Ein letzter Tanz in 2023 – Preußen empfangen den SC Verl
Sonntag, 19:30 Uhr. Mal wieder. Die Älteren erinnern sich noch an Zeiten, in denen mal samstags um 14:00 Uhr Heimspiele stattfanden. Aber der DFB und Magenta Sport wollen ja fleißig den Spieltag weiter zerstückeln. Immerhin gibt es ja keine Montagsspiele mehr, klasse. Aber hilft ja nichts, das letzte Heimspiel im Jahr 2023 steht an, bevor es noch auswärts nach Unterhaching und Dortmund geht. Zu Gast ist am 18. Spieltag der SC Verl, seines Zeichens überraschender Tabellendritter. Überraschend daher, dass die Verler mit drei Niederlagen in die Saison starteten und nicht wenige ohnehin dachten, dass die Ostwestfalen sich tendenziell eher im Abstiegs- als im Aufstiegskampf wiederfinden würden.
Säulen wurden gut ersetzt
Mit Trainer Michél „Mitch“ Kniat (Arminia Bielefeld), Vinko Šapina (Rot-Weiss Essen) und Joel Grodowski (bekanntermaßen zurück beim SC Preußen) sowie Torhüter Niclas Thiede (VfL Bochum) verließen den Sportclub gleich mehrere Säulen der abgelaufenen Spielzeit. Mit dem Ex-Preußen Alexander Ende, Kapitän in der Saison 2006/2007, kam ein neuer Trainer, der bislang lediglich bis zur Regionalliga trainiert hatte. Marcel Benger sollte Šapina ersetzen und gilt unter Experten als einer der besten Sechser in der 3. Liga, Grodowski wurde durch einen robusteren Stürmertypen namens Lars Lokotsch ersetzt. Für Niclas Thiede kam mit Luca Unbehaun eines der ehemalig größten Torwarttalente von Borussia Dortmund II, der sich nun erstmalig in einer ersten Mannschaft durchsetzen möchte.
Doch die Schlagzeilen dominiert in den letzten Wochen ein Neuzugang, der per Leihe bereits im Januar an die Poststraße wechselte. Oliver Batista Meier ist der Topscorer der Liga mit neun Toren und zehn Vorlagen. In der Abstiegssaison 2019/2020 machte der SCP erstmalig Bekanntschaft mit Batista Meiers feinem Füßchen, als er für die Zweitvertretung des FC Bayern München kickte und im Rückspiel unter Corona Bedingungen bei der 3:2-Niederlage einen Freistoß zum zwischenzeitlichen 2:1 verwandelte.
Derzeit ist er von Dynamo Dresden ausgeliehen, doch die Gerüchte verdichten sich, dass Dynamo den Spielmacher bereits per Klausel im Winter zurück an die Elbe holen möchte, auch ein direkter Weiterverkauf an einen Zweitligisten steht im Raum. Doch mit Sessa und Wolfram hat der SCV auch zwei Spieler in seinen Reihen, die in diese Rolle schlüpfen können. Kurz gesagt, da kommt ein ordentliches Brett auf die Adlerträger zu.
Kok fällt aus, Koulis kehrt zurück
Beim SC Preußen hatte Trainer Sascha Hildmann keine neuen verletzungsbedingten Ausfälle zu verzeichnen. Thomas Kok ist nach seiner gelb-roten Karte in Saarbrücken (erneut) gesperrt, dafür kehrt Niko Koulis nach abgesessener Gelbsperre zurück in den Kader. Ob Sebastian Mrowca erneut in der Innenverteidigung aufläuft oder auf die Achterposition zurückkehrt, ist noch offen. Weiterhin gedulden müssen sich Dominik Schad, Dennis Grote und Ogechika Heil. Auch Jano ter Horst wird nach seinem Muskelfaserriss in diesem Jahr nicht mehr zum Einsatz kommen. Sein Ersatzmann Shaibou Oubeyapwa machte seine Sache gegen Saarbrücken aber nicht schlecht und dürfte sich auch am Sonntag in der Startaufstellung wiederfinden.
Zuletzt nur im Pokal gegen Verl
Das letzte Ligaspiel gegen den SC Verl liegt schon eine ganze Weile zurück, nämlich in der Aufstiegssaison 2010/2011. Danach „verpasste“ man sich immer wieder und trat nur noch zu Freundschaftsspielen gegeneinander an oder im Westfalenpokal. In diesen Spielen ist der SCP seit fünf Spielen gegen die Ostwestfalen ungeschlagen, vor diesen Spielen gab es jedoch auch eine Durststrecke von wiederum fünf Spielen. Zumindest als Regionalligist schlug man den 3. Ligisten zuletzt zweimal in Folge mit 3:0. Doch waren die Verler noch nie so stark wie derzeit. Die letzte Niederlage stammt vom 30.09. gegen 1860 München, heißt man blieb den gesamten Oktober und November ungeschlagen. Bei den letzten fünf Partien ging man stets als Sieger vom Platz. Ein harter Brocken, der am Sonntag die 72 Kilometer auf sich nimmt, um auch im Preußenstadion zu bestehen.
Das Drumherum am Spieltag
Vor dem Spiel findet am Fanport der Weihnachtsmarkt von der Fangemeinschaft (ehemals Fanprojekt) statt. Nach dem Spiel wird es im Rahmen der Spendenaktion einen groß angelegten Posterverkauf geben. Wählen kann man zwischen der Choreo aus dem letzten Heimspiel der vergangenen Saison gegen Ahlen im Format DIN A2 und der Choreo aus dem Pokalspiel gegen Bayern München im Format DIN A3. Also vor dem Spiel etwas Zeit mitbringen, nach dem Spiel etwas Geld im Portemonnaie haben.
Das Wetter hingegen sollte mitspielen, sodass hoffentlich der ein oder andere auch noch spontan ins weite Runde starten wird. Denn am Freitag gab der SCP bekannt, dass man mit 8000–8500 rechnet. Dies würde eine Minuskulisse in dieser Saison bedeuten und das sollte doch zu verhindern sein, um die Mannschaft würdig aus dem Heimspieljahr 2023 zu verabschieden. Daher: Ab ins Stadion und…
Alle zusammen für Preußen Münster!
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