. In dieser Saison konnte Robin sein Team in 9 Einsätzen unterstützen.

Der SV Waldhof Mannheim hat einen großen Umbruch hinter sich. In der Spielzeit 2014/2015 setzte man auf viele junge Spieler, was auch dem kleinen Etat geschuldet war. Für die anschließende Saison folgten viele erfahrenere Neuzugänge, die mit U19-Spielern komplettiert wurden. Vor allem im Winter hat der SV Waldhof Mannheim nochmal nachgelegt und 5 Neuzugänge für den Rest der Saison verpflichtet.

3-Jahres-Plan

Der SV Waldhof Mannheim hat vor Beginn dieser Spielzeit einen 3-Jahres-Plan ausgearbeitet mit dem Ziel: 3. Liga. Hierfür wurde die Ausgliederung der Profiabteilung in eine Spielbetriebs-GmbH beschlossen, der Etat für diese Saison auf 1.2 Millionen Euro verdoppelt. Dass sich dies schon im ersten Jahr auszahlen könnte, beweist die bereits gesicherte Relegation. Lediglich die Meisterschaft in der Liga war bis zum letzten Spieltag noch offen. Elversberg ging als Tabellenerster mit 72 Punkten ins Rennen, Mannheim mit 70 Punkten als Tabellenzweiter. Durch die Niederlage der Elversberger am letzten Spieltag reichte der Sieg von Mannheim zur Meisterschaft.

Interview mit Robin Neupert

Hey Robin. 2 Jahre bist Du nun beim SV Waldhof Mannheim unter Vertrag. In der ersten Saison reichte es nur zu Platz 13. Heute steht der SVW als Relegationsteilnehmer fest. Glückwunsch! Was ist im Vergleich zur letzten Saison anders gelaufen?

Dankeschön! Ich denke letztes Jahr war es schwieriger, die Klasse zu halten, als dieses Jahr oben mitzuspielen. Wir haben im letzten Jahr den Grundstein für diese Saison gelegt! In der letzten Saison hatten wir eine sehr junge Mannschaft mit viel Potenzial. Leider konnten wir dieses Potenzial nicht immer abrufen und hatten große Schwankungen bei unseren Leistungen!

In diesem Jahr setzt sich der Großteil der Mannschaft aus dem Team der letzten Saison zusammen! Wir haben mit Hanno Balitsch und Michael Fink zwei Spieler hinzubekommen, die über große Erfahrung verfügen und an denen sich die Mannschaft orientieren kann! Was uns dieses Jahr aber vor allem auszeichnet, ist unsere mannschaftliche Geschlossenheit!

Gegen den SV Elversberg hattet Ihr am vorletzten Spieltag (14. Mai) die Chance, eure tolle Saison mit der Meisterschaft zu krönen. Warum hat es im Spitzenspiel nicht zur Vorentscheidung gereicht? (Elversberg siegte 3:1)

In der ersten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel. Aus dem Nichts fiel dann mit dem dem Halbzeitpfiff das 1:0 gegen uns! In der zweiten Halbzeit haben wir dann das Spiel bestimmen können und wieder einmal gezeigt, zu was wir in der Lage sind. Wir haben Elversberg in deren eigenen Hälfte eingeschnürt und uns viele Torchancen erspielen können und dann auch verdient den Ausgleich erzielt!

Leider, wie es dann manchmal so ist im Fußball, rächte sich unsere schlechte Chancenverwertung und wir kassierten das 2:1 durch einen individuellen Fehler! Am Ende sind wir dann in einen Konter gelaufen, der die Entscheidung zum 3:1 für Elversberg brachte! Letztendlich muss man sagen, dass es an diesem Tag an uns selbst lag und wir unsere Chancen hätten besser nutzen müssen!

Warum könnt Ihr dennoch mit eurer bisher gespielten Saison zufrieden sein?

Zufrieden sind wir erst, wenn wir aufgestiegen sind. 😉 Von der Relegation alleine können wir uns nichts kaufen! Wenn uns vor der Saison jemand gesagt hätte, ihr werdet Meister oder belegt Platz 1/2 in der Tabelle und spielt um den Aufstieg in die 3. Liga mit, hätten wir das sicher sofort unterschrieben!

Wir wussten vom ersten Tag an, was für eine Qualität in unserer Mannschaft steckt und was wir durch harte und ehrliche Arbeit erreichen können! Unser Coach hat uns immer alles abverlangt und wir auch von uns selbst! Im Training hat jeder hart gearbeitet, auch wenn es für den ein oder anderen mal nicht so gut gelaufen ist – alle haben mitgezogen!

Wir sind völlig verdient für die Relegation qualifiziert und wollen diese Saison mit dem Aufstieg vergolden!

In dieser Saison standest Du leider nicht mehr so oft in der Startelf, wie noch ein Jahr zuvor. Ist der Konkurrenzkampf nach eurem Umbruch härter geworden?

Am Anfang der Vorbereitung war ich in nicht so guter physischer Verfassung, was ich mir selbst zuzuschreiben habe! Das hat mich sicherlich einige Spiele gekostet! Unsere Mannschaft hat dann sehr gut gespielt, sodass es schwierig war und wenige Argumente für mich gab, in die Mannschaft zu rutschen!

Natürlich wurde auch der Konkurrenzkampf größer. Allerdings denke ich, dass uns gerade dies in dieser Saison so stark gemacht hat! Wir sind auf allen Positionen breit aufgestellt und, wie eben schon erwähnt, hat keiner im Training locker gelassen. Jeder aus der Startelf war gezwungen, Woche für Woche im Training Vollgas zu geben. Es war allen klar, wenn das nicht passiert, ist schnell ein anderer für mich in der Mannschaft!

In der Regionalliga Nordost steht der letzte Teilnehmer für die Relegation noch nicht fest. Wen würdest Du am liebsten in der Relegation als Gegner sehen – SF Lotte, FSV Zwickau oder doch den Berliner AK?

Ganz klar… Wir wollen aufsteigen. Da muss man es nehmen wie es kommt und jeden schlagen!!! SF Lotte kenne ich aus meiner Zeit bei Preußen Münster ganz gut – ist immer sehr unangenehm zu spielen… Zu den anderen beiden Mannschaften kann ich nichts sagen. Wenn es soweit ist, wird uns unser Coach über den jeweiligen Gegner bestens informieren.

Mit dem SV Waldhof Mannheim, hast Du Dir nach dem SCP wieder einen Verein voller Tradition gesucht. Im kommenden Jahr folgt der SVW dem SC Preußen und wird ebenfalls 110 Jahre alt. Was allerdings unterscheidet beide Vereine?

An dieser Stelle Glückwunsch an den SC Preußen zum 110-jährigen!

Grundsätzlich sind die Unterschiede nicht groß. Beide Vereine haben sehr viel Tradition, mit überragenden, positiv verrückten Fans im Rücken, die alles für ihren Verein geben, den Verein leben und jedes Wochenende, egal ob auswärts oder zuhause, super Stimmung abliefern! Schade nur, dass es in Münster die verschiedenen Fanlager gibt und so manchmal die Stimmung für Außenstehende nicht so richtig rüber kommt. Ansonsten unterscheidet uns momentan denke ich nur eine Liga. 😉

Wo wir bei Preußen Münster wären… Welche Erinnerungen verbinden dich noch mit deinem Ex-Club?

Eigentlich habe ich nur positive Erinnerungen an meine Zeit in Münster. Es waren 2 schöne Jahre! Sportlich konnte ich sehr viel von den erfahrenen Spielern dazulernen. Zudem habe viele neue Freunde gewonnen, mit denen ich bis heute noch in Kontakt stehe. Auch meine Freundin, mit der ich seit etwas mehr als 2 Jahren glücklich zusammen bin und in Mannheim auch zusammen wohne, habe ich in Münster kennengelernt. Negatives gibt es, bis auf den kurz vor Saisonende verspielten Aufstieg in der ersten Saison unter Pavel Dotchev, wo wir uns selbst um den Lohn unserer Arbeit gebracht haben, nicht!

Vor kurzem hat Matthew Taylor ein Interview bei den Kollegen von Westline gegeben. Er bezeichnete dort Pavel Dotchev als „sportlich einer der besten Typen“ dem er jemals begegnete und Ralf Loose, dem „die Menschlichkeit völlig abgegangen“ sein soll. Kannst Du diese Aussagen bestätigen oder ergänzen? Wie war deine Zeit unter beiden Trainern?

Habe ich auch gelesen! Das stimmt, kann ich nur bestätigen, Pavel war wirklich sportlich und menschlich einer der besten Typen! Er hat dir das Gefühl gegeben, dass seine Tür immer offen steht.

Ralf Loose war eben ein komplett anderer Typ von Trainer, er war distanzierter und war nicht der Typ der besonders viel mit seinen Spieler gesprochen hat. Ich persönlich hatte keine Probleme damit, ich kam weitestgehend klar und habe versucht mein bestes zu geben, egal auf welcher Position ich am Ende gespielt habe!

Ab und an bist Du noch in Münster zu Gast. Pflegst Du noch Kontakt zu deinen ehemaligen Teamkameraden?

Ja genau. Da meine Freundin aus Münster kommt, bin ich zwei bis dreimal im Jahr in Münster und treffe mich dann meistens mit Patrick Kirsch oder gehe mich bei „Lunau“ neu einkleiden. Ansonsten habe ich noch Kontakt zu Simon Scherder oder zu Matthew, der ja bei uns in der Liga bei Saarbrücken kickt.

Was sind deine Ziele für 2016/2017? Werden wir Robin Neupert nächste Saison an der Hammer Straße begrüßen dürfen?

Das wichtigste ist, dass man gesund ist und bleibt. In diesem Jahr hatte ich das Glück ohne Verletzung durch die Saison zu kommen. So soll es auch bleiben.

Es würde mich freuen, wieder einmal im Preußenstadion auflaufen zu dürfen, die tolle Stimmung mitzunehmen und einfach Spaß zu haben! Auch wenn sich das Umfeld und die Mannschaft sehr verändert haben, ist und bleibt Münster immer etwas Besonderes! Aber erstmal müssen wir am Mittwoch (25.05.) und Sonntag (29.05.) die Relegationsspiele für uns entscheiden. Erst dann können wir uns Gedanken über die 3. Liga, den SC Preußen und eine Reise an die Hammer Straße machen!

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg in der Relegation!

Bitte, gerne immer wieder!

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