Derbykaltstart ins neue Jahr – Preußen brennen auf Revanche gegen Bielefeld

2023/2024 - Vorschau - SC Preußen Münster - DSC Arminia Bielefeld
Maximilian Schulze Niehues kehrt gegen Bielefeld zurück in den Kasten, Thomas Kok muss weiterhin pausieren. (Foto: SCP)

Der Winter hat in den vergangenen zwei Wochen richtig durchgeschlagen, von klirrender Kälte bis Schneemassen, es war alles dabei. Dies mussten auch die Adlerträger am eigenen Leib erfahren und in die Soccer-Halle ausweichen. Insgesamt war die Vorbereitung von überschaubarem Erfolg. Aber auf verpatzte Generalproben folgt hoffentlich am Sonntag ein guter Auftritt. Ein Kaltstart, auf den jeder Preuße jedoch brennt. Denn nach der 0:4-Niederlage im Hinspiel gilt es Wiedergutmachung zu betreiben.

Das Hinspiel in Kürze

Die Story der Pleite in Ostwestfalen ist kurz erzählt. Die Preußen waren auf keinen Fall vier Tore schlechter als der Gegner. Aber Tore sind nun mal das, was im Fußball zählt. Vorne blieben glasklare Chancen (Kopfball Bazzoli aus wenigen Metern) ungenutzt, hinten war man zu unkonzentriert und zahlte ordentlich Lehrgeld. So war es ein Doppelpack von Shipnoski vor der Halbzeit und Treffer von Yildirim und Gohlke nach der Halbzeit, die den Preußen bis zu 60. Minute den Stecker zogen. Danach trudelte die Partie aus und man fuhr mit leeren Händen zurück nach Münster.

So den unangenehmen Teil dieser Vorschau hätten wir damit abgehakt. Denn wirklich in Tritt kamen auch die Ostwestfalen in dieser Saison nicht. Derzeit sind beide Mannschaften punktgleich auf dem 13. und 14. Tabellenplatz, wobei die Preußen ein Spiel weniger absolviert haben, Diese Reihenfolge sollte im Idealfall auch morgen Nachmittag noch Bestand haben.

Bielefeld legt nach

Während es bei den Adlerträgern bislang äußerst ruhig zuging, schlug Arminia Bielefeld noch mal kräftig auf dem Transfermarkt zu. In Münster wurde lediglich die Leihe von Benjamins für ein halbes Jahr nach Meppen vollzogen, während die Ostwestfalen ihrerseits mit Monju Momuluh einen Neuzugang auf Leihbasis bekannt gaben. Nach dem langfristigen Ausfall von Noah Sarenren Bazee (Kreuzbandriss) wurde das Talent für ein halbes Jahr aus Hannover ausgeliehen.

Viel mehr Trubel gab es jedoch um den zweiten Wechsel. Mit Mael Corboz trägt nun einer der besten Mittelfeldspieler der abgelaufenen Hinrunde das schwarz-weiß-blaue Trikot. Corboz? Genau, kurz vor Weihnachten traf eben jener Corboz für seinen damaligen Verein SC Verl noch zum 1:1-Ausgleich (Endstand 3:1 für den SCP) im Preußenstadion. Jetzt also das schnelle Wiedersehen. Pikant an der Nummer: 2 Tage vor seinem Wechsel sprach Corboz, seines Zeichens Kapitän in Verl, noch ausführlich darüber, dass er von seinen Mitspielern „die nötige Identifikation“ erwarte. Fußball ist auch in diesen Sphären ein schmutziges Geschäft. Doch eine Ausstiegsklausel machte es möglich, für eine vergleichsweise kleine Summe die Seiten zu wechseln. Dass Arminias Sportdirektor auch nur wenige Tage zuvor konstatierte, man würde keine Ablösen zahlen können/wollen? Ebenfalls geschenkt.

Weiterhin gab Arminia Urgestein Fabian Klos erneut sein Karriereende bekannt. War dies eigentlich schon im vergangenen Sommer geplant, soll es dieses Jahr (endlich) soweit sein. Nur wegen des Abstieges hing der Stürmer noch ein Jahr dran. Unter den gleichen Umständen wäre ihm ja durchaus noch ein Jahr zu gönnen. Respekt vor der Karriere und Vereinstreue, in Münster wird man dich jedoch nicht im aktiven Fußballgeschäft vermissen.

Kok und Heil sind raus, Schulze Niehues zurück im Kasten

Ein wenig überraschte die Entscheidung schon. Am Freitag gab Trainer Sascha HIldmann bekannt, dass eins der Urgesteine auf Preußen-Seite gegen Bielefeld zurück ins Tor kehrt. Nach seiner Degradierung im Vorfeld der Partie gegen Dynamo Dresden musste Schulze Niehues die Spiele fortan nur noch von der Bank aus beobachten. Doch man könnte schon sagen, wie immer: Nie aufgegeben, Loyalität gezeigt, weiter gemacht und ins Tor zurückgekehrt. Bayern-Leihgabe Johannes Schenk kann mal bei Patrick Drewes oder Nils Körber nachfragen. Ansonsten kann Hildmann fast aus dem Vollen schöpfen.

Thomas Kok laboriert weiterhin an den Folgen seines Schleudertraumas Anfang Dezember. Wir hoffen auf eine schnelle Genesung und dass der Vizekapitän bald wieder beschwerdefrei auf dem Rasen stehen kann. Während der Vorbereitung hatte Ogechika Heil erneut Probleme mit der Oberschenkelmuskulatur, diese sind nun auskuriert, für einen Platz im Kader wäre es jedoch zu früh. Somit ist lediglich in der Aufstellung das Rennen um die Außenbahnpositionen offen. Rechts konkurrieren der wieder genesene Schad, ter Horst und Oubeyapwa um den Platz, links ist es das Duell zwischen Lorenz und Böckle.

Die zentrale Rolle in der Dreierkette dürfte von Sebastian Mrowca bekleidet werden, neben ihm sollten Koulis und Scherder erste Wahl sein. Das Mittelfeld dürfte aus Bazzoli auf der Sechserposition und Preißinger sowie Kyerewaa etwas weiter vorne bestehen. An vorderster Front werden mit ziemlicher Sicherheit Batmaz und Grodowski auf Torejagd gehen, auch wenn Wooten am vergangenen Wochenende in den zwei Spielen zweimal traf.

Maue Vorbereitung

Nicht nur das Ausweichen in die Soccer-Halle macht eine mäßige Vorbereitung aus. Denn auch in den Spielen konnte man lediglich den Regionalligisten aus Oldenburg mühevoll mit 4:3 schlagen. Zuvor gab es in den benachbarten Niederlanden ein 0:1 gegen Zweitligist SC Cambuur. Nach dem Oldenburg-Spiel am Samstag wurden am vergangenen Sonntag den Adlerträgern die Grenzen aufgezeigt. In einem Test ohne Zuschauer (parallel zur Jahreshauptversammlung des SC Preußen) ging man sang- und klanglos gegen den falschen SCP aus Paderborn mit 1:6 baden.

Die erste Halbzeit mit einem Spielstand von 0:5 sollte hoffentlich ein Weckruf sein. Doch wie schon weiter oben erwähnt: Abhaken und im Pflichtspiel, so kündigte Hildmann es auf der Pressekonferenz an, werde man vom Kopf her eine ganz andere Mannschaft sein. Doch auch in Bielefeld gab es eine maue Pleite, so unterlag man dem Regionalligisten SV Rödinghausen mit 0:3, erkämpfte sich aber dafür ein 2:2-Unentschieden gegen Zweitligist Fortuna Düsseldorf.

Doch das alles zählt morgen nicht mehr, wenn es ab 13:30 Uhr (mal wieder) an einem Sonntag um drei Punkte geht. Wer sich bereits frühzeitig auf das Derby einstimmen mag, sollte dringend schon um 10:00 Uhr zum Südpark kommen. Von dort aus geht es dann gemeinsam zum Stadion. Im Anschluss an das Spiel wird die Fangemeinschaft vor den Toren des Haupteingangs erneut den Posterverkauf starten, um die Pyro-Strafe, die für das Spiel gegen den FC Bayern anfiel, zumindest teilweise aufzufangen und abzumildern.

So genug der Winterpause, es geht endlich wieder los, das Kribbeln ist bereits seit Tagen da. Ausverkauftes Rund, Derby, morgen gilt es dafür zu sorgen, dass die Luft trotz kalter Jahreszeit brennt.

Alle zusammen für Preußen Münster!

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