Die Zebras kommen mit Rückenwind
Freitagabend, das Flutlicht erleuchtet das ausverkaufte Preußenstadion, dazu ein interessanter Gegner mit Tradition – Preußenherz, was möchtest du mehr? Dazu kommt der sportliche Höhenflug unserer schwarz-weiß-grünen Adler in den vergangenen Wochen. Die folgenden Statistiken lassen sich sehen: Die Preußen sind seit sieben Spielen in Folge ungeschlagen, sind somit eines von nur sieben Teams im deutschen Profifußball, die im Jahr 2024 noch kein Pflichtspiel verloren haben und sind auch noch Führender in der Rückrundentabelle der 3. Liga. Ein Superlativ nach dem anderen, wer will den SCP jetzt noch stoppen? Das Saisonziel, der Nichtabstieg ist so gut wie erledigt, der SCP liegt nur noch 7 Punkte hinter dem Relegationsplatz 3. Der Blick muss jetzt nach oben gehen. Neues Saisonziel: Aufstieg oder mindestens der 3. Platz. Selbst Trainer Sascha Hildmann sagte auf der Pressekonferenz, dass man das Ziel hat jedes Spiel zu gewinnen. Alles klar, nächstes Jahr 2. Liga, olé olé.
Den Moment genießen
Äääääähhhhh, na ja, also, NEIN? Entspannt doch einfach mal etwas. Der Ausspruch des Trainers ist natürlich etwas aus dem Zusammenhang gerissen und selbstverständlich wollen der Trainer und das Team jedes Spiel gewinnen. Das ist doch völlig normal. Was aber in den sozialen Medien abgeht, ist teilweise schon verstörend, wenn es denn ernst gemeint ist. Der SC Preußen begeistert auf allen Kanälen, er spielt mitreißenden Fußball, keine Frage, aber wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Da haben sich ein Team, ein Trainer und alle Mitarbeiter drumherum gefunden und machen einen fantastischen Job. Auch wenn der Verein seine Lizenzunterlagen voraussichtlich für die 2. Bundesliga einreicht (oder bereits eingereicht hat?), ebenso wie für dir 3. Liga und auch die Regionalliga, dann macht er das, um eben auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
So sollten wir, vorerst, den Moment, die Begeisterung genießen und darauf aufbauen. Irgendwann wird das Ziel der Aufstieg sein. Und dann muss sich der SCP daran messen lassen. Das aktuelle Ziel ist der Klassenerhalt. Dass es in diesem Punkt eigentlich kaum einen Grund zur Sorge gegeben hat macht doch alles etwas entspannter. Freut euch auf die Adlerträger und habt einen geilen Abend. Der Ausspruch von Sascha Hildmann bezog sich übrigens auf die Frage, ob man nach einem Sieg gegen Duisburg ein neues Saisonziel ausgeben sollte. Denn schließlich würde man, zumindest über Nacht, auf Platz 4 der Liga hochrücken. Neue Ziele sind jedoch nicht notwendig, da man, wie gesagt, sowieso alle Spiele gewinnen will. Das ist das Ziel und gut.
Der MSV ist wieder da (?)
Seit dem 2. Spieltag steht der Meidericher Spielverein konstant auf einem Abstiegsplatz. Teils mit 8 Punkten Rückstand zum rettenden Ufer. Seit Trainer Boris Schommers im Oktober das Team übernahm, kam man auf zwei Siege aus 14 Spielen, was eher den Zahlen eines Absteigers entspricht. Die Wintertransfers waren recht überschaubar, auch wenn zwei der drei neuen Spiele bisher bereits je zwei Tore erzielt haben. Aber plötzlich gewinnen sie zweimal in Folge. Gegen den SV Verl und Viktoria Köln fuhren sie jeweils drei Punkte ein und schraubten die Anzahl ihre Saisonsiege von drei hoch auf fünf und es sind nur noch zwei Punkte Rückstand auf Platz 16.
Nur ein Strohfeuer oder ist da etwas Dauerhaftes in Duisburg passiert? Präsident Ingo Wald äußert sich dazu in der WAZ: „Wir sind weit davon entfernt, die Saison abzuschreiben. Wir sind weiterhin fest davon überzeugt, dass wir es noch schaffen können. Unser Fokus liegt ganz klar darauf, dass wir die Klasse halten.“
Neben den Langzeitverletzten Sebastian Mai, Marvin Bakalorz, Caspar Jander und Chinedu Ekene ist die Liste der Ausfälle recht kurz und besteht lediglich aus Kolja Pesch. Eine Sperre muss momentan niemand absitzen und mit den drei Neuverpflichtungen im Winter hat man den Kader dann noch etwas breiter aufgestellt. Die drei neuen Spieler, darunter auch Erik Zenga, werden als Verstärkung gesehen, und haben das auch schon beweisen können. Trainer Schommers: „Es ist ja erstmals eher erfreulich, dass wir dort jetzt mal die Wahl haben, eben, dass mehrere Spieler eine Position bekleiden können.“ Die 3er- und 4er-Kette haben die Spieler verinnerlicht, sodass man bis kurz vor Bekanntgabe der Aufstellung noch an dieser und dem System herumschrauben kann, um sich auf die Stärken, Schwächen und das System des SCP einzustellen. Die Duisburger haben nach den zwei Siegen ihr Selbstvertrauen wiedergefunden. Trainer Schommers: „Wir fahren dorthin, um irgendwas aus Münster mitzubringen.“ Der Respekt gegenüber den Adlerträgern ist dennoch sehr groß. Münster ist „ein ganz, ganz hartes Brett“.
Preußenbusiness as usual
Die gute Nachricht vorweg: Thomas Kok ist wieder fit, das Schleudertraume ist endlich Geschichte. Er ist wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, aber für einen Einsatz am Freitag ist er noch keine Option. Dennis Grote ist nach seinem Kurzeinsatz in Lübeck ebenfalls fit, soll aber langsam wieder an den Wettkampf herangeführt werden und wird, mit immer längeren Einsatzzeiten, erstmal von der Bank kommen. So der Plan.
Der einzige Ausfall auf Preußenseite ist Benjamin Böckle. Somit könnte zum 3. Mal in Folge ein identisches Team die Startaufstellung bilden. An der 4er-Kette an sich muss nichts geändert werden. Diese hat sich, unabhängig von den aufgestellten Spielern, bewährt.
Und natürlich, man darf den Gegner sowieso nie unterschätzen. Gerade der MSV, mit den bereits genannten zwei Siegen im Rücken. Trainer Sascha Hildmann: „Mit einem Sieg können sie über den Stricht springen, das wird Motivation genug sein. Wir sind gewarnt“,
Also kurz und knapp, es ist angerichtet zum ersten Freitagabendspiel der Saison 2023/24 in unserer Antikarena. Sascha Hildmann dazu: „Wir freuen uns sehr auf das Spiel, es ist eine meiner Lieblingsanstoßzeiten. Das liebe ich, das liebt die Mannschaft. Dazu das ausverkaufte Stadion, das kann ein schöner Abend werden“.
Alle zusammen für Preußen Münster!
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