Wiedergutmachung 2.0? Preußen empfängt Rot-Weiss Essen

2023/2024 - Vorbericht -SC Preußen Münster -Rot Weiss Essen
Flügeflitzer unter sich: Shaibou Oubeyapwa schirmt den Ball gegen Marvin Obuz ab. (Foto: SCP)

Auch in dieser Vorschau muss wohl oder übel ein kurzer Rückblick in den letzten Sommer her. Er wird aber kurz gehalten, versprochen. 0:4 in Bielefeld, 0:1 in letzter Minute in Essen. Dazwischen immerhin ein Sieg gegen Ingolstadt. Auch damals war es eine englische Woche und aus Rivalitätssicht hätte es kaum bitterer laufen können. Doch abgehakt, man hat aus den Spielen gelernt und nach zwei dieser drei Spiele hat man in der Rückrunde bereits einen Zähler mehr geholt, als in der Hinrunde. Nun kommt es zum Wiedersehen mit RWE, nach dem Bielefeld-Spiel also die nächste Chance die Niederlage aus der Hinrunde vergessen zu machen. Doch die Essener spielen eine starke Saison bislang, es wird erneut auf einen Abnutzungskampf hinauslaufen.

Ohne Ghindovean, Kok und Mrowca – aber mit Steczyk?

Weiterhin muss Trainer Sascha Hildmann auf die verletzten Sebastian Mrowca und Thomas Kok verzichten. Kok fehlt weiterhin aufgrund der Nachfolgen eines Schleudertraumas, Mrowca riss sich in letzter Sekunde gegen Bielefeld das Außenband an. Zudem meldete sich Darius Ghindovean mit einem Infekt ab. Ob es bei Ogechika Heil zu einem Kaderplatz reichen könnte, war am Freitag noch nicht absehbar. Dies gilt auch für Preußens Neuzugang Dominim Steczyk. Nachdem Andrew Wooten am Donnerstag seinen Vertrag aufgelöst hatte, legte der SCP personell noch einmal nach. An dieser Stelle noch einmal Danke an Preußens ehemalige Nummer 14 für überragende 16 Tore und zehn Vorlagen in der Aufstiegssaison! Ihn ersetzen soll nun Steczyk, der letzte Saison noch in Halle spielte und nun nach einem missglückten Intermezzo in der polnischen 1. Liga sein Glück erneut in der 3. Liga versuchen möchte. Ob bis zum Sonntag aber die Spielgenehmigung vorliegt, kann nicht mit abschließender Sicherheit beantwortet werden.

Bei der Aufstellung könnte es lediglich leichte Rotation geben. Ob Yassine Bouchama erneut auf der ungewohnten linken Mittelfeldposition ran darf oder doch Kapitän Marc Lorenz den Vorzug erhält, bleibt ebenso offen wie die Frage, wer das Zentrum besetzt. Erneut Luca Bazzoli an der Seite von Rico Preißinger oder rückt eben jener Bouchama in die Zentrale? Wir werden es sehen. Ein anderer Kandidat für eine Verschnaufpause wäre der zuletzt unauffällige Batmaz. Aber den drittbesten Torjäger auf der Bank lassen, der jederzeit (und wenn dann doppelt oder dreifach) aus dem Nichts treffen kann, könnte sich ebenfalls schwierig gestalten. Vermutlich wird aber wegen des Wegfalls der beiden zentralen Säulen Kok und Mrowca erneut das 4-4-2 System gespielt werden.

Essen weitestgehend unverändert

Während sich der SCP im Vergleich zum Hinspiel auf mindestens 5–6 Positionen verändern dürfte, kann man bei RWE die fast gleiche Aufstellung wie im Hinspiel erwarten. Lediglich an vorderster Front hat Leonardo Vonic seinem Kollegen Moussa Doumbouya den Rang abgelaufen. Stürmertore sind bei Essen zudem überschaubar, Berlinski und die beiden angesprochenen Vonic und Doumbouya kommen gerade mal auf sechs Treffer (Vergleich Grodowski, Batmaz und Wegkamp: 21). Doch die Bergeborbecker haben es geschafft, als Mannschaft jederzeit gefährlich zu sein. Die Offensivreihe hinter der einzigen Spitze wird auch am Sonntag aus Harenbrock, Young und Obuz bestehen. Alle drei haben jeweils vier Treffer erzielt, genau das macht RWE in dieser Saison so wenig ausrechenbar.

Im Hinspiel testete Trainer Dabrowski zudem erstmalig den Schachzug mit Torben Müsel und Cedric Harenbrock gemeinsam auf dem Platz. Durch den Erfolg spielte sich die Stammelf zu 90 % fest. Weitere Fixpunkte sind zudem im Mittelfeld Vinko Šapina, der vor der Saison vom SC Verl kam und hinten Felix Götze, der den vielleicht besten Spielaufbau in Liga 3 betreibt. Allgemein scheint das Team viel gefestigter zu sein, als in der vergangenen Saison, trotz der Eskapade um den ehemaligen Kapitän Felix Bastians.

Innerhalb kürzester Zeit schasste RWE den dritten Spielführer (nach Dennis Grote und Daniel Davari), doch es wirkte im Anschluss, als würde dies die Mannschaft weiter zusammenschweißen. Derzeit befindet man sich auf einem starken 5. Platz in unmittelbarer Nähe zum Relegationsplatz. Dabei profitiert Essen insbesondere von der Heimstärke, satte 26 der bisher erspielten 36 Punkte sammelte man an der heimischen Hafenstraße.

Besseres Wetter und besserer Einlass (?)

8 Grad, dazu Sonne, herrlichstes Stadionwetter. Einen Aufruf noch an die Hammer Straße zu reisen, können wir uns aber sparen, das Spiel ist ausverkauft. Wie bereits letzten Sonntag – man gewöhnt sich (nicht) dran – werden sich 11.744 (davon 1190 Gästefans) Richtung Preußenstadion auf den Weg machen. Dabei soll der Einlass nach den Eskapaden in der vergangenen Woche diesmal reibungsloser ablaufen. Am Freitag gab der SCP bekannt, man habe die Situation von Sonntag aufgearbeitet und nun auch Maßnahmen ergriffen, damit sich ein solch riskantes und hochgefährliches Szenario nicht wiederholt. Dies kann man im Sinne aller Fans nur hoffen.

Schiedsrichter wird am 23. Spieltag Timo Gerach sein. Dieser leitete in dieser Saison bereits fünf Bundesligaspiele und war auch in Liga zwei viermal aktiv. Die Preußen pfiff er zuletzt beim Hinspiel in Bielefeld, blieb dabei aber unauffällig. Bei sechs Spielen, die unter seiner Leitung standen, konnte der SCP lediglich einmal (2018, 2:0 gegen Hansa Rostock) siegen. Die Bilanz ist also ausbaufähig. Die von Preußen Münster gegen Rot-Weiss Essen ist es aber ebenfalls. Am besten, man fängt morgen schon mit der Korrektur an und beschert allen Preußen-Fans einen wunderbaren Auftakt ins Fußballjahr 2024. Einfach wird es nicht, aber das hat auch schließlich niemand gesagt.

Alle zusammen für Preußen Münster!

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