1:0-Auswärtsniederlage in Dresden

2023/2024 - Spielbericht - SG Dynamo Dresden - SC Preußen Münster - 1:0

Am gestrigen Samstag ging es für den SC Preußen Münster zum Tabellenführer und Aufstiegsfavoriten Dynamo Dresden. Beide Teams holten aus den letzten drei Ligaspielen insgesamt sieben Punkte. Doch in den frischen 90 Minuten vor fast 29.000 Zuschauern sah man den Unterschied in Sachen Qualität. Dresden hatte mehr Tempo, das Spiel über viele Minuten fest im Griff. Die Preußen hielten mit allen Mitteln dagegen, wirkten aber über die gesamte Spielzeit vor allem in der Offensive zu harmlos. Es mag aber eben auch daran gelegen haben, dass die Dresdener zusammen mit Regensburg eben auch die beste Defensive der Liga stellen. Auch dies war gestern wohl eine Nummer zu groß für den SCP, denn die SGD verteidigte hinten alles entschlossen weg.

Schenk im Tor

Aufgrund von Magen-Darm-Problemen bei Max Schulze Niehues in der Nacht zum Samstag, hieß es Rotation im Tor. Johannes Schenk, der schon gegen die Bayern im DFB-Pokal ins Tor durfte, feierte gegen Dresden dann auch in der Liga sein Debüt. Vorweg, ihm ist es zu verdanken, dass die Preußen nicht noch höher verloren haben. Ansonsten hatte Sascha Hildmann keinen Grund, etwas an seiner Startelf zu verändern. Bei den Dresdenern fehlte Kraulich aufgrund einer Muskelverletzung im rechten Oberschenkel. Zudem saß Kapitän Kutschke nach muskulären Problemen zunächst auf der Bank. Ersatz hier war der erfahrenen Stürmer Manuel Schäffler, der in der Anfangsphase sofort in den Mittelpunkt der Partie rückte.

Denn Dynamo Dresden war sofort im Spiel, hatte hohe Ballbesitzzeiten und zog das Tempo immer wieder an. Die Preußen kamen nicht wirklich in die Partie und waren bemüht, den Ball zunächst einfach nach vorne zu schlagen. Die zweiten Bälle landeten dann fast ausschließlich bei der SGD, was den Adlerträgern zusätzlich Druck bereitete. In der 7. Spielminute war es dann Schäffler, der eine Freistoßflanke mit dem rechten Schlappen an den Pfosten setzte.

Da Dresden früh presste und hoch stand, war die SGD-Defensive für schnelle Umschaltmomente anfällig. In der 10. Minute konnten die Preußen dies auch nutzen, als der Ball hinten geklärt wurde und über Mrowca und Wegkamp auf den durchgestarteten Batmaz weitergeleitet wurde. Batmaz hätte eine Sekunde eher abschließen müssen, wurde aber im aller letzten Moment abgegrätscht.

Dresden geht in Führung

Eine Minute später war es dann eine Flanke aus dem Halbfeld von Dresden. Scherder konnte sich noch gegen Schäffler im Kopfballduell behaupten, doch seine Abwehr landete auf dem Fuß von Zimmerschied. Dieser traf den Ball nicht richtig, schoss Ter Horst an, sodass die Kugel abgefälscht bei Schäffler landete und dieser nur noch zum 1:0 einzuschieben brauchte. Ärgerlich, aber auch nicht unverdient, da Dresden von Beginn an leider das bessere Team war.

In der Folge passierte eine Viertelstunde nicht viel. Die Preußen konnten zumindest einige Bälle ins letzte Drittel spielen, versuchten es dann über Ecken, welche allesamt nichts einbrachten. Die SGD hatte dann in der 27. Minute durch Zimmerschied eine gute Chance. Nachdem die Preußen vor dem Tor im Spielaufbau den Ball verloren hatten, stand Zimmerschied frei vor Schenk, der aber zum richtigen Zeitpunkt aus dem Kasten eilte und so das 2:0 verhinderte.

Spiel flacht ab

In der 32. Minute war es dann ein Freistoß, den Mrwoca vors Tor brachte und Scherder per Kopf das Tor verpasste. Eine Zeigerumdrehung später dann Aufregung vor der SGD-Bank. Als der Ball ins Aus gerollt war, schob Bazzoli den Dresdener Hauptmann leicht mit der Schulter in die Bande. Muss man nicht unbedingt machen, so wirklich hart war der Einsatz nun aber auch nicht. Jedenfalls waren beide Bänke unterwegs, Schiedsrichter Max Burda verteilte zwei gelbe Karten und damit hatte sich nach einer längeren Unterbrechung auch alles wieder geregelt.

Bis kurz vor Ende der zweiten Hälfte passierte wenig. Die Preußen verloren zu oft viel zu schnell den Ball, Dresden spielte nicht sauber zu Ende. Den Schlusspunkt in Sachen Chancen in der ersten Hälfte setzte dann Mrowca mit einem Distanzschuss aus 18 Metern, dessen Ball sehr knapp am rechten Pfosten vorbeirauschte. Halbzeit.

Zu erwähnen wäre sonst noch, dass Kyerewaa nach einem normalen Tackling an der Seitenlinie, was nicht mal einen Pfiff wert war, ab diesem Moment von den Dresdener Zuschauern ausgepfiffen wurde. Pfiffe für so wenig, habe ich in meiner gesamten Fußball-Laufbahn als Fan auch noch nie erlebt. Schon vor der Partie gab es zahlreiche Pfiffe bei der Gedenkminute, die für die „vielen unschuldigen Opfer im Zusammenhang mit den Geschehnissen in Israel und dem Gazastreifen“ gedacht war. Schade und traurig. Sowas würde es in Münster niemals in der Masse geben.

Münster besser im Spiel

Bevor wir auf die Druckphase des SCP in den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte kommen, müssen wir aber noch unseren Schnapper Schenk loben. Denn die erste Chance der zweiten Hälfte gehörte der SGD. Nachdem sich Zimmerschied in den Strafraum gedribbelt hatte, fand er keine Anspielstation und schlenzte ins lange Eck. Doch Johannes Schenk war zu Stelle und klärte stark zur Ecke.

Die Preußen machten es nun besser, gewannen mehr Zweikämpfe und hatten deutlich mehr Ballbesitzphasen, als noch in Durchgang eins zu verzeichnen war. Daraus resultierte auch mehr Druck auf die SGD, mehr Szenen in der Box und einige Standards (Ecken/Freistöße). Doch im letzten Drittel und in der Box fehlte am Ende immer wieder die Durchschlagskraft, weil auch die Defensive von Dynamo standhielt und die Offensivspieler immer wieder sehr schnell hinter den Ball kamen.

Nach der 60. Minute hatten sich die Dresdener vollends aus der Druckphase des SCP befreien können. Es war mehr ein kleinerer Schlagabtausch mit Schüssen und Szenen auf beiden Seiten. Nicht zwingend, von daher auch nicht erwähnenswert. Doch das Duell des Tages trugen dann Zimmerschied und Schenk aus. Denn in der 63. Minute schlenzte Zimmerschied erneut, diesmal aus dem Halbfeld und zwang unseren Keeper erneut zur Parade.

Preußen „prügelt“ Bälle rein

Zum Ende hin versuchte es der SCP oft noch mit hohen Bällen in die Box. Trotz auffälliger Lufthoheit verpufften aber alle Bälle am Keeper oder an der SGD-Defensive. Die Preußen hatten zahlreiche Bälle in den Strafraum bringen können, doch die Torabschlüsse blieben aus. SGD-Schlussmann Drljaca musste über 90 Minuten nicht wirklich einen gefährlichen Ball aufs Tor entschäfen. So blieb es am Ende beim 1:0, da auch die Dresdener Ihre Konterchancen nicht mehr ordentlich zuende spielten. Nach sechs ungeschlagenen Spielen für den SCP war es dann mal wieder Zeit für eine Niederlage. Dennoch muss man sich nicht schämen, in Dresden zu verlieren.

Für den SC Preußen geht es bereits am Dienstag (19.30 Uhr) wieder auf den Platz. Dann steht das Westfalenpokal-Achtelfinale gegen den SV Vestia Disteln an. In der Liga geht es samstags (16.30 Uhr) bei Jahn Regensburg weiter. Unter der Woche lädt das Fanprojekt zur Jahreshauptversammlung ein. Diese findet am Mittwoch, 19:06 Uhr in der Hauptribüne vom Preußenstadion statt.

Alle zusammen für Preußen Münster!

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Die Daten zum Spiel

SCP: Schenk – ter Horst (Lorenz, 75.), Scherder, Kok, Koulis, Böckle – Kyerewaa (Bouchama, 89.), Bazzoli (Preißinger, 46.), Mrowca – Wegkamp, Batmaz (Grodowski, 70.)
Dresden: Drljaca – Kammerknecht, Lewald, Bünning, Park (Meier, 59.) – Herrmann, Will, Hauptmann (Berger, 73.) – Borkowski (Lemmer, 59.), Schäffler (Kutschke, 73.), Zimmerschied (Oehmichen, 90.)

Tore: 0:1 Schäffler (11.)

Gelbe Karten: Park, Bünning, Borkowski, Drljaca / Koulis, Bazzoli, ter Horst, Scherder

Zuschauer: 28.729

Schiedsrichter: Dr. Max Burda


Spielzusammenfassung

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