Dominante Preußen besiegen Aue mit 4:0

2023/2024 - Spielbericht - SC Preußen Münster - FC Erzgebirge Aue - 4:0
Foto: SCP

Es war angerichtet für einen schönen Fußballabend an der Hammer Straße. Das Stadion füllte sich langsam, mit Ausnahme des Blockes N, wo bekanntlich Fede Nerblo beheimatet ist. Dort rührte sich nichts. Wie sich herausstellte, durfte die aktive Szene ihre Materialien für den Support nicht mit ins Stadion mitnehmen. Fahnen, Banner und Trommel sollten draußen bleiben. Aufgrund dessen hat die aktive Szene entschieden, dem Spiel dann fernzubleiben. Die Entscheidung selbst wurde nicht vorab kommuniziert. Selbst der Sicherheitsdienst erfuhr erst kurz vorher, dass dieses Verbot durchgeführt werden soll.

Die Fanhilfe twitterte dazu:

Unmittelbar vor dem Spiel gegen @FCErzgebirgeAue werden der Fanszene ohne vorherige Kommunikation am Eingang Teile des Materials verboten. Welches genau variiert je nach Ansprechpartner, die ebenfalls erst vor Eintreffen der Fanszene informiert wurden. Die Maßnahme, durch den Veranstaltungsleiter Hennemann initiiert, erinnert an das von der Polizei gewohnt repressive Verhalten.

Die Ursache des Ganzen liegt im Abbrennen des Feuerwerkes, kurz vor Anstoß des Pokalspiels gegen Bayern München. Unabhängig davon ein denkbar sehr schlechter Zeitpunkt, da der Verein am heutigen Donnerstag das Gespräch mit der Szene bezüglich des Bayern Spiels suchen wollte.

Durch den fehlenden Support fühlte man sich an die Zeit erinnert, als es in Münster gar keine aktive Szene gab. Und trotz eines gut gefüllten Stadions mit 9.396 Zuschauern war es schon seltsam zwischendurch immer wieder mal nur das Geraune und Gemurmel der Menge zu hören, anstatt der sonst üblichen Gesänge und Schlachtrufe. Die Blöcke L und M sorgten zwischendurch immer wieder mal für etwas für Stimmung. Und ohne diese schmälern zu wollen, es war kein Vergleich zu dem, was sonst aus Block N kommt.

Zum Spiel

Gegenüber der Partie in Duisburg nahm Trainer Sascha Hildmann diverse Änderungen vor. Hahn, Preißinger, Lorenz und Grodowski rotierten raus auf die Bank, Andrew Wooten fiel verletzungsbedingt komplett aus. Stattdessen begannen Scherder, Kok, ter Horst, Batmaz und Wegkamp.

Schon direkt nach Anpfiff war klar, dass der Gegner früh attackiert wird. Wenige Sekunden nach Anstoß durch Aue hatten die Adlerträger die ballführenden Spieler bis zum eigenen 16er getrieben. Und das sollte sich bis zum Ende des Spiels fortsetzen, dass der SCP auch den Torhüter Männel ansatzweise attackierte und versuchte ihn bei Rückpässen unter Druck zu setzen. In der 12. Minute war es dann so weit. Böckle mit einer Ecke von links, ein abgeblockter Schuss von der linken Strafraumseite, wo der Ball bei Daniel Kyerewaa landete. Mit einer schnellen Bewegung war dieser am Gegenspieler vorbei, zog von der Strafraumkante ab und erzielte sein erste Drittligator. Torwart Männel war noch dran, gegen diesen wuchtigen Schuss aber machtlos.

Wie in unserer Vorschau gewünscht, spielten die Preußen schnörkellos, ließen hinten nichts anbrennen und waren immer einen geistigen Schritt weiter als die Spieler von Aue.

Mit langen Bällen hinter die Abwehr erhöhte Aue ab der 20. Minute etwas den Druck, oder besser, sie versuchten es. Zählbares oder wirklich erwähnenswerte Szene hatte dieser Ansatz jedoch nicht zur Folge. Dafür in der 34. Minute auf der Gegenseite. Ein langer Ball von Kok aus der eigenen Hälfte nach rechts in den Lauf von ter Horst, der einen Gegenspieler abschüttelte, den Ball im 16er flach nach innen schiebt, wo der heran sprintende Malik Batmaz nur noch einzuschieben brauchte.

In der 38. Minute beinahe das 3:0. Nach einer Kurzpassstafette über sechs Stationen in der eigenen Abwehr, kam der Ball zu Kyerewaa, der Batmaz schickte, dieser wiederum den Ball nach rechts auf Wegkamp. Seinen Pass konnte von einem Auer Spieler gerade noch vor dem einschussbereiten Kyerewaa geklärt werden.

In der Nachspielzeit noch je eine Chance für jedes Team. Max klärte einen Schuss mit dem Fuß, auf der Gegenseite traf Kyerewaa nur den Pfosten. Mit dem schon verdienten 2:0 für die Adlerträger ging es dann in die Pause.

Batmaz macht den Deckel drauf

In Hälfte zwei dann das identische Bild. Preußen machte die Räume eng und brachte Aue damit um Anspielstationen, die sie gebraucht hätten, um ein vernünftiges Spiel aufzuziehen. Aufgrund des Spielverlaufes dann in der 51. Minute das schon mehr als vorentscheidende 3:0. Wieder durch Malik Batmaz. Scherder mit dem Seitenwechsel auf Böckle, der den Ball links in den Lauf von Mrowca spielte, welcher auf Batmaz durchsteckte und dieser den Ball im langen Eck versenkte. Aue versuchte es immer wieder durch die Mitte, ihre Angriffe verpufften aber regelrecht an der Münsteraner Dreierkette. In der 69. Minute dann sogar die Unterstützung der Sachsen bei Batmaz drittem Streich. Ein Pass der Münsteraner auf den Elfmeterpunkt kann Aue klären, spielte den Ball dabei allerdings genau vor die Füße von Batmaz, der aus sechs Metern den Ball nur noch einschieben musste.

In der Folge hatte der SCP noch diverse Chancen, das Ergebnis auf 5:0 hochzuschrauben, scheiterte jedoch an der Schachter-Abwehr, die sich erfolgreich gegen eine Deklassierung wehrte. Im Gegenzug verhinderte unter anderem auch Max Schulze Niehues in der 86. Minute noch einmal den Anschlusstreffer.

Die im Verlauf des Spiels eingewechselten Preßinger, Deters, Grodowski, Bouchama und Lorenz fügten sich nahtlos in die starke Leistung der Preußen ein. Um jetzt mal die Bildsprache zu bemühen: das Team hat gespielt wie aus einem Guss, ein Zahnrad hat sich nahtlos in das andere gefügt. Ein in der Höhe tatsächlich verdientes 4:0. Die Adlerträger sind damit wohl endgültig in der 3. Liga angekommen.

Nachlese

Beim anschließenden „Humba“ wurde natürlich Batmaz auf den Zaun gewünscht, der jedoch verhindert war, da er gerade zum Interview gebeten wurde. Dafür sprang dann Kyerewaa ein, der das ganze Spiel über Antreiber und auch Vollstrecker war und seine Sache auf dem Zaun gut machte. Über das „Alle zusammen“ des Teams, vor dem leeren Block N kann man wohl wieder streiten. Die einen sehen es möglicherweise als respektlos oder sogar als Verhöhnung der aktiven Szene an, die anderen, und dazu zähle ich mich, das genaue Gegenteil. Es zeugt eher von Größe, dass das Team, trotz des leeren Blockes, an diesem Ritual festhält. Vielleicht sogar ein stückweit Solidarität? Inwieweit das Team die Hintergründe des leeren Blocks informiert war, ist nicht bekannt und würde zu weit in den Bereich der Spekulation gehen. Also belasse ich es dabei.

Alle zusammen für Preußen Münster!

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Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Scherder, Kok (Preißinger, 57.), Koulis – ter Horst, Böckle (Bouchama, 83.) – Kyerewaa (Lorenz, 83.), Bazzoli, Mrowca – Wegkamp (Grodowski, 69.), Batmaz (Deters, 69.)

Tore: 1:0 Kyerewaa (13.) 2:0 Batmaz (34.) 3:0 Batmaz (51.) 4:0 Batmaz (69.)

Gelbe Karten: Batmaz / Nkansah

Schiedsrichterin: Fabienne Michel

Zuschauer: 9.396


Spielzusammenfassung

Stimmen von Nullsechs.TV


Der Spieltag

3. Liga
Mi, 27. Sep 2023
- 19:00
Borussia Dortmund II
1 0
MSV Duisburg
3. Liga
Di, 3. Okt 2023
- 19:00
Freiburg II
0 2
SV Sandhausen
3. Liga
Di, 3. Okt 2023
- 19:00
FC Viktoria Köln
1 0
FC Ingolstadt
3. Liga
Di, 3. Okt 2023
- 19:00
1. FC Saarbrücken
1 1
VfB Lübeck
3. Liga
Di, 3. Okt 2023
- 19:00
SC Verl
3 1
Arminia Bielefeld
3. Liga
Di, 3. Okt 2023
- 19:00
SSV Ulm 1846
1 0
TSV 1860 München
3. Liga
Mi, 4. Okt 2023
- 19:00
SSV Jahn Regensburg
2 0
SV Waldhof Mannheim
3. Liga
Mi, 4. Okt 2023
- 19:00
SG Dynamo Dresden
2 1
Hallescher FC
3. Liga
Mi, 4. Okt 2023
- 19:00
SC Preußen Münster
4 0
FC Erzgebirge Aue
3. Liga
Mi, 4. Okt 2023
- 19:00
SpVgg Unterhaching
4 0
Rot-Weiss Essen
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