Heimsieg gegen den SV Straelen

Foto: SCP

Am Mittwoch vor dem Osterwochenende empfing der SC Preußen Münster den SV Straelen. Den Verein kannten vor unserem Abstieg in die Regionalliga die meisten SCP-Fans wohl noch nicht, doch so sieht nunmal mittlerweile unser Ligaalltag aus. Strealen ist eine kleine Gemeinde an der holländischen Grenze im Kreis Kleve, dessen direkte Nachbarstadt die niederländische Großstadt Venlo ist. Die Stadien liegen rund 150km auseinander, was für Regionalliga-Verhältnisse somit eine relativ weite Entfernung ist. So viel zur Geographie, weiter geht’s mit dem sportlichen.

Sieben Eigengewächse in der Startelf

Im Nachholspiel vom 24. Spieltag, das eigentlich am 17.03. nachgeholt werden sollte und erneut ausfiel, rotierte Preußen-Coach Sascha Hildmann auf zwei Positionen. Neben Jannik Borgmann rotierte auch Youngster Deniz Bindemann in die erste Elf, der bislang erst zwei kurze Einsätze gegen Wuppertal und Bonn vorzuweisen hatte. Der SCP berichtet auf der eigenen Homepage stolz, dass damit sieben Spieler in der Anfangsformation standen, die bereits in der Jugend den Adler auf der Brust trugen. Wirklich eine beachtliche Zahl, die noch einmal unterstreicht, wie wichtig und erfolgreich unsere Jugendabteilung ist!

Das Flutlichtspiel, das zur ungewohnt späten Uhrzeit um 19:30 Uhr angepfiffen wurde, bot von Beginn an einen hohen Unterhaltungswert. Der Gast aus Straelen versteckte sich im Preußenstadion keineswegs und war sofort bemüht, dem Favoriten Paroli zu bieten. Dies gelang den Gästen durch feine Kombinationen auch durchaus, doch auch die Preußen spielten munter mit. Der erste Aufreger ereignete sich dann bereits in der 9. Spielminute: Deniz Bindemann wurde im Strafraum vermeintlich gefoult, doch der Pfiff des Unparteiischen blieb aus. Im Lager der Preußen gab es für diese Entscheidung wenig Verständnis. Sascha Hildmann regte sich gar so sehr auf, dass er zum wiederholten Male die Gelbe Karte bekam. Doch all das nützte natürlich nicht und so ging es ohne Strafstoß weiter.

Der Underdog geht in Führung

Nach weiteren Chancen auf beiden Seiten (auf Preußen-Seite vergab Grodowski einen Freistoß), ging der Gast aus dem Grenzland mit 1:0 in Führung. Der sonst so sichere Marcel Hoffmeier leistete sich einen dicken Patzer und verlor den Ball im eigenen Strafraum an den Straelener Jannis Kübler, der Schulze Niehues aus spitzem Winkel überwand. Ganz unverdient war die Führung angesichts der Spielanteile und Chancen zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht.

Besonders lange dauerte es aber nicht, bis sich die Preußen von dem Schock erholten. Nachdem Alexander Langlitz einen Kopfball zunächst deutlich zu hoch ansetzte, fasste sich der Startelf-Debütant Bindemann ein Herz und schoss den Ball von der Strafraumkante in die Maschen. Sein erstes Tor bei den Profis bescherte den Adlerträgern nach 28 Minuten also den Ausgleich.

Preußen übernimmt die Spielkontrolle

Der Gastgeber dominierte die Partie jetzt klar und ließ dem Gast kaum noch Luft zum atmen. Zunächst vergaben Langlitz und Grodowski aussichtsreiche Chancen. Nach 37 Minuten rutschte der Ball dann aber  doch ins Straelener Tor, nachdem unser Top-Torjäger Langlitz eine Borgmann-Ecke eiskalt ausnutzen konnte. Nachdem nun alles wieder seine Ordnung hatte und der SCP aussichtsreiche Chancen auf das 13. Spiel in Folge ohne Niederlage hatte, kam es kurz vor dem Pausentee noch zu einem Schockmoment auf Seiten der Münsteraner. Dennis Daube fiel nach einem Zweikampf unglücklich und musste behandelt werden. Anschließend verließ er mit Halskrause den Platz und wurde umgehend für ein MRT ins Krankenhaus gebracht. Entwarnung gab es am späten Abend: Es war „nur“ eine Zerrung. Trotzdem wünschen wir an dieser Stelle natürlich gute Besserung!

Straelen bemüht, aber ungefährlich

Nach der Pause versuchte der SVS die Spielkontrolle wieder an sich zu reißen und die Abwehrkette des SCP zu beschäftigen. Der Wille auf den Ausgleich war deutlich zu spüren. Das an früherer Stelle bereits angesprochene Kombinationsspiel des Gastes konnte sich durchaus sehen lassen, doch bis auf einen Schuss am Tor vorbei ließ sich die Abwehrkette der Preußen nicht überwinden und stand sicher. Auf Preußen-Seite passierte nach dem Seitenwechsel eher wenig in der Offensive, da viele Fehler im Aufbauspiele die Angriffsbemühungen bereits früh beendeten.

Nach 60 gespielten Minuten erzielte Langlitz etwas aus dem Nichts aber noch seinen zweiten Treffer des Tages und sorgte mit seinem Distanzschuss für eine Art Vorentscheidung an der Hammer Straße. Später vergab Grodowski noch die Chance auf das 4:1, doch auch so gingen die Gastgeber als Sieger vom Platz.

13x in Folge ungeschlagen

Mit dem Sieg ist der SCP nun seit 13 Partien ungeschlagen und gewann davon auch immerhin 9 Spiele. Mit 61 Punkten aus 31 Spielen und einem Punkteschnitt von 1,97 stehen die Preußen auf dem dritten Tabellenplatz und dazu gibt es an dieser Stelle mal ein kleines Rechenbeispiel:

Der Tabellenführer der 2. Bundesliga, der VfL Bochum, weist einen Schnitt von 1,96 Punkten auf. Der Ligaprimus der 3. Liga, Dynamo Dresden, holte im Schnitt 2,0 Punkte pro Partie. Der SC Freiburg II, der die Tabelle der Regionalliga Südwest anführt (alle anderen Regionalliga pausieren aktuell) holte durchschnittlich 2,1 Punkte. Der Spitzenreiter der Regionalliga West, also die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund, fuhr im Vergleich zu diesen Werten sagenhafte 2,37 Punkte pro Spiel ein. In den meisten anderen Ligen wäre der SCP also noch voll im Aufstiegsrennen dabei oder sogar Tabellenführer, doch in unserer Liga haben die Dortmunder 10 Punkte mehr und zusätzlich noch ein Spiel weniger als unsere Preußen.

Sei’s drum: Wir suchen uns zwar erneut die falsche Saison für erfolgreichen Fußball aus, doch trotzdem machen die aktuellen Leistungen unserer Mannschaft Spaß und jeder Adlerträger kann nach der schwierigen Sommerpause stolz darauf sein. Dann greifen wir eben nächste Saison an und kehren in einem vollen Preußenstadion in die 3. Liga zurück!

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER!


Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Hoffmeier, Scherder, Borgmann – Schauerte, Remberg (Klann, 84.), Daube (Erdogan, 45.), Frenkert – Langlitz (Schwadorf, 64.), Bindemann (Holtby, 76.), Grodowski
Straelen: Udegebe – van Benthem, de Wit, Päffgen, Delorge (Dalyanoglu, 70.) – Peitz (Weggen, 72.) – Mizuta, Kübler, Abdelkarim (Bouchama, 59.) – Möllering (Kader, 66.), Fakhro

Tore: 0:1 Kübler (18.), 1:1 Bindemann (26.), 2:1 Langlitz (37.), 3:1 Langlitz (60.)

Gelbe Karten: Langlitz, Hoffmeier, Remberg, Frenkert / Funk

Schiedsrichter: Lars Bramkamp


Videos zum Spiel


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