Die Brust wird breiter – Adler fordern die Löwen
Was war das für ein Auf und Ab in dieser Woche als Preußenfan. Dienstag verlängerte die eine Preußen-Legende in Person von Simon Scherder seinen Vertrag um weitere zwei Jahre. Erfüllt er diesen Vertrag hat er dann 20 aktive Jahre im SCP-Dress auf dem Buckel. Die westfälische Antwort auf Paolo Maldini, sie geht weiter ihren Weg als Adlerträger. Nur damit tags drauf eine andere Legende ihren Abschied aus dem aktiven Spielbetrieb bekannt gab. Maximilian Schulze Niehues beendet nach Ablauf der Saison seine Karriere und widmet sich seinem Referendariat als Lehrer. Zumindest hat Peter Niemeyer bereits auf diesen Positionen nun Klarheit geschaffen.
In der Woche zuvor verlängerte Trainer Sascha Hildmann bereits, es tut sich also was auf und neben dem Platz. Denn selbiger wird derzeit komplett erneuert und soll am Karsamstag gegen Dynamo Dresden eingeweiht werden. Viele Geschichten drehen sich also derzeit rund um den SCP, die erfolgreichste schreibt jedoch weiterhin die Mannschaft und möchte dies natürlich auch an diesem Wochenende fortführen. Mit den Löwen vom TSV 1860 München wartet ein kniffliger und in der Konstellation unberechenbarer Gegner auf die Adlerträger.
Löwen mit bis zu vier Ausfällen (?)
Stand jetzt fehlt dem TSV am 30. Spieltag die gesamte Besetzung in und vor der Abwehrzentrale. Jesper Verlaat (ein weiterer Innenverteidiger, der diese Woche seinen Vertrag verlängerte) fehlte die Woche über, ebenso wie Max Reinthaler, den die Löwen im Winter vom SV Wehen Wiesbaden verpflichtet hatten. Vor der Abwehr fehlen mit Marlon Frey (Rotsperre) und Manfred Starke (bakterieller Infekt) die beiden Strippenzieher im zentralen Mittelfeld.
So war es zumindest der Stand nach dem Abschlusstraining, wer weiß, ob es sich um ein taktisches Manöver auf Münchener Seite handelt und der ein oder andere (bis auf Frey) doch noch fit wird. Die Vorbereitung des SCP sollte und darf das Ganze jedoch nicht stören, denn auch die zweite Garde der Löwen dürfte einen heißen Tanz auf Giesings Höhen versprechen. Insgesamt zeigt sich die Mannschaft in diesem Jahr stark formverbessert. Beispielhaft dafür sind die Auftritte von Fynn Lakenmacher, der eine schwache Hinrunde spielte und nun immer stärker wird, die Bälle fest macht und an die Außenspieler um Morris Schröter und Abdenego Nankishi weiterleitet. Auch Julian Guttau erzielte in diesem Jahr schon sieben Scorerpunkte und strahlt von der Spielmacherposition ordentlich Gefahr aus.
Zwar verloren die Löwen zuletzt ihre letzten beiden Partien, waren davor jedoch acht Spiele lang unbesiegt (5 Siege, 3 Unentschieden) und hatten unter Neu-Trainer Argirios Giannikis einen hervorragenden Start ins Jahr 2024.
Ter Horst fehlt, Böckle kehrt zurück
Weiterhin ungeschlagen im gesamten Jahr 2024 ist der SCP. Neben den Münsteranern gilt dies deutschlandweit im Profifußball lediglich noch für die beiden Spitzenreiter aus Leverkusen und Ulm. Egal wie diese Saison ausgeht, die Erwartungen wurden bereits übertroffen und man sollte den aktuellen Lauf und Moment einfach genießen. Und natürlich die Art von Fußball, den die Mannschaft Woche für Woche auf den Platz bringt.
Fehlen wird beim morgigen Spiel dabei Jano ter Horst, der gegen Halle seine fünfte gelbe Karte erhielt. Zum richtigen Zeitpunkt kommt dort die Rückkehr von Benjamin Böckle. Ob der Linksverteidiger 6 Wochen nach seiner Verletzung aus dem Spiel gegen Mannheim bereits wieder fit für volle 90 Minuten ist, ist noch unklar. Sollte es ihn in die Startelf spülen, könnte Dominik Schad auf seine angestammte Position wechseln und ter Horst vertreten. Ansonsten besteht nicht viel Grund für Änderungen, Thorben Deters laboriert weiterhin an einem Muskelfaserriss, der Rest konnte die Reise (Hin per Flugzeug, zurück per Zug) antreten. Zu diesem Zeitpunkt der Saison eine ordentliche Grundlage, wenn man es mit den Ausfällen anderorts vergleicht.
Wenig Tore bei 1860 Spielen
Insgesamt ist auffällig, dass die Münchener zusammen mit Unterhaching mit gerade mal 30 Gegentoren auf Platz 13 die beste Abwehr der Liga stellen. Dem gegenüber stehen aber auch nur 32 erzielte Tore, die viertschwächste Bilanz in Liga 3. Es passt jedoch zur historischen Bilanz zwischen den Adlern und Löwen. In der Bundesliga siegten die Löwen 1964 einmal mit 3:1, in den übrigen sechs Vergleichen fielen gerade mal sechs magere Törchen.
Zeit für eine Aufbesserung der Bilanz, was auch für die Siegesbilanz gilt. Denn bislang konnten die Preußen lediglich einen Vergleich für sich entscheiden, dies war im Jahr 2019 als Rufat Dadashovs Treffer gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt war. Damals rollte ein Sonderzug von Münster in den Süden der Republik. Dies wird in diesem Jahr leider nicht der Fall sein, dennoch ist der Auswärtsblock bereits seit Wochen ausverkauft. Und das trotz der saftigen Preise, die 1860 dafür aufrief und ohne Sitzplatzkontingent. Die Fangemeinschaft berichtete darüber, an dieser Stelle noch ein Gruß an den Sechzger.de Podcast: Die Jungs und Mädels machen das mit Leib und Seele, aber nicht hauptberuflich. :)
PS: Hol dir die Nullsechs.de App und verpass nichts!
