Punkteteilung gegen Ingolstadt
Am gestrigen Mittwoch ging es für den SC Preußen Münster ins 600 Kilometer entfernte Ingolstadt. Eine anstrengende Tour, vor allem unter der Woche. Trainer Sascha Hildmann änderte gegenüber der Startelf vom Heimspiel gegen Bielefeld auf zwei Positionen. Nach der Verletzung von Sebastian Mrowca, saß auch Marc Lorenz zunächst auf der Bank. Dafür durften Yassine Bouchama und Rico Preißinger von Beginn an ran. Für Preißinger war es zudem ein Wiedersehen seiner alten Wirkungsstätte. Als ehemaliger Schanzer kam er hier zu 23 Einsätzen in der 2. Bundesliga. Insgesamt lief er 64 Mal für den FCI auf.
Grodowski trifft früh – Bouchama patzt
Wie schon gegen Bielefeld ließ Sascha Hildmann erneut im 4-4-2-System spielen, um das bis dato, torgefährlichste Team der Liga gar nicht erst zur Entfaltung kommen zu lassen.
Vor 2.878 Zuschauern starteten die Preußen fulminant. Grodowski zog in der 4. Minute von der rechten Seite mit dem Ball in den Strafraum. Da die FCI-Abwehr nur zuschaute, konnte Grodowski zum 0:1 ins kurze Eck abschließen. Nur zwei Minuten später setzte sich Batmaz auf der linken Seite durch, zog ebenfalls in den Strafraum. Sein Querpass auf den mitgelaufenen Grodowski wurde allerdings noch von einem Ingolstädter Abwehrspieler zur Ecke abgefälscht. In der 10. Minute war es dann wieder Grodowski, allerdings über die linke Seite, der dort jedoch an der vielbeinigen Abwehr der Schanzer scheiterte. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte es schon gerne 2:0 stehen müssen.
Eine Zeigerumdrehung später dann das 1:1. Bouchama spielte einen Rückpass genau in die Füße von Testroet der unbedrängt an Max Schulze Niehues vorbei ins rechte untere Eck einschieben konnte.
Ingolstadt wird stärker
In den nächsten Minuten entspannte sich das Spiel etwas. Die Preußen spielten den Ball immer wieder nach vorne, ohne jedoch wirkliche Torgefahr zu erzeugen. Ein ähnliches Bild war aber auch auf der Gegenseite zu sehen. Keine wirklichen Strafraumszenen, bis der Ingolstädter, Ryan Malone, einen seiner weiten Einwürfe wieder in Richtung Elfmeterpunkt brachte, was in der 32. Minute zur Chance für Mause führte. Nach 2-facher Kopfballverlängerung bekam Mause den Ball an den Fuß, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Schulze Niehues. Ingolstadt setzte sich nun in der Preußenhälfte fest, mehrere Strafraumszenen, Ecken und Einwürfe wechselten sich ab, ohne jedoch zu einem zählbaren Erfolg zu führen. In der 42. Minute gab es dann die letzte Großchance für die Schanzer in Durchgang ein. Ein Kopfball nach einer Ecke konnte von Max knapp über das Tor gelenkt werden. Ingolstadt war jetzt deutlich stärker und drängte auf das 2:1 vor der Pause.
In der 45. Minute erhielt dann Kyerewaa noch eine Möglichkeit nach Zuspiel von Grodowski. Dieser verfehlte aber aus 15 Metern knapp das Tor. Dennoch gingen die letzten 15 Minuten eindeutig an die Oberbayern.
Mit dem 1:1 ging es dann in die Pause, aus der die Preußen deutlich erstarkt zurückkamen. Spielerisch traf man sich nun wieder auf Augenhöhe. Es entwickelte sich ein munteres Spiel von Strafraum zu Strafraum. Es fehlte jedoch bei beiden Teams der entscheidende Pass, um echte Torgefahr auszustrahlen. Ein ums andere mal stand die Abwehr beider Teams goldrichtig, um die Bälle gar nicht erst gefährlich werden zu lassen. Die größte dieser kleinen Chancen hatte dann die Adlerträger in der Person von Grodowski, der im gegnerischen 16er, eher zufällig und überraschend an den Ball kam, aber diesen dann, aus 7 Metern, über das Tor setzte.
In der 61. Minute kamen Lorenz und Oubeyapwa für Bouchama und Kerewaa, ohne jedoch wichtige Impulse setzen zu können. Sie fügten sich aber in den soliden Auftritt der Preußen nahtlos ein. In der 71. Minute dann der dritte Wechsel auf Preußenseite, Batmaz musste für Wegkamp weichen. Nach einem Zusammenprall zwischen Ingolstadts Kügel und Preußens Scherder, musste das Münsteraner Urgestein, ab der 75. Minute mit einem Kopfverband spielen.
Wirkliche Highlights waren nun rar. Beide Teams bemühten sich, scheiterten aber ein ums andere mal wieder an der Abwehr des Gegners, die auf beiden Seiten sehr wach und engagiert, aber nicht unfair zu Werke ging. In der 86. Minute dann doch noch fast das 2:1 für die Adlerträger. Oubeyapwa führte den Ball eng am Fuß, dribbelte in den Strafraum, verzog jedoch aus rechter Position.
Insgesamt wirkte die zweite Hälfte so, als wollte keines der Teams ein größeres Risiko eingehen und den Punkt sichern, den man gerade hatte. Der SCP kann mit dem Punkt zufrieden sein, die Ingolstädter hatten sich vor dem Spiel wohl mehr erhofft. Insgesamt aber ein leistungsgerechtes Unentschieden.
Die mitgereisten 100 bis 150 Preußenfans feierten im Anschluss das Team und besonders Simon Scherder, der sein 250. Spiel für den SCP bestritt und auch ein kleines Präsent als Dankeschön erhielt. Tolle Geste der aktiven Fanszene und eine Würdigung für Simons Treue.
Im Interview mit MagentaSport sprach Trainer Hildmann ebenfalls von einem, in seinen Augen, gerechten Punkt für beide Teams, und merkte an, dass jetzt die Spannung vor dem Kracher gegen das Team aus dem Ruhrgebiet schon wieder steigt. Nach der Nachtfahrt zurück ins Münsterland wird zunächst die Regeneration oben anstehen, bevor man sich auf das Wochenende vorbereitet und es dann Sonntag zum nächsten Highlight in der ausverkauften Antikarena kommt.
Alle zusammen für Preußen Münster
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Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – ter Horst, Scherder, Koulis, Böckle – Kyerewaa (Oubeyapwa, 61.), Preißinger, Bazzoli, Bouchama (Lorenz, 61.) – Grodowski (Wooten, 94.), Batmaz (Wegkamp, 71.)
Ingolstadt: Funk – Costly (Beleme, 86.), Malone, Lorenz, Seiffert – Fröde – Deichmann, Keidel (Kayo, 86.), Kopacz (Dittgen, 64.) – Testroet (Kanuric, 64.), Mause (Kügel, 71.)
Tore: 1:0 Grodowski (4.), 1:1 Testroet (11.)
Gelbe Karten: –
Zuschauer: 2.878
Schiedsrichter: Felix Prigan