2:2 im Breisgau
Joa, was soll man dazu sagen? Soll man sich freuen, dass man nach zweimaligen Rückstand noch ein Unentschieden herausgeholt hat? Oder soll man sich ärgern, dass unsere Jungs sich mal wieder nicht belohnt haben und nach einer vollkommen dominanten ersten Hälfte „nur“ ein Unentschieden herausgeholt haben? Ich denke, dass die Beantwortung dieser Frage bei jedem selbst liegen dürfte. Ich persönlich habe für mich noch nicht raus, zu welcher Antwort ich eher tendiere. Aber genug der philosophischen Worte, lassen wir das Spiel einmal Revue passieren.
Dominante erste Hälfte
Obwohl Freiburg große Pläne hatte, befand sie sich von Beginn an nur in der Verteidigung. Schon nach 30 Sekunden klärte Stark einen Versuch von Grodowski auf der Torlinie. Und so setzte sich das fort: Preißingers Schuss wurde in der 4. Minute zur Ecke abgelenkt, die Koulis dann neben das Tor köpfte (5.). Der SCF hatte etwas Glück, als nach einem Foul an Grodowski kein Elfmeter verhängt wurde (11.).
Münster war die erste Halbzeit derart dominant, dass es gut und gerne 4:0 hätte stehen können, fast schon müssen. Aber mal wieder die Münsteraner Chancenverwertung… Entweder war der Abschluss nicht präzise genug oder die Spieler der Adlerträger entschieden sich dafür, den Ball erneut abzulegen, anstatt selbst den Versuch zu wagen.
So ging es dann mit einem eigentlich unverdienten 0:0 in die Kabine. Und wer seine Chancen nicht nutzt…ihr ahnt es vermutlich schon.
Freiburg stark aus der Kabine
Freiburg kam wie ausgewechselt aus der Kabine und erwischten demzufolge auch den besseren Start. Bereits zum Schluss der ersten Hälfte merkte man, dass Freiburg nun sicherer in der Defensive stand. Für Münster wurde es folglich immer schwieriger durchzukommen und dies wurde in der zweiten Hälfte nicht besser. Bis das kam, was kommen musste. Berkay Yilmaz lieferte letztendlich von der Torauslinie eine präzise Hereingabe in den Sechzehner, wo ihn Gabriel Pellegrino geschickt über die linke Seite drückte – das erste Tor in der 69. Minute.
Dennoch bewies Münster Moral und fand die perfekte Antwort. Nach einem wunderbaren Abschlag von Schenk, setzte sich Hahn im Kopfballduell durch, leitete die Kugel auf Grodowski weiter, der westfälisch ohne viel Humor eiskalt und unhaltbar abzog 1:1! Wieso man vorher sowas nicht gesehen hatte? Das wird wohl ein Rätsel bleiben.
Aber damit war die Messe noch nicht gelesen.
Freiburg zeigte trotzdem keine Anzeichen von Aufgabe, setzte weiterhin offensive Akzente und wurde schließlich belohnt: Fahrner beendete einen von ihm selbst initiierten Angriff mit dem erneuten Führungstreffer, wobei die Vorlage von Breunig durch eine beeindruckende Rabona-Flanke besonders sehenswert war (83.).
Es schien, als könnten die Breisgauer diese Führung bis zum Schlusspfiff verteidigen, denn die Preußen schienen nach dem erneuten Rückschlag konsterniert. Doch die letzte sich bietende Gelegenheit nutzte Wooten in der Nachspielzeit kaltblütig mit einem Volleyschuss aus kurzer Distanz zum erneuten Ausgleich (90.+3).
Und nun?
Und jetzt wieder die Frage vom Anfang des Textes? War das jetzt eine herausragende Leistung? War das zu wenig? Wird es sich rächen, dass man gegen die Kellerkinder Duisburg und Freiburg einfach keine Siege einfährt? Eigentlich müsste man sich frage: Wenn nicht gegen die, gegen wen dann? Aber was soll’s. Ein Punkt ist ein Punkt gegen den Abstieg und immerhin nicht verloren.
Deshalb auch weiterhin:
Alle zusammen für Preußen Münster
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Die Daten zum Spiel
SCP: Schenk – Scherder, Koulis, Hahn – ter Horst (Oubeyapwa, 87.), Bazzoli, Kyerewaa (Bouchama, 66.), Preißinger (Wooten, 77.), Lorenz (Böckle, 77.) – Grodowski, Batmaz (Wegkamp, 66.)
Freiburg: Uphoff – Fallmann (Pellegrino, 46.), Müller, Stark, Bouebari Kitsamoutsele (Wörner, 68.) – Lienhard (Yilmaz, 46.), Marino, Ambros – Fahrner (Bichsel, 89.), Al Ghaddioui (Breunig, 60.), Johansson
Tore: 0:1 Pellegrino (69.), 1:1 Grodowski (72.), 1:2 Fahrner (83.), 2:2 Wooten (90.+3)
Gelbe Karten: Bouebari Kitsamoutsele, Stark / Bouchama
Zuschauer: 3.271
Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis