Am Freitag ging es für den SC Preußen Münster mal wieder unter Flutlicht an der Hammer Straße rund. Bei typischem Meimelwetter, vor vollen Rängen, stand das nächste West-Duell im Preußenstadion auf dem Programm. Mit einem Lauf von 7 ungeschlagenen Spielen, einer 40-Punkte-Marke im Rücken, sollten die nächsten Punkte in Münster bleiben. Und was sollen wir sagen, es hat geklappt, auch wenn es trotz Überzahl über 90 Minuten nicht so klar war, wie es das Ergebnis mit 3:1 widerspiegelt. Die Preußen taten sich schwer, trafen aber dann zum richtigen
Zeitpunkt und holten sich den Sieg. Die Belohnung, wenn auch nur über Nacht, war Platz vier als Aufsteiger in Liga 3. Durch einen perfekten Spieltag am Samstag auf den anderen Plätzen konnte nur BVB II an dem SCP vorbeiziehen. Dieser ist für einen Aufstieg aber nicht relevant. Da die offenen Partien keinen Einfluss auf den SCP haben werden, bleiben die Adlerträger am 27. Spieltag auf Platz fünf der Tabelle stehen!
Zittrige erste Minuten
Erneut setzte Hildmann auf die Startelf, die bereits gegen Dortmund II und in Lübeck begeisterte. Da lediglich Benjamin Böckle verletzt ausfiel, konnte Sascha Hildmann aus dem Vollen schöpfen. Ein absolut und gern gesehenes Luxusproblem.
Doch auf dem Platz waren es zunächst die Gäste, die zu Beginn des Spiels die Nase vorn hatten. Trotz zwei Großchancen von den erfahrenen Ginczek (2.) und Esswein (4.) gelang es den Zebras nicht, frühzeitig in Führung zu gehen. Im Laufe der ersten Halbzeit kam dann der SC Preußen Münster immer besser ins Spiel, außer ein paar Kopfballmöglichkeiten (7./8.) hatten die Gastgeber nicht viele Torchancen zu verzeichnen.
Duisburg hatte sich darauf konzentriert, die Räume eng zu halten, um dann mit schnellen Kontern zuzuschlagen. Zuerst vergab Michelbrink eine Chance (22.), dann zog Ginczek einen Schuss knapp am Tor vorbei (25.). Eine Minute später hatten sich die Gäste dann selbst geschwächt: Nach einem langen Pass auf Münsters Batmaz gab es Verwirrung in der Duisburger Defensive. Batmaz spielte schnell weiter zu Grodowski, der von Bitter zu Fall gebracht wurde. Da Bitter der letzte Mann war, sah er zu Recht die rote Karte (26.). Es dürfte wohl der Knackpunkt der Partie gewesen sein, denn bis dahin schien es nicht, als würde der SCP gegen einen Abstiegskandidaten spielen.
Bis zur Halbzeit passierte allerdings nicht mehr viel, sodass es mit einem 0:0 in die Kabine ging.
Die Joker schlagen zu
Nach dem Halbzeitpfiff ging es dann aber direkt zur Sache: Yassine Bouchama, der gerade für den gelb-verwarnten Deters eingewechselt wurde, machte Sekunden nach dem Anpfiff das erste Tor. Jano ter Horst dribbelte den Ball über den rechten Flügel, flankte hinein, wo Bouchama einfach den Fuß hinstreckte. MSV-Spieler Feltscher konnte den ersten Schuss noch abwehren, doch im Nachschuss traf Bouchama für den SCP zur 1:0 Führung.
In einer weiterhin sehr zweikampfbetonten Partie waren es unsere Preußen, die ab und zu für Gefahr vor dem Tor sorgten, wie zum Beispiel bei einem starken Schuss von Marc Lorenz. Die Duisburger, die in Unterzahl waren, kamen bis dahin kaum noch in die Nähe des gegnerischen Tores. In der 72. Minute kam dann der nächste entscheidende Wechsel. Gerrit Wegkamp wurde für Malik Batmaz eingewechselt und er brauchte nicht lange, um ins Spiel zu finden. Keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung erhöhte er dank einer perfekten Vorlage von Simon Scherder auf 2:0.
Die Preußen blieben gefährlich, Duisburg gaben allerdings nicht auf und konnte in der 81. Minute durch eine nicht konsequent genug verteidigte Situation auf 1:2 verkürzen. Dies sorgte für eine nervenaufreibende Schlussphase aus Sicht der Preußen. Doch Wegkamp sorgte mit seinem zweiten Treffer in der fünften Minute der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung.
Eine schöne Momentaufnahme
Wie bereits erwähnt, bleibt der SCP nach dem 27. Spieltag auf Platz fünf der Tabelle. Drei hinzugekommenen Jokertore gegen Duisburg erhöhen den Wert bei Preußen nun auf 13 Jokertore insgesamt. Es gilt jetzt weiter von Spiel zu Spiel zu schauen, denn zusätzliche Ziele oder Druck nützen dem SCP aktuell wenig. Auch gegen Duisburg hat man gesehen, dass diese Siege keine Selbstverständlichkeit, sondern harte Arbeit sind. Der SCP bleibt ungeschlagen in 2024 und die erfolgreichste Mannschaft in der Rückrunde. Mit Erzgebirge Aue folgt jedoch ein sehr schweres Auswärtsspiel, denn auch Aue hat die letzten 5 Spiele nicht verloren und in der Rückrunde bereits 15 Punkte eingefahren. Hier wird Simon Scherder nach seiner fünften gelben Karte nicht dabei sein können. Doch all das ist egal. Es ist eine schöne Geschichte, die der SC Preußen Münster in 2023/2024 in der 3. Liga schreibt. Eben, eine schöne Momentaufnahme!