Ohne Tore aber mit viel Kampf gegen München

2018/2019 - Spielbericht - SC Preußen Münster - TSV 1860 München - 0:0
Martin Kobylanski
Spielbericht – SC Preußen Münster – TSV 1860 München 0:0 (0:0)

Am gestrigen Samstag strömten 12.500 Zuschauer in die alte Kiste an der Hammer Straße, als der SC Preußen Münster seit der Bundesliga Gründung wieder auf den TSV 1860 München traf. Wie damals auch endete die Heimpartie der Adlerträger mit 0:0. Wahrliche Fußballkost wurde nicht geboten, dennoch hatte dieser Fußballnachmittag bis auf Tore eigentlich alles zu bieten. Beide Teams waren hoch konzentriert und machten fast perfekte Defensivarbeit, sodass es auf beiden Seiten kaum Torchancen kreiert wurden.

Rodrigues-Pires wieder in Startelf

In Meppen musste Kevin Rodrigues-Pires aufgrund seiner fünften gelben Karte gegen Würzburg aussetzen und rückte gegen die Münchener Löwen wieder zurück in die Startelf. Philipp Müller, sein Ersatz in Meppen, nahm wieder auf der Bank platz. Auf der Gegenseite rückte auch Adriano Grimaldi nach seiner Gelbsperre wieder in die Startformation. Zudem rotierte Löwen-Trainer Daniel Bierofka weiter und ließ Lex auf der Bank, wofür Weber den Vorzug erhielt.

Zwei Mal Kompakt bitte

Vor dem Anpfiff gewannen die Löwen den Münzwurf und entschieden sich, die Spielseite zu tauschen, sodass die Preußen ungewohnt zunächst auf die Ostkurve spielten. Eventuell kam hier ein Hinweis von Ex-Preuße Grimaldi, die sonst so gewohnte Seite der Preußen zu tauschen – wer weiß. ;) Zudem setzten die Löwen-Fans, die mit über 2.000 Leuten im Sonderzug angereist waren, ihre Choreo um. „Wir sind die Fans von Sechzig München“, lautete das Motto der Choreografie, bei der eine große Blockfahne hochgezogen wurde, auf der die Anzeigetafel aus dem Grünwalder-Stadion zu sehen war, sowie die Fans der Sechziger. Untermalt wurde die Choreo von Rauchtöpfen, die unter der Blockfahne gezündet wurden.

In Sachen Taktik wurden beide Mannschaften mit identischen Formationen von Antwerpen und Bierofka ins Rennen geschickt. Mit Dreierkette im Aufbau und Fünferkette nach Ballverlust, wollten beide Trainer kompakt in der Defensive stehen und nach vorne hin im Umschaltspiel variabler agieren.

Kaum Spielfluss – wenig Ballbesitz

Mit Beginn des Spiels hatten die Preußen gefühlt ein wenig mehr vom Spiel. Dennoch entstand kein Spielfluss, da Schiedsrichter Florian Lechner immer wieder unterbrechen musste. Es war direkt von Beginn an eine Partie mit vielen Fouls und Nickligkeiten auf beiden Seiten. Zudem hatte keiner der Spieler auch nur ansatzweise die Ruhe, um kreative Ideen zu entwickeln, da sofort von beiden Mannschaften energisch gegen den Ball gearbeitet wurde. Die Bälle wechselten teilweise nach einem Ballkontakt schon wieder den Ballbesitz, was sich vor allem im Mittelfeld deutlich zutrug.

Die Preußen kamen in der Anfangsphase oft nur durch Standards in Reichweite des Tor von 1860-Keeper Hiller. Lion Schweers kam oft mit seinen weiten Einwürfen, die aber allesamt zu ungefährlich in den Sechzehner kamen. In Minute acht versuchte Schweers es mit einem kurzen Einwurf auf Kittner, der den Ball zurücklegte und Schweers dann scharf und flach in die Mitte flankte. Aber wie an dem Tag so oft pflückte Hiller die Murmel ohne Probleme. Auf der Gegenseite kam Adriano Grimaldi nach einem Freistoß in der 11.  zum Kopfball, der aber auch hier für unseren Schnapper Schulze Niehues keine Gefahr bedeutete.

In der 13. Minute war es erneut ein Standard durch eine Ecke, die Rodrigues-Pires auf den kurzen Pfosten zirkelte, wo Ole Kittner kurz vor Hiller aber nur über das Tor köpfen konnte. Es war die bis dahin beste Chance der Adlerträger. Aus dem Spiel heraus ging auf beiden Seiten insgesamt wenig. In der 23. Minute versuchte es Martin Kobylanski mit einem Freistoß, setzte das Leder aber links am Tor vorbei. Den Preußen fehlte die Durchschlagskraft in der Offensive.

Mölders mit SeitfallzieherMünchen trifft nur Aluminium

Durch die taktische Ausrichtung neutralisierten sich beide Mannschaften zusehends. Wenn die Münchener dann aber nach vorne Spielten, wurde es oft brenzlig, doch auch hier fehlte den Löwen die Genauigkeit im Abschluss. Doch auch die Defensive Leistung der Preußen trug gewaltig dazu bei, dass es für Mölders und Grimaldi kaum ein Durchkommen gab. In der 29. Spielminute versuchte es Sascha Mölders dann ganz anders mit einem Seitfallzieher, brachte das Leder aber nicht aufs Tor, sondern quer, wo Grimaldi nur knapp verpasste.

Viel Glück an dem Tag hatte der SCP dann aber in der 34. Minute, als ein Ball aus dem Sechzehner vor Herbert Paul kullerte, der mit Tempo anlief und einen Strich aufs Gehäuse von Schulze-Niehues abfeuerte, hier aber nur die Latte traf und der Ball deutlich vor der Linie aufschlug. Die Sechziger übernahmen nun etwas die Kontrolle und kamen durch einen Distanzschuss von Mölders zur letzten guten Gelegenheit. Max Schulze-Niehues machte sich aber lang und konnte den Schuss entschärfen. So ging es mit einem 0:0 in die Kabine.

Mehr Spielanteile – schlechte Standards

Mit Tempo kam keines der Teams aus der Kabine. Die Preußen erhielten aber mehr Spielanteile und hatten optisch eine Feldüberlegenheit. Für die bis beste Offensive der Liga, war es allerdings zu wenig, was die Adlerträger vorne erarbeiteten. Moritz Heinrich versuchte es in der 60. Minute aus der Distanz. Der eingewechselte Müller in der 78. Minute. Beide Bälle waren aber auch hier keine Gefahr für den Kasten von Hiller. Auch die Ecke und Freistöße, die sonst weitaus für mehr Torgefahr sorgten, verpufften an diesem Spieltag oft beim Löwen-Keeper, der sich alle Bälle mühelos runterpflücken konnte. Auf der Gegenseite versuchte es Bekiroglu nochmal aus 18 Metern, setzte den Ball aber am Tor vorbei.

Die letzte Gelegenheit des Tages gehörte den Preußen und fast hätten über 10.000 Münsteraner jubeln können. René Klingenburg behauptete den Ball stark in der zentrale und setzte Martin Kobylanski mit einem Zuckerpass in Szene, der aber aus 16 Metern verzog und den Ball nur rechts am Tor vorbeisetzen konnte. Ende aus – 0:0. Am Ende trennten sich beide Vereine leistungsgerecht mit einem Remis.

Danke 1860 – war schön mit euch!

Servus, Respekt und ein Dank auch an die Löwen-Fans, die zahlreich nach Münster gekommen sind. Es war schön, euch im alten Preußenstadion begrüßen zu dürfen. Auch abseits des Platzes hörte man von vielen entspannten Begegnungen zwischen Preußen-Fans und Sechzigern. So muss und soll der Fußball sein. Er soll verbinden. In den Farben getrennt, in der Sache vereint! Wir freuen uns jedenfalls schon jetzt auf den Besuch im Grünwalder-Stadion!

Nicht alles gut – aber auch nicht schlecht

Gutes Wetter, volles Stadion, mehr Stimmung als sonst und das Aufeinandertreffen zweier Traditionsvereine. An diesem Tag war eigentlich alles perfekt, nur die Tore fehlten. Dennoch dürfen Trainer, Mannschaft und Fans mit der Leistung und dem Punkt zufrieden sein. Münster, auch wenn dieses Spiel kein Leckerbissen war, Du darfst wieder öfter zur Hammer Straße kommen! Die Preußen werden auch nach dem 14. Spieltag weiterhin auf dem 2. Platz in der 3. Liga stehen. Was spricht also gegen einen Besuch beim nächsten Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (26.11.2018) unter Flutlicht an einem Montagabend? Eben, nichts! Also besorgt euch Tickets und haltet euch den Termin frei.

Zuvor müssen unsere Preußen allerdings am kommenden Sonntag zur SG Sonnenhof Großaspach. Wenig Zuschauer, unbequemer Gegner und ätzende Anreise. Aber gut, auch diese Spiele muss man in der Liga gewinnen, wenn man weiter oben bleiben möchte.

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER!

DATEN ZUM SPIEL

Preußen: Schulze Niehues – Schweers, Kittner, Borgmann – Menig, Kobylanski, Rodrigues-Pires, Klingenburg, Heinrich – Rühle (Müller, 73.), Dadashov (Cueto, 79.)
München: Hiller – Weber, Wein, Lorenz – Paul, Lacazette (Willsch, 65.), Moll, Bekiroglu, Steinhart – Grimaldi, Mölders (Lex, 81.)

Tore: –

Gelbe Karten: Lacazette / Pires

Zuschauer: 12.532

Schiedsrichter: Florian Lechner


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