Wuppertal mit neuem Schwung
Mit einem 1:1 kehrte der SC Preußen am Samstag aus Wiedenbrück zurück. Das entspricht dem gleichen Resultat, welches man im Hinspiel gegen den Wuppertaler SV holte. Nun steht das Rückspiel an. Nachdem es im Februar zu einer witterungsbedingten Absage kam, steht einer Austragung am morgigen Mittwoch nichts mehr im Wege.
Treffen alter Weggefährten
Auf Seiten des WSV gibt es einige Gesichter, die in Münster wohl noch bestens bekannt sind. Marco Königs trug zwei Mal das Adlertrikot und verließ den SCP im Sommer nach dem Abstieg, Kevin Rodrigues Pires war von 2018 bis 2020 für die Adlerträger am Ball und suchte ebenfalls letzten Sommer in Wuppertal eine neue sportliche Herausforderung. Stephan Küsters, von 1998 bis zu seinem Karrieende 2006 an der Hammer Straße aktiv, ist derweil sportlicher Leiter und hatte an der Hubertusallee im Winter einiges zu tun, doch dazu später mehr. Ja und auch der jetzige Björn Mehnert hat tatsächlich eine Vergangenheit im Preußen-Trikot. Wenngleich sich damals im Jahr 2007 wohl alle Parteien die Rückrunde besser vorgestellt hatten.
Niklas Heidemann hingegen ist der einzige Preuße mit sportlicher Vergangenheit in Wuppertal. Nachdem Lukas Frenkert seine fünfte gelbe Karte gegen Wiedenbrück sah, winkt dem Blondschopf beim Aufeinandertreffen gegen seinen Ex-Verein eine Rückkehr in die Startelf. Neben Frenkert muss Sascha Hildmann auf Roshon van Eijma verzichten, der von Guus Hiddink zur Nationalmannschaft von Curacao eingeladen wurden. Jules Schwadorfs Verletzung aus dem RWE Spiel scheint derweil doch nicht innerhalb von ein paar Tagen erledigt zu sein, auch er fehlt erneut am Mittwoch.
Große Personalrochade beim WSV
Als die Regionalliga West am 19.12. in die Winterpause ging, stand der WSV am Abgrund. Magere 16 Punkte aus 19 Partien standen zu Buche. Gönner Friedhelm Runge öffnete im Winter die Schatulle und heraus purzelte der eine oder andere namenhafte Spieler, der jetzt für mehr Konstanz bei den Wuppertalern sorgt. Aus den acht Partien seit diesem Zeitpunkte holte die Mehnert-Mannschaft satte 19 Punkte. Insbesondere daheim am Stadion am Zoo fuhr man fünf Heimsiege in Folge ein. Gut dass die Blau-Roten nun nach Münster reisen, denn der SCP kann mit einer ähnlichen Statistik aufwarten. Doch zurück zur Personalrochade. Gefühlt konnte man im Wintertransferfenster alle paar Tagen eine neue Verpflichtung beim WSV beobachten.
Kleine Kostprobe? Sebastian Patzler fürs Tor, Christopher Schorch für die Innenverteidigung, Lars Bender als Rechtsverteidiger, Burak Gencal als Spiegestalter, Kevin Hagemann für mehr Tempo auf dem Flügel. Hinzu kamen mit Moritz Römling und Lars Holtkamp zwei junge Spieler als Leihgabe vom VfL Bochum. Auf der anderen Seite verabschiedete sich der WSV von ähnlich vielen Spielern, darunter bekannte Gesicht der Regionalliga West wie zum Beispiel Marwin Studtrucker oder Gianluca Marzullo. Ein arbeitsreicher Winter für Stephan Küsters, doch der Erfolg gibt ihm derzeit noch Recht.
Wiedenbrück und Lotte als Schönheitsfehler
Im Grunde genommen zeigen gerade die beiden Unentschieden gegen Lotte und Wiedenbrück, was dem SC Preußen noch für ganz oben fehlt. Wobei das Lotte-Spiel weitaus ärgerlicher war, da man in Überzahl agierte und einen Elfmeter verschoss. Wiedenbrück ist ein ekliger Gegner, machte es am vergangenen Samstag gut und die Preußen nutzten die Chancen in Person von Langlitz und Grodowski eben nicht. Gehört dazu, aber wer nach dem Sieg gegen RWE und dem anschließenden Unentschieden zwischen Essen und Dortmund II anfing zu rechnen, wurde schnell eines besseren belehrt.
Doch auch bei den Wuppertalern ist nicht alles Gold, was glänzt. Der 2:0-Sieg gegen Bergisch Gladbach war ein hartes Stück Arbeit, in der Wuppertal Rundschau sprach Küsters gar davon, man hätte sich nicht beschweren können, wenn es zur Halbzeit 3:0 für die Gäste gestanden hätte. Hoffentlich haben Sascha Hildmann und Co-Trainer Louis Cordes dort genau hingeschaut und setzen besser um, was Bergisch Gladbach fehlte: die Chancenverwertung. Wobei das natürlich auch in Reihen der Preußen so eine Sache ist.
Am Mittwochabend steht bereits das 60. Aufeinandertreffen der beiden Vereine an. Die Bilanz ist nahezu ausgeglichen, 25 Siege und 11 Unentschieden stehen 23 Niederlagen gegenüber. Bis auf die Zeit in der 3. Liga sind sich die beiden Kontrahenten in wahrscheinlich jeder Liga über den Weg gelaufen, manche sprechen gar von einem Westschlager, aber soweit wollen wir an dieser Stelle nicht gehen. Was jedoch fest steht: Der WSV gehört neben Essen, Aachen und Oberhausen zu den interessanteren Gegnern der Liga. Insofern ist es schon okay, dass die Wuppertaler nun schon fast die nötigen Punkte für den Klassenerhalt beisammen haben. Aber damit reicht es dann auch, zumindest am Mittwoch.
Alle zusammen für Preußen Münster!