Erneuter Auswärtspunkt – 2:2 beim SV Waldhof Mannheim

2023/2024 - Spielbericht - SV Waldhof Mannheim - SC Preußen Münster - 2:2
Foto: SCP

Nach den erfolgreichen beiden Heimspielen und dem Punkt gegen Ingolstadt ging es für den SCP am Sonntag nach Mannheim. Mal wieder war es ein Sonntag, um 16:30 Uhr pfiff Bundesliga-Schiedsrichter Martin Pedersen die Partie im Carl-Benz-Stadion an.

Vorbei an Wootens neuem Wohnzimmer

Die Situation rund um das Stadion war zunächst ein wenig chaotisch. In den Faninformationen des SCP stand, dass Gästefans am Friedensplatz parken können. Nur gab es gleich Friedensplatz 1, 2 und 3 als Parkplatz. Eine Ausschilderung für auswärtige Anhänger war nirgendwo zu sehen, bis sich dann rausstellte, dass dort alle Fans gemischt parken sollten. 1 und 2 waren bereits vollständig belegt, auf 3 waren aber knapp 1:15 Stunde vor Anpfiff noch einige Parkplätze verfügbar. Entgegen dem Strom der Waldhof-Fans ging es dann Richtung Auswärtsblock.

Direkt neben dem Stadion des SV Waldhof Mannheim liegt im Übrigen das kleinere Stadion des kleineren VfR Mannheim. VfR Mannheim? Genau, die hatte man zuletzt öfter im gleichen Atemzug mit dem SC Preußen gehört, da Aufstiegsheld Andrew Wooten sich im Winter dorthin verabschiedet hatte, um mehr Spielpraxis zu erhalten und näher seinen Angehörigen zu wohnen. Neben Wooten spielt mit Manfred „Manni“ Kwadwo dort übrigens ein weiterer ehemaliger Adlerträger. Wobei es auch dort mit dem spielen ähnlich schlecht klappt, wie in Münster.

Lediglich ein Oberligaeinsatz im September steht seit Saisonbeginn zu Buche. Doch genug vom VfR. Am Gästeblock verlief der Einlass zügig und unproblematisch. Da noch genug Zeit war, ging es nach der längeren Fahrt ab zur Bude. Die Mantaplatte vor Ort (Der Begriff war den Bedienungen nicht bekannt, wie ich durch meinen Vordermann feststellte) konnte durch sehr ordentliche Pommes punkten, auch die Currysauce wusste zu gefallen, wenn sie nicht kalt gewesen wäre. Die Bratwurst war es ebenso, aber der Hunger trieb es zügig rein.

Kurzer Stadioncheck

Im Block angekommen, fanden sich bis zum Spielbeginn grob geschätzt 450–500 Preußenfans wieder. Die Stimmung war nach den letzten Spielen entsprechend gut und auch die Akustik des Stadions wusste insgesamt zu gefallen. Das Stadion hatte auf der Otto-Siffling-Tribüne die beiden Ecken ausgebaut, gegenüber am Auswärtsblock waren sie jedoch (noch?) offen. Was auffiel: Aus dem Auswärtsblock war keinerlei Anzeigetafel sichtbar, so half entweder der Stadionsprecher bei Auswechslungen oder der Blick aufs Handy bei der Rückverfolgung der Spielminute. Ins Auge fielen zudem übereinander gestapelte Container zur linken des Auswärtsblocks, eine Art VIP-Bereich offenbar. Denn Logen suchte man auf den beiden Gegengeraden vergeblich. Insgesamt aber ein schönes Stadion, sehr kompakt und auch das intensive Spiel sollte seinen Teil zu einer ordentlichen Fußballatmosphäre beitragen.

Wiedersehen mit Kobylanski und Antwerpen

Unter der Woche war viel los beim Waldhof. Antwerpen wurde kurzerhand neuer Trainer für Rüdiger Rehm, der noch in der Woche mit seiner Mannschaft im Sechs-Punkte-Spiel mit 4:1 in Halle triumphierte. Auch die Schlussphase auf dem Transfermarkt war noch einmal von wildem Aktionismus geprägt. Kobylanski folgte seinem Trainer zur dritten gemeinsamen Station nach Münster und Braunschweig, mit Lukas Klünter kam zudem ordentlich Bundesligaerfahrung zu den „Buwe“. Offenbar hatte man auch noch versucht, die Lauterer Kraus und Hercher zu verpflichten. Doch dazu kam es schlussendlich nicht. Vielleicht wäre dies dann auch ein wenig zu viel gewesen, da man ja schon zuvor Terrence Boyd vom Erzrivalen verpflichtet hatte.

Boyd profitiert von Bock

Apropos Boyd. Jener Torjäger war es, der früh die Führung für die Gastgeber besorgte. Ein langer Ball sorgte für Uneinigkeit zwischen Max Schulze Niehues und Simon Scherder. Schulze Niehues kam raus, Boyd legte sich den Ball per Kopf an beiden vorbei und musste nur noch ins leere Tor einschieben. Man fühlte sich ein wenig an das Spiel in Wattenscheid im November 2022 erinnert. Wenn Schulze Niehues rauskommt, muss er sich sicher sein. So einfach ist das. Aber was die Preußenmannschaft ja schon die ganze Saison auszeichnet: Aufgeben? Is‘ nicht!
Ruhig spielte man den Stiefel weiter runter, setzte Akzente und ging früh drauf. Deters und Batmaz stressten den Aufbau immer wieder, sodass Mannheim sehr oft den Ball blind nach vorne oder zumeist ins Seitenaus drosch.

Der Ausgleich war dann dementsprechend verdient. Ähnlich wie gegen Bielefeld erhielt Marc Lorenz die Chance auf eine zweite Hereingabe. Den Abschluss von Deters konnte Hawryluk nur abprallen lassen, Niko Koulis staubte ab. Preußens Nummer 24 stellte in selbiger Minute die Uhren wieder auf null und sorgte nicht nur im Gästeblock für ordentlich Aufwind.

Wieder Wego

In der zweiten Halbzeit zeigte sich ein nahezu unverändertes Bild. Mannheim merkte man die Unsicherheit an, die Preußen spielten konsequent weiter ihr Spiel. Boyd verpasste aus kurzer Distanz, Böckle rettete auf der Linie, das waren die größeren Aufreger am Anfang des zweiten Durchgangs. Doch Preußen kann derzeit immer noch mal ordentlich nachlegen. Über den eingewechselten Oubeyapwa ging es in der 79. Minute über die rechte Seite fix nach vorne, sein Ball an die Latte erreichte Lorenz auf der gegenüberliegenden Seite. Erneut kam seine Flanke perfekt, diesmal auf den ebenfalls eingewechselten Wegkamp, der wieder einmal sein hervorragendes Kopfballspiel zeigte und mithilfe des Innenpfostens einnetzte. Wieder Koulis, wieder Wegkamp.

Die Torfolge hatte man bereits am Sonntag zuvor gegen Essen bejubeln dürfen. Doch diesmal schafften es die Adlerträger nicht, den Vorsprung über die Zeit zu retten. Vor dem Spiel hatte Antwerpen den Waldhof Kapitän Marcel Seegert auf die Bank degradiert. Nach dem Rückstand brachte er den kopfballstarken Innenverteidiger in erster Linie für Lufthoheit bei langen Bällen. Doch in der 85. Minute zeigte er, dass er auch für seinen Schuss einen Waffenschein braucht. Nach einer Standardsituation konnte Preißinger den Ball nur unzureichend klären und Seegert fasste sich aus 30 Metern ein Herz. Der Ball schlug mit einer (alp-)traum schönen Flugkurve im Preußen-Gehäuse ein.

In einer hektischen Schlussphase, in der es auf beiden Seiten noch einmal hin und her ging, ohne jedoch absolut zwingende Torchancen herauszuspielen, blieb es schlussendlich beim 2:2. Mannheim, die weiterhin den ersten Abstiegsrang belegen, konnte zunächst einmal auf Distanz gehalten werden, man verpasste jedoch aus Münsteraner Sicht den Sprung in die obere Tabellenhälfte.

Mehr als solider Start aus der Winterpause

Mit nunmehr acht Punkten sind die Preußen aus der Winterpause gekommen. Wie wichtig diese Punkte sind, zeigt sich am Beispiel vom Nachbarn auf der Alm. Bielefeld konnte auch an diesem Wochenende nicht punkten und bleibt bei null Zählern in 2024. Dadurch stecken die Ostwestfalen nun mitten im Abstiegskampf, während der SCP konstant seine Punkte sammelt, um hoffentlich bald auch die letzten Zweifel am Klassenerhalt zu beseitigen. Doch das klappt nur, wenn weiter konzentriert gearbeitet wird. Am Samstag (ja Tatsache, Samstag und dann noch um 14 Uhr) spielt der SCP erstmalig wieder zur mittlerweile fast schon ungewohnten Zeit zu Hause gegen den SV Sandhausen.

Die Mannschaft von Jens Keller mischt nach anfänglichen Schwierigkeiten zu Saisonbeginn jetzt auch im oberen Tabellendrittel ordentlich mit. Einfacher wird’s nicht. Mit Sebastian Mrowca, der in Mannheim zumindest schon wieder in den Kader rutschte und Joel Grodowski hat man dann noch mal zwei Optionen mehr. Gegen Mannheim verlor man übrigens das bislang einzige Heimspiel in dieser Saison. Dies soll auch am Samstag noch Gültigkeit besitzen. Nach den Spielen gegen Essen und Bielefeld, mag Sandhausen weniger klangvoll sein, doch wie wir bereits letzte Woche im Spielbericht verlauten ließen: Man kommt ja wegen der eigenen Mannschaft ins Stadion. Und diese hat sich das derzeit reichlich verdient.

Alle zusammen für Preußen Münster

PS: Hol dir die Nullsechs.de App und verpass nichts!


Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – ter Horst, Scherder, Koulis, Böckle – Kyerewaa (Oubeyapwa, 69.), Bazzoli, Preißinger, Lorenz – Deters (Wegkamp, 56.), Batmaz (Steczyk, 69.)
Mannheim: Hawryluk – Klünter, Rieckmann, Sechelmann (Seegert, 82.) – Jans, Kobylanski (Riedel, 77.), Bahn (Sohm, 82.), Carls – Gouras (Hawkins, 61.), Boyd, Goden (Okpala, 82.)

Tore: 0:1 Boyd (12.), 1:1 Koulis (24.), 2:1 Wegkamp (78.), 2:2 Seegert (85.)

Gelbe Karten: Klünter, Okpala / Deters, Batmaz

Zuschauer: 9.760

Schiedsrichter: Martin Petersen


Spielzusammenfassung

Nullsechs.TV


Der Spieltag

3. Liga
Fr, 2. Feb 2024
- 19:00
Borussia Dortmund II
1 1
1. FC Saarbrücken
3. Liga
Sa, 3. Feb 2024
- 14:00
VfB Lübeck
1 1
SSV Ulm 1846
3. Liga
Sa, 3. Feb 2024
- 14:00
Rot-Weiss Essen
4 3
Freiburg II
3. Liga
Sa, 3. Feb 2024
- 14:00
SpVgg Unterhaching
1 0
SC Verl
3. Liga
Sa, 3. Feb 2024
- 14:00
FC Erzgebirge Aue
0 0
TSV 1860 München
3. Liga
Sa, 3. Feb 2024
- 14:00
SV Sandhausen
1 1
Hallescher FC
3. Liga
Sa, 3. Feb 2024
- 16:30
Arminia Bielefeld
0 2
FC Viktoria Köln
3. Liga
So, 4. Feb 2024
- 13:30
FC Ingolstadt
2 1
SG Dynamo Dresden
3. Liga
So, 4. Feb 2024
- 16:30
SV Waldhof Mannheim
2 2
SC Preußen Münster
3. Liga
So, 4. Feb 2024
- 19:30
MSV Duisburg
0 1
SSV Jahn Regensburg
Wie gut hat Dir der Artikel gefallen?
[Anzahl Stimmen: 7 Durchschnittliche Bewertung: 5]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

P