Sonntag gegen Hansa Rostock – Treffen mit alten Bekannten

2016/2017 - Spielbericht - SC Preußen Münster - FC Hansa Rostock - 3:1
Amaury Bischoff - nun im Trikot der Rostocker, - war zumeist bei Standards gefährlich
Foto: Muensteralbum.de

Nach zuletzt drei Pflichtspielniederlagen in Serie (0:1 gegen Werder II, 1:3 im Pokal beim SC Paderborn & 0:1 gegen Magdeburg) brauchen die Möhlmann-Mannen möglichst schnell ein Erfolgserlebnis, um sich den den durchaus guten Saisonstart nicht komplett zu verhageln. Am Samstag tritt der SC Preußen Münster die Reise an die Ostsee an. Eine Erholungsreise nach Rostock wird es nicht, denn die Gastgeber der Partie vom Sonntag sind unter Ex-SCP-Coach Pavel Dotchev deutlich im Aufschwung.

Doch während mit Magdeburg der absolute Angstgegner am letzten Wochenende ins Preußenstadion kam, liest sich die Statistik gegen FC Hansa Rostock bedeutend besser. Fünf Siege, zwei Remis und drei Niederlagen stehen gegen die „Kogge“ in der 3. Liga zu Buche. Der 1:0-Erfolg in der letzten Saison war sogar der erste Heimsieg Hansas gegen die Adlerträger.

Großer Umbruch im Rostock-Kader

Doch von diesem Erfolg finden sich nicht mehr viele Spieler im Rostocker Kader wieder. Wenn auch mit diversen Leihgeschäften, so stehen auf transfermarkt.de 18 Neuzugänge 18 Abgängen gegenüber. Langjährige Leistungsträger wie Maximilian Ahlschwede, Torwart Marcel Schuhen und Stephan Andrist sitzen nun in anderen Booten. An Land gezogen, haben die Verantwortlichen der Kogge eine gesunde Mischung aus erfahrenen Spielern, die bereits ihre Sporen im Profifußball verdient haben, aber dennoch nicht an ihre Leistungsgrenze gestoßen sind.

Beste Beispiele dafür sind Oliver Hüsing, Julian Riedel, Janis Blaswich oder Marcel Hilßner. Für den soliden Saisonstart mit zehn Punkten aus den ersten fünf Spielen sorgte insbesondere die Defensive. Oliver Hüsing und Julian Riedel bilden ein hervorragendes Gespann in der Innenverteidigung. Julian Riedel und Innenverteidigung? Exakt. Schon in Aue wurde der einst sehr schmächtig wirkende, ausgebildete Außenverteidiger von Dotchev zum Innenverteidiger umgeschult und blüht in dieser Rolle richtig auf. Im Sommer kreuzten sich Riedels und Dotchevs Wege erneut und die Erfolgsgeschichte setzte sich fort.

Ebenfalls noch einen weiteren alten Bekannten traf der ehemalige Preußen-Trainer an der Ostseeküste. Amaury Bischoff, Genie und Wahnsinn im Preußen-Trikot, packte im Januar Sack und Pack in Münster, wechselte nach Rostock und ist dort sogar für diese Spielzeit der Kapitän. Dass sein Ziehvater nun wieder an der Kommandobrücke dort steht, mag ein Zufall sein, auf seine Leistung scheint es jedoch positiven Einfluss zu haben. Doch ein Amaury Bischoff wird sich in diesem Leben nicht mehr ändern und so verwundert es kaum, dass er die Partie am Sonntag verpasst – aufgrund einer Rotsperre.

Mit Soufian Benyamina (Ralf Loose würde an dieser Stelle eine Träne verdrücken) und Tommy Grupe stehen zwei weitere Ex-Adlerträger im Kader der Rostocker. Während Benyamina am vergangenen Wochenende mit einem Doppelpack in Würzburg glänzte und sich berechtigte Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz machen darf, kehrte Grupe in dieser Woche nach einer Verletzung zurück ins Manschaftstraining und dürfte noch keine ernsthafte Option für einen Einsatz sein.

Rinderknecht eine Option

Bei den Preußen lichtet sich das Lazarett langsam aber sicher. Benjamin Schwarz wird diese Saison (leider!) der Simon Scherder der letzten Saison, den man in jeder Vorschau als Ausfall erwähnen muss. Ein Kämpfer auf der Sechserposition wie Benny, täte der aktuellen Mannschaft sehr gut, aber nun muss Benno Möhlmann schauen, aus dem vorhandenen Kader das Maximum rauszuholen. Lucas Cueto absolviert derweil im Rheinland seine Reha und kämpft mit einer langwierigen Knochenhautentzündung. Eine Besserung ist in Sicht, dennoch werden sich die Preußen-Fans noch einige Wochen gedulden müssen, die neue Nummer sieben des SCP auf dem Rasen zu sehen.

Wie immer lässt sich Möhlmann bei der Aufstellung nicht in die Karten gucken. Möglich das Sebastian Mai erneut auf die Position im defensiven Mittelfeld vorgezogen wird und Ole Kittner an der Seite von Lion Schweers in der Innenverteidigung agiert. Danilo Wiebe wird angeschlagen ausfallen und somit eine Pause erhalten. Dies würde bedeuten, dass Martin Kobylanski von links wieder in die Zentrale rotiert und neben Michele Rizzi die spielerischen Fäden zieht. Auf links dürften sich somit entweder Jeron Al-Hazaimeh oder Moritz Heinrich wiederfinden. Auf rechts wird es ein enges Duell zwischen Philipp Hoffmann und Tobias Rühle, wenngleich Rühle gegen den ebenfalls wendigen Fabian Holthaus (linker Verteidiger der Rostocker) leichte Vorteile besitzen dürfte. Nach über einer Woche im Mannschaftstraining könnte auch Nico Rinderknecht erstmalig diese Saison im Kader der Preußen stehen. Der hochveranlagte Mittelfeldspieler hat seine Verletzung ausgeheilt und könnte zumindest die Reise im 18er-Kader mit antreten.

Möhlmann mit fast ausgeglichener Bilanz gegen Rostock

Benno Möhlmann ist im deutschen Fußball viel rumgekommen. Somit ist es natürlich nicht verwunderlich, dass er am Sonntag nicht das erste Mal auf Hansa Rostock trifft. Im Februar dieses Jahres konnte er als SCP-Trainer einen 3:1 Sieg (Tore: Tekerci, Aydin & Warschewski) seiner Mannschaft bejubeln. Insgesamt stehen sechs Siege, ein Unentschieden und sieben Niederlagen gegen Rostock für Möhlmann gegen Rostock zu Buche, wenngleich das Unentschieden direkt im ersten Vergleich 1995 stattfand. Auch an einem 27.08. spielte Möhlmann schon einmal gegen Rostock, im Jahre 2006 gewann Hansa jedoch in Fürth mit 3:1.

Positiv für die Adlerträger liest sich jedoch die Anzahl der geschossenen Toren gegen die Kogge. Satte 21 Buden erzielte der SCP  in den bisherigen zehn Spielen gegen die Hansestädter, gegen keine andere Mannschaft kassierte Hansa in der 3. Liga mehr Tore.

Dennoch: Grau ist alle Theorie, entscheidend ist am Sonntag aufm Platz. Dann helfen auch positive Statistiken nichts mehr, es gilt diese weiter auszubauen und am Ende des Spieltages mit dem Gegner punktemäßig gleichzuziehen. Für die Rostocker bedeutete der Start in diese Saison den besten seit vier Jahren. Diesen guten Start des Gegners zu unterbinden und selber wieder auf die Erfolgswelle springen, gilt es am Sonntag für die Adlerträger. Und wo kann man besser eine neue Erfolgswelle starten, als an der Ostsee im Ostseestadion?

Das sagen die Trainer Pavel Dotchev und Benno Möhlmann
  • Münster wird sehr kompakt auftreten. Ich denke es wird ein schweres und enges Spiel. Für uns gibt es aber keine Alternative zum Sieg.
  • Dotchev über Möhlmann: Wir kennen uns schon seit ’92. Er wird sehr gut vorbereitet sein und uns das Leben schwer machen.
  • Janis ist bei uns ein Schlüsselspieler. Ich würde mich aber freuen, wenn auch mal ein anderer zum Spieler des Spieltags gewählt wird
  • Er strahlt eine positive Energie aus. Schon beim ersten Treffen hatte ich das Gefühl, dass wir uns schon ewig kennen.
  • Dotchev über Blaswich: Er ist unkompliziert, offen, hat immer ein Lächeln im Gesicht. Er hat eine tolle Persönlichkeit.
  • Ich mag die Stadt und den Verein, aber ich bin hier, um am Sonntag zu gewinnen.
  • Dotchev über Top-Saison 12/13 mit Münster: Das war brutal damals, dass wir mit über 70 Punkten nicht aufgestiegen sind.
  • Ich bin mir absolut sicher, dass wir mehr Heimspiele gewinnen werden als in der vergangenen Saison. Wir haben die Qualität dafür.
  • Dotchev über Heimspiele: Ich sehe bei uns kein Heimproblem, denn wir haben gut gegen Großaspach Meppen gespielt.
  • Dotchev über Münster: Ich habe noch viele Freunde in Münster und hatte eine schöne Zeit, aber eins ist klar: Die Punkte sollen hier bleiben.
  • Wir müssen allerdings ohne Mounir #Bouziane planen. Er ist noch angeschlagen und wird fehlen.
  • Dotchev über den Kader: Ich freue mich, dass Rankovic, Evseev und Grupe wieder voll dabei sind. Für die Startelf wird’s aber zu eng.
  • Dotchev: Gerade mit Blick auf das nachfolgende Spiel in Magdeburg ist es wichtig, dass wir gut gegen Münster spielen.
  • Wir wollen Sonntag nachlegen!
Pavel Dotchev
  • Wir müssen vorne in manchen Situationen einfacher spielen, dann ist die Wahrscheinlichkeit auch höher, dass es klappt Ich habe keine Angst davor, in einen Negativlauf zu geraten.
  • Wir haben gemerkt, dass wir die Spiele gewinnen können!
  • Ich habe in den letzten Spielen gesehen, das wir mithalten können. Es fehlt vorne einfach noch die Kaltschnäutzigkeit.
  • Nico Rinderknecht ist im Training auf einem guten Weg. Er ist ein defensiver Mittelfeldspieler, der auch offensiv denkt.
  • Hansa Rostock hat fast eine komplett neue Mannschaft, die sehr schnell zusammengefunden hat.
  • Rostock wird viele Spielanteile haben wollen, spielen ein klares 4-4-2-System. Haben aber auch eine gute defensive Ordnung.
  • Wir haben zuletzt einfach keine Tore geschossen und unglücklich verloren. Jetzt wollen wir in Rostock wieder punkten!
  • Hansa Rostock wird keine leicht Aufgabe, die uns aber keine Angst machen muss.
  • Rinderknecht ist im Training, aber noch nicht im Kader. Cueto und Wiebe werden auch ausfallen.Benno Möhlmann

In diesem Sinne:

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUßEN MÜNSTER!


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