Auswärtssieg am Niederrhein

Quelle: SCP

Am 6. Spieltag der noch jungen Regionalliga-Saison führte es den SC Preußen zum bis dato punktlosen Tabellen-Schlusslicht SV Straelen. Nachdem das dortige Traineramt in der Vorwoche von Sunday Oliseh niedergelegt wurde, stand Kevin Wolze interimsweise an der Seitenlinie und sollte den Verein von der niederländischen Grenze wieder zurück in die Erfolgsspur bringen.

Hoffentlich das letzte Spiel in Homberg…

Aufgrund von Bauarbeiten im heimischen Stadion wurde die Partie jedoch im Duisburger Stadtteil Homberg ausgetragen, wo normalerweise der VfB Homberg, der die Regionalliga nach der letzten Saison als Absteiger verließ, seine Heimspiele austrägt. Somit mussten auch Fans, Spieler und Verantwortliche der offiziellen Gastgeber immerhin 40km zurücklegen und gaben ihr Heimspiel somit ab. Letztendlich fanden sich im PCC-Stadion 650 Zuschauer ein, wovon augenscheinlich nur eine niedrige zweistellige Zahl dem Heimverein die Daumen drückte. Der Großteil der Münsteraner Fans befand sich auf einem hohen Graswall (eigentlich eher ein Heuwall) mit wenigen Stehtraversen auf der Gegengeraden und unterstützte ihre Mannschaft von da aus lautstark.

Für Ärger sorgte jedoch die Preis- bzw. Vorverkaufspolitik des SV Straelen: Zuvor hatte man angekündigt, die Tickets nur online zu verkaufen und erhob dabei auf jede Karte eine Vorverkaufsgebühr von 1,50€. Letztendlich öffnete aber doch eine Tageskasse, bei der man sich diesen Aufschlag hätte sparen können. Ein reiner Verkauf der Eintrittskarten über das Internet sollte ohnehin hinterfragt werden, da nach wie vor nicht jeder Fan mit dem Internet vertraut ist und die Tickets für viele Stadiongänger, unter anderem auch für den Autor dieses Textes, ein begehrtes Sammelobjekt sind. Gegen diese Arten des Ticketverkaufs positionierten sich auch die Ultras rund um Fede Nerblo mit einem Spruchband.

Ebenfalls nervig ist die Anreise in das Homberger Stadion. Obwohl Homberg ein Stadtteil einer Stadt ist, die fast 500.000 Einwohner zählt, ist das Stadion mit dem öffentlichen Nahverkehr nur sehr schlecht zu erreichen. Auch dank einer massiven 40-Minuten-Verspätung seitens der Deutschen Bahn, schlechter Ausschilderungen an den Bus-, Straßenbahn- und U-Bahn-Haltestellen sowie nerviger Busumstiege innerhalb von Duisburg, erstreckte sich die Hinfahrt für die wenigen Bahnfahrer teilweise auf fast drei Stunden und selbst dann war noch ein Fußweg von etwa 1,5 km notwendig.

Dass es aus Sicht des Gastgebers ausreichte, zwei Dixi-Toiletten für mehrere Hundert Fans aufzustellen und dass die Bierpreise mit 5€ für 0,5l sehr teuer waren, passte dann irgendwie ins Bild. Aber immerhin klappte die Versorgung an den Verpflegungsständen zügig, die Bratwurst war lecker und die Sicht auf den Rasen war relativ gut

So nun aber genug des Meckerns zu einem Stadion, wo der SCP hoffentlich nie wieder antreten muss und auf zum Sportlichen!

Einige Änderungen in der Startelf

Preußen-Coach Sascha Hildmann veränderte das Mittelfeld im Vergleich zum Heim-Remis gegen Borussia Mönchengladbach II deutlich. Der genese Bouchama kehrte zurück in die erste Elf, während Nicolai Remberg aufgrund einer Fußprellung auf der Bank Platz nehmen musste. Zudem durften auch Thorben Deters und Dennis Grote von Beginn an starten, weshalb der zuletzt gesetzte Thomas Kok zunächst zuschauen musste.

Auf dem Rasen entwickelte sich anschließend keine Partie, wie es sich viele gegen das Tabellen-Schlusslicht vielleicht erhofft hatten. Der SV Straelen hielt fleißig dagegen und bot dem SCP nahezu keine Räume an. Dadurch taten sich die Adlerträger besonders in der ersten Hälfte extrem schwer und schafften es kaum, den Gastgeber unter Druck zu setzen, sodass sich ein ereignisarmes und zähes Spiel entwickelte. Eine andere Wendung hätte das Spiel aber bereits in der Anfangsphase bekommen können, weil in beiden Strafräumen jeweils einmal ein Spieler zu Fall gebracht wurde, was der Schiedsrichter aber jeweils nicht mit einem Elfmeter ahndete. Anhand der Eindrücke im Stadion und aus der Zusammenfassung von sporttotal (s.u.) geht das vermutlich in Ordnung. Die erste Großchance des Spiels hatte nach etwa 10 Minuten sogar SVS zu verbuchen, doch Max Schulze Niehues streckte in letzter Sekunde sein Bein aus und verhinderte einen Treffer durch Fionouke.

In der Folge übernahmen zwar zunehmend die Preußen die Spielkontrolle, doch richtig zwingend wurde es weiterhin nicht. Lediglich zwei Distanzschüsse von Grote und Deters sowie ein Kopfball auf die Latte von Langlitz brachten Gefahr vor dem Tor der Gastgeber. Letztendlich ging es also mit einem 0:0 in die Kabinen. Kurz zuvor musste Manni Kwadwo noch angeschlagen das Feld verlassen, für den der anschließend auffällig spielende Oubeyapwa eingewechselt wurde. Wir hoffen natürlich, dass sich Kwadwo nicht ernsthaft verletzt hat und senden an dieser Stelle gute Besserung!

Der Abwehrriegel wird geknackt

In der zweiten Hälfte schaffte es der SCP dann aber zunehmend, die dicht gestaffelte Abwehr des SVS vor Probleme zu stellen, wobei besonders der eingewechselte Gerrit Wegkamp häufig beteiligt war. Der erlösende Führungstreffer gelang nach 58 Minuten, als Wegkamp eine Ecke druckvoll in Richtung des Tores köpfte, wo Langlitz den Ball mutmaßlich noch tuschierte. Letztendlich ist es aber auch nebensächlich, wer das Tor erzielte. Von der Heim-Seite kam spielerisch nur noch wenig und der SCP blieb druckvoll, doch ein weiterer Treffer wollte, auch aufgrund des starken Straelener Keepers Julius Paris, nicht fallen.

Den Schlusspunkt setzte Oubeyapwa nach einem gelungenen Doppelpass mit Wooten wenige Minuten vor Schluss und erzielt doch noch das verdiente 2:0, sodass der Auswärtssieg besiegelt war. Nachdem der Erfolg mit Mannschaft und Fans gefeiert wurde, fuhr dann wohl doch jeder Adlerträger zufrieden zurück ins schöne Münsterland, wo es am Samstag gegen die Reserve des 1. FC Köln erneut um wichtige Punkte für den Aufstieg geht.

Alle zusammen für Preußen Münster! 


Daten zum Spiel

SVS: Paris – Brodersen (Yamada, 72.), Päffgen, Baraza, Stevens – Harouz, Munsters (Cirillo, 72.), Fionouke (N’Diaye, 67.), Miyamoto (Mata, 60.) – Vicario, Koruk

SCP: Schulze Niehues – Langlitz (Koulis, 82.), Scherder, Hahn, Lorenz – Bouchama, Grote, Deters (Wegkamp, 55.) – Kwadwo (Oubeyapwa, 37.), Wooten, Teklab (Kok, 70.)

Tore: 0:1 Wegkamp (58.) 0:2 Oubeyapwa (86.)

Gelbe Karten: Harouz / Oubeyapwa, Lorenz

Zuschauer: 650


Zusammenfassung von sporttotal.tv

Stimmen zum Spiel von nullsechs.tv


Der Spieltag

Regionalliga West 2022/2023
1. FC Köln II
3 1
Fortuna Düsseldorf II
Regionalliga West 2022/2023
Alemannia Aachen
1 0
Rot Weiss Ahlen
Regionalliga West 2022/2023
SV Straelen
0 2
SC Preußen Münster
Regionalliga West 2022/2023
Borussia Mönchengladbach II
0 0
Wuppertaler SV
Regionalliga West 2022/2023
1. FC Bocholt
3 2
SG Wattenscheid 09
Regionalliga West 2022/2023
SC Wiedenbrück
0 1
SC Fortuna Köln
Regionalliga West 2022/2023
SV Rödinghausen
5 1
Rot-Weiss Oberhausen
Regionalliga West 2022/2023
SV Lippstadt 08
3 0
1. FC Düren
Regionalliga West 2022/2023
FC Schalke 04 II
1 2
FC Kaan-Marienborn
Wie gut hat Dir der Artikel gefallen?
[Anzahl Stimmen: 5 Durchschnittliche Bewertung: 5]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

P