Zittern bis zum Sieg
Bereits vor dem Anpfiff war klar, dass Coach Sascha Hildmann einige knifflige Entscheidungen hinsichtlich der Aufstellung vor sich hatte. Als Beispiel: Schulze Niehues oder Schenk? Die Wahl fiel auf Bayern Leihgabe Johannes Schenk, der aufgrund seiner beeindruckenden Leistungen in den letzten Spielen das Tor hütete. Hinten rückte Alexander Hahn anstelle des gesperrten Thomas Kok in die Dreierkette, der dafür den Platz im Merchandise-Stand einnahm. Im Mittelfeld übernahm Yassine Bouchama die Rolle von Sebastian Mrowca, der sich verletzt hatte. Auf der linken Seite Marc Lorenz endlich wieder in der Startaufstellung und ersetzte Benjamin Böckle. Und ganz vorne erhielt Joel Grodowski den Vorzug gegenüber Gerrit Wegkamp.
Top 1. Halbzeit
Pünktlich zu Beginn der ersten Halbzeit meldete sich das typische Münsteraner Regenwetter. Der Regen war definitiv nicht gut für den leidgeplagten Rasen im Preußenstadion. Dies hielt unsere Jungs jedoch nicht davon ab, direkt das Zepter zu übernehmen.
Die Adlerträger legten einen flotten Start hin, vor allem Joel Grodowski zeigte sein Können, als er in kürzester Zeit (endlich) zwei Tore erzielte. Was er sich mit Hinblick auf den Einsatz, den er immer zeigt, auch redlich verdient hat. Nach einem Einwurf, der am Ende Bazzoli fand, der die Kugel leider nur an den Pfosten lenkte, schaltete Grodowski am schnellsten und erkannte die Situation mustergültig und schob den Ball aus kurzer Distanz über die Linie – 1:0 (11.). Ulm bekam kurz danach eine Chance durch Nicolas Jann (15.), aber erneut war es Grodowski, der zuschlug. Dieses Mal schnappte sich der Stürmer den Ball kurz hinter der Mittellinie und sprintete mit Tempo auf die letzte Abwehrreihe zu. Normalerweise legten die Adlerträger in solchen Momenten den Ball ab, aber diesmal hielt er einfach drauf und traf unhaltbar unten rechts – 2:0 (23). Solche Aktionen kann man gerne mal öfters sehen. Ein wunderschöner, satter Strahl.
Zittern zum Sieg
Nach der Halbzeitpause ging es gleich mit einem Knaller los. Im Strafraum herrschte Chaos, und Ulms Torwart Christian Ortag ließ den Ball vor die Füße von Joel Grodowski fallen. Grodowski stand mit dem Rücken zum Tor und wurde von hinten umgemäht. Der Schiedsrichter Luca Jürgensen zeigte auf den Punkt, und unser Kapitän Marc Lorenz verwandelte eiskalt – 3:0 (54.). Aber nicht nur wir durften uns aus elf Metern versuchen, auch die Gäste bekamen diese Gelegenheit. Jano Ter Horst soll Weschenfelder-Scienza im Strafraum getroffen haben, der jedenfalls zu Boden ging. SSV-Stürmer Jann schnappte sich den Ball und verkürzte clever auf 3:1 (68.).
Das gab den Spatzen natürlich Auftrieb, und sie starteten eine offensive Phase, wie wir sie bis dahin im Spiel noch nicht gesehen hatten. Leider zahlte sich ihr Einsatz aus. Weschenfelder-Scienza durfte von links fast ungehindert flanken, und in der Mitte drückte unser Ex-Preuße Tobias Rühle den Ball mit der Brust über die Linie – 3:2 (75.). In der Schlussphase wurde es zwangsläufig richtig spannend. Ulm warf alles nach vorne, und wir warfen uns im Gegenzug in alles, was verteidigt werden musste. Das klappte, und mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit hätten wir vielleicht sogar ein 4:2 erzielen können. Aber es dauerte bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit, ehe der Schiedsrichter die Partie abpfiff und unser 3:2-Heimsieg in trockenen Tüchern war.
Alle zusammen für Preußen Münster
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Die Daten zum Spiel
SCP: Schenk – Scherder, Koulis, Hahn – ter Horst, Kyerewaa (Deters, 79.), Bazzoli, Bouchama (Ghindovean, 46.), Lorenz – Grodowski, Batmaz (Wegkamp, 76.)
Ulm: Ortag – Allgeier (Higl, 86.), Gaal, Reichert, Yarbrough, Risch (Rühle, 71.) – Ahrend (Brandt, 71.), Chessa, Ludwig (de Sousa Oelsner, 71.) – Jann (Kudala, 86.), Weschenfelder Scienza
Tore: 1:0 Grodowski (11.), 2:0 Grodowski (23.), 3:0 Lorenz (54.), 3:1 Jann (68.), 3:2 Rühle (75.)
Gelbe Karten: Bouchama, Ghindovean, Deters / Jann
Zuschauer: 9.085
Schiedsrichter: Luca Jürgensen