Da war ja was…Spieltag: Preußen gegen Erfurt

Vorschau - RW Erfurt

Richtig. Fußball gespielt wird auch noch. Am Montagabend gab es das öffentliche Fantreffen mit den neuen Machern des SC Preußen Münster. Stadion & Ausgliederung – wichtige, eminent wichtige, Themen für die Zukunft des SCP. Doch im Hier und Jetzt geht es für die Adlerträger darum, den Klassenerhalt in Liga 3 zu sichern. Einen weiteren Schritt in diese Richtung können die Möhlmann-Mannen bereits am Freitagabend machen. Dann ist Rot-Weiß Erfurt zu Gast im 90 Jahre alten Stadion an der Hammer Straße.

Positiven Trend wiederherstellen

2016/2017 - 15. Spieltag - Preußen Münster - Rot-Weiß Erfurt

2016/2017 – 15. Spieltag – Preußen Münster – Rot-Weiß Erfurt

Knapp einen Monat ist Benno Möhlmann der Chef an der Seitenlinie beim SCP. Zunächst startete er mit einer Niederlage in Lotte, erkämpfte mit seiner Mannschaft ein Unentschieden gegen Holstein Kiel, holte bei Fortuna Köln den ersten Auswärtssieg seit April und sicherte schlussendlich mit einem 2:1 Sieg im Westfalenpokal das Weiterkommen in die nächste Runde. Normalerweise eine klar aufsteigende Tendenz, wenn da nicht die letzte halbe Stunde gegen Neuenkirchen gewesen wäre. Mit dieser zeigte sich Möhlmann in den Medien (WN & kicker) äußerst unzufrieden, vermisste gar die Gier ein Tor zu schießen. Insofern gilt es den Hebel (mal wieder) umzulegen und am Freitagabend die Mentalität an den Tag zu legen, die den Grundstein für den 1:0 Sieg bei Fortuna Köln legte. Mit einer defensiven Aufstellung überraschte Möhlmann dort viele, im Endeffekt ließ die SCP-Abwehr seit gefühlt ewiger Zeit kaum Torchancen zu und hatte im entscheidenden Moment das Glück auf seiner Seite, dass Benny Schwarz den Lucky Punch setzte. Welche elf Preußen am Freitag dafür sorgen wollen, dass die Preußen weiter aus dem Tabellenkeller klettern, lässt sich nur vermuten. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Adriano Grimaldi erneut ausfallen und über Sandrino Braun gibt es keine weiteren Informationen seitens des Vereins. Simon Scherder und Philipp Hoffmann werden erst nächstes Jahr wieder ins Training einsteigen, während Danilo Wiebe nach seiner Ampelkarte lediglich ein Spiel aussetzen muss. Möglich also, dass Amaury Bischoff wieder in die Startelf zurückkehrt. Während die Abwehr, bestehend aus Tritz, Mai, Kittner und Al-Hazaimeh, sich unter Möhlmann scheinbar gefunden hat, könnte Bischoff zusammen mit Benjamin Schwarz hinter der offensiven Dreierreihe um Tobias Rühle (rechts), Michele Rizzi (zentral) und Jesse Weißenfels (links) die Doppelsechs bilden. An vorderster Front hat sich Tobias Warschewski durch seinen Doppelpack gegen Neuenkirchen gute Chancen auf einen Startelf-Einsatz verschafft. Wettbewerbsübergreifend hat er nun in 13 Spielen zehn Tore erzielt. Eine stolze Bilanz für einen 18-jährigen!

Der Gast aus Thüringen

RWE – ein Ausdruck, der einen Preußenfan eher wenig begeistert. Während es in früheren Zeiten stets die Essener waren, die zu Prestigeduellen mit dem SCP antraten, kreuzten sich diese Wege in den letzten Jahren nur noch selten. So ist Rot-Weiß Erfurt ein mittlerweile sogar gern gesehener Gast im Preußenstadion. In den fünf Spielen seit dem Aufstieg in die 3. Liga, gab es für die Adlerträger drei Siege und zwei Unentschieden. Es bleibt zu hoffen, dass diese Serie auch am Freitag weiterhin Bestand hat. Auf der Gästebank nimmt dann Trainer Stefan Krämer statt. Im Fokus dabei wird die Frage stehen, ob er sich endlich seines Tattoos auf der Brust, dass die Zuneigung zu einem Verein aus Ostwestfalen symbolisiert, entledigt hat. Sportlich gesehen steht seine Mannschaft jenseits zwischen Gut und Böse. Mit 19 Punkten rangieren die Thüringer im Mittelfeld auf Platz 12. Sechs Punkte Vorsprung vor den Abstiegsplätzen, derer drei auf die Aufstiegsränge, verdeutlichen erstens, wie eng diese Liga ist und zweitens, dass es für die Krämer-Truppe durchaus noch in beide Richtungen gehen kann. Mit Nikolaou (Gelbsperre) und Menz (Gelb-Rot Sperre) fallen dabei erhebliche Stützen in der Abwehr aus.  Zuletzt holten die Erfurter in Kiel einen Punkt, torlos trennte man sich an der Förde. Mit zwölf Toren stellt Erfurt jedoch den derzeit schwächsten Angriff der Liga. Auch hier bleibt erneut die Hoffnung, dass am Freitag keine weiteren Treffer hinzukommen. Lediglich Carsten Kammlott, letztjähriger Sportschau Torschütze des Jahres, hat bereits fünf Treffer auf dem Konto, der Rest des Kaders maximal einen Treffer. Nichtsdestotrotz darf man die Offensivreihe Erfurts nicht unterschätzen. Eben erwähnter Kammlott stürmt zumeist vor einer offensiven Dreierreihe, die im Spiel gegen die Preußen wohl aus Daniel Brückner, Sebastian Tyrala und Okan Aydin besteht. Brückner prägte über einige Jahre das Spiel des SC Paderborn und war Bestandteil des zwischenzeitlichen Aufschwungs dort, an Tyrala waren die Preußen vor anderthalb Jahren selber interessiert und er gehört noch heute zur gehobenen Klasse der Spielmacher der 3. Liga. Okan Aydin spielte in Erfurt eine bärenstarke Rückrunde, hörte sich zunächst Angebote aus der 2. Bundesliga an, entschied sich im Endeffekt jedoch für einen Verbleib. Kriegt die Abwehr um den erneuten Kapitän Ole Kittner diese Spieler in den Griff, dürfte es für den Gast schwer werden, das magere Torkonto zu füttern.

Wieder Müller – oder was?

Die Trainingskiebize konnten am Mittwoch ein neues Gesicht beim SCP beobachten. Christian Müller, todsicherer Elfmeterschütze in seiner Bielefelder Zeit ;-), stellt sich nach einem glücklosen Engagement in Ungarn im Probetraining vor und lässt sich von Benno Möhlmann auf Herz und Nieren prüfen. Der offensive Mittelfeldspieler war unter Stefan Krämer gesetzt und hat seine Klasse bereits von der ersten bis zur vierten Liga unter Beweis gestellt. Als Laie sieht man im offensiven Mittelfeld derzeit sicher keinen Bedarf, doch Möhlmann ist lange genug in der Branche, um zu wissen, welche Spielertypen er für den Abstiegskampf benötigt. Bielefelder Kontakte (ja ich habe sowas…) bestätigen mir, dass er technisch gehobenes Zweitligaformat besitzt, an seiner Fitness jedoch noch arbeiten müsse, um wieder in die Spur zu finden. In die Spur finden will der SC Preußen ja auch, insofern könnte man mit Sicherheit ein für beide Seiten akzeptables Verhältnis aushandeln. Wenn das gleiche Ergebnis wie bei Ole Kittner dabei rum käme, wäre es für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation.

Eine einfache Win-Situation würde den Fans am Freitag bereits reichen, dann kann, soll, darf und muss es nur einen Sieger geben:

NUR DER SCP!


Jetzt mit diskutieren bei uns im Preußen-Forum – Thread – SC Preußen Münster – Rot Weiß Erfurt

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