Pokal war gestern – Ligaauftakt gegen Alemannia Aachen
Noch beseelt vom guten Auftritt im Pokal geht es sechs Tage (ja Tag und Nacht haben sechsmal gewechselt) später los, und zwar in der Liga. Zum Auftakt reist Alemannia Aachen ins schöne Westfalenland. Die Gegner vom Niederrhein bringen knapp 400 Fans mit, ein weiterer Schritt in Richtung „normales Fußballspiel“. Die Maskenpflicht bleibt jedoch, das wurde unter der Woche schon hinlänglich diskutiert. Kommen wir zum Sport:
Preußen ohne Thiel und Kwadwo, Wegkamp als Option
Ausfälle im Team verzeichnet Trainer Hildmann nur auf der linken Seite. Thiel, der im Spiel gegen Wolfsburg eine tolle Leistung zeigte, brach sich noch während des Spiels den Daumen, biss aber auf die Zähne und spielte durch. Nun folgte die ernüchternde Diagnose, die Operation verlief jedoch schon planmäßig und man hofft, dass er mit Schiene schon im Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach wieder dabei sein kann. Die Muskelverletzung, die Manfred Osei Kwadwo sich im Testspiel beim BVB II zuzog, ist auch noch immer nicht verheilt.
Gerrit Wegkamp hingegen ist wieder eine Option für die Startelf. Sollte Aachen, was Sascha Hildmann auf der Pressekonferenz erwähnte, mit einer Dreierkette antreten, würde sich auch eine Doppelspitze mit Jan Dahlke anbieten. Mehr verriet der Trainer jedoch nicht, außer dass er mit allen Möglichkeiten plant. Zur Vertretung von Thiel blieb er auch verhalten, man habe mehrere Optionen. Zum einen mit Sicherheit Jannik Borgmann, der sich in der Innenverteidigung jedoch deutlich wohler fühlt oder die größere Rochade tritt ein, bei der Schauerte von rechts nach links wechselt, Langlitz als Rechtsverteidiger rein rückt und vorne rechts beispielsweise Teklab oder Bindemann übernehmen.
Wie auch immer, die vergangene Saison hat gezeigt, dass Hildmann immer noch ein Ass aus dem Ärmel zaubert. Natürlich ist es ärgerlich, dass ausgerechnet die Position betroffen ist, auf der man (noch) keinen Backup hat. Ein Niklas Heidemann hätte dort jetzt sämtliche Sorgen vergessen lassen, doch so ist das nun einmal im bezahlten Fußball.
Auch Aachen mit Sorgen
Die Alemannia aus Aachen spielte unter dem neuen Trainer Patrick Helmes eine solide Vorbereitung, gewann bis auf ein Spiel sämtliche Testpartien und zeigte sich in guter Verfassung. Lediglich die Generalprobe gegen den FSV Frankfurt wurde durch einen Elfmeter mit 0:1 verloren. Zu allem Überfluss aus Aachener Sicht verletzte sich mit Franko Uzelac der Abwehrchef der Kaiserstädter, sein Einsatz steht auf der Kippe. Mit Sicherheit in Münster nicht auflaufen wird Hamdi Dahmani. Der erfahrene Stürmer muss noch eine Rotsperre absitzen und fehlt Helmes zum Start.
Ansonsten verließen die Aachener nach einer durchwachsenen Saison einige bekannte Gesichter wie Galle, Wallenborn, Batarilo oder Rüter. Auf der Gegenseite setzte man regionalligaerfahrene Spieler wie den ehemaligen Wuppertaler Tjorben Uphoff oder Dino Bajric aus Lotte. Heraussticht lediglich Christian Gartner. Der ehemalige Düsseldorfer und Duisburger mit der Erfahrung von fast 60 Zweitligaspielen wagt einen weiteren Anlauf am Niederrhein. Von Admira Wacker Mödling (Ex-Verein von Ex-Preußen Fabian Menig) wechselte er zur Alemannia und soll dem Mittelfeld mit seiner Erfahrung Stabilität verleihen.
Helmes sieht Preußen als Favorit
In der großen Trainerumfrage war die Standardantwort üblicherweise: „Essen und Münster, dann vielleicht noch Oberhausen oder Fortuna Köln.“ Nicht so Patrick Helmes. Der ehemalige Nationalspieler erwähnte die reichen Rot-Weißen aus dem Ruhrgebiet nullkommanull und legte sich auf Preußen als Favorit fest. Bleibt zu hoffen, dass Helmes nach Sascha Hildmann die größte Kompetenz besitzt, was Kadereinschätzungen angeht.
Insgesamt dürfte das Feld oben jedoch breiter werden, einige Mannschaften haben aufgerüstet und ein Zweikampf wie im letzten Jahr ist nicht absehbar. Der erste Schritt dazu wird jedoch morgen schon gemacht, weswegen der Pokal nun bis Montag, wenn um 13 Uhr die mündliche Verhandlung beim DFB stattfindet, vergessen sein sollte und sämtliche Konzentration auf dem Ligaalltag liegt. Vor insgesamt 5000 Zuschauer heißt es dann morgen wieder:
Alle zusammen für Preußen Münster!