0:2 in Großaspach – Letzter der 3. Liga
Nun ist das noch nie dagewesene auch eingetreten. Der SC Preußen Münster steht nach der 0:2-Pleite gegen die SG Sonnenhof Großaspach auf dem letzten Tabellenplatz der dritten Liga. Dabei hätte man als Fan nach dem Punkt gegen den MSV Duisburg und der guten Schlussphase durchaus hoffen können, dass der SCP in Großaspach weiter an diesen guten Minuten anknüpfen und intensiv um einen Sieg kämpfen würde. Falsch gedacht bzw. gehofft.
Es ist auch eine Kopfsache
Preußen war und blieb über die gesamten 90 Spielminuten harmlos und so passte es erneut ins Bild, das Preußen bereits nach 5 Minuten erneut in Rückstand geriet. Die Zuordnung, die schon in den vorherigen Spielen nicht gut war, passte mal wieder nicht in der Defensive, sodass Lucas Rösler mühelos und völlig freistehend nur noch in das Gehäuse von Max Schulze Niehues einnetzen musste. Wieder mussten die Adlerträger einem Rückstand hinterherrennen und Gegentore sind bei der momentanen Situation sowieso Gift für eine leblose Truppe. Die Spieler haben ihre Leichtigkeit verloren und fragen sich wohl direkt auf dem Spielfeld, warum der Ball schon wieder im eigenen Kasten zappelt. Auch Patrick Kirsch schilderte mir vor einigen Jahren, dass ein Team in so einer Phase zu viel mit sich selbst beschäftigt sein kann und man sich nur immer wieder selbst und alles in Frage stellt. Es scheint also nicht nur ein qualitatives Problem zu sein, sondern auch eine Kopfsache.
Kein Kampf – keine Torgefährlichkeit
Preußen bäumte sich nicht auf, Torgefährlichkeit existiert in dieser Mannschaft im Moment nicht. Man ist zu sehr darauf bedacht keine Fehler zu machen und macht sie dann letztendlich doch. Vertrauen in die eigene Stärke fehlt gänzlich und so musste es dann am Ende so kommen, dass Preußen in der Schlussphase der Partie auch noch den zweiten Treffer kassierte. Man würde gerne berichte, dass Preußen alles dafür tat, diese Niederlage abzuwenden, aber da war einfach nichts, was man hier hätte näher beschreiben können. Der SCP darf von absolutem Glück sprechen, dass es nur bei zwei Gegentoren bliebt. Großaspach hatte insgesamt weitaus mehr Chancen noch höher zu gewinnen.
Starke Preußen Fans
In Sachen Support, Treue und Leidenschaft würde der SC Preußen bei der Fanwertung definitiv in den oberen Tabellenplätzen landen. Erneut waren es wieder zahlreiche Anhänger, die den Weg nach Aspach auf sich genommen haben um endlich den ersten Saisonsieg zu feiern – das Ergebnis kennen wir. Die „Fiffi-Gerritzen-Kurve“ und die „Buslinie 1906″ traten die lange Reise mit eigenen Bussen an. Die „Deviants“ fuhren mit mehreren PKWs runter.
Beide Ultra-Gruppen stellten sich im Vergleich zu den letzten Malen näher zusammen, da bei Auswärtsspielen so oder so gemeinsam gesungen wird. Bei der guten Akustik konnte oft eine gute Lautstärke erreicht werden, was auch im Radio durchgängig zu hören war. Der Support bestand aus einer Mischung aus Klatschern und den alten Curva-Liedern. Trotz des katastrophalen Spiels riss der Support aus dem Gästeblock nicht ab und es wurde immer weiter gut Stimmung gemacht.
Nach dem 0:2 drehte sich der gesamte Gästeblock um und sang mit dem Rücken zum Spielfeld. Es wurde „Ich komm aus der Stadt Münster…“ angestimmt. Auch die Stadionverbotler stimmten in das Lied draußen vor dem Stadion ein. Nach dem Spiel kamen Mannschaft und Trainer zum Block und wurden zunächst lauthals angepöbelt. Anschließend gab es noch ein lautes „Alle zusammen für Preußen Münster“.
Alle zusammen für Preußen Münster
Münster sollte sich ein Beispiel an dem Support der Fans des SCP nehmen und weiter ins Stadion kommen. Unterstützung heißt nicht nur Mund aufmachen. Man kann auch einfach im Stadion mit seiner Anwesenheit dafür sorgen, dass die Mannschaft merkt, man ist vor Ort und dabei, egal wie es läuft. Auch wenn der Saisonstart mehr als beschissen ist, so kann man jetzt nicht schon eine ganze Saison aufgeben. In der vergangenen Saison waren es unsere Freunde aus Osnabrück, die ebenfalls sieglos, allerdings mit 2 Punkten, auf Platz 19 der Tabelle standen.
Nach 90 schlechten Minuten darf und muss sich eine Mannschaft den Fans stellen und sich den Frust gefallen lassen. Danach kann man den Jungs aber noch Mut zusprechen und den Adlerträgern vermitteln, worum es eigentlich geht. Na klar, um den SC Preußen Münster!!!
Jetzt heißt es aufstehen und im Westfalenpokal am Mittwoch gegen die SpVgg Vreden im Hamaland-Stadion ein Erfolgserlebnis zu erzielen.
Einmal Preuße – immer Preuße!
Die Daten zum Spiel
Preußen: Schulze Niehues – Mangafic, Schweers, Mai, Al-Hazaimeh – Braun (Kara, 46.), Rizzi, Bischoff – Rühle, Grimaldi (Weißenfels, 46.), Jordanov (Tekerci, 64.)
Großaspach: Broll – Schiek, Leist, Gehring, Lorch – Sohm (Röttger, 67.), Aschauer (Breier, 53.), Hägele, Osei Kwadwo – Jüllich, Röser (Krause, 79.)
Tore: 0:1 Röser (5.), 0:2 Jüllich (82.)
Gelbe Karten: Gehring, Schiek, Hägele / Weißenfels
Zuschauer: 1.621
Schiedsrichter: Robert Hartmann
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