Endstation Halbfinale

2023/2024 - Spielbericht - Westfalenpokal - DSC Arminia Bielefeld - SC Preußen Münster - 5:4

Es gibt ja nichts Schöneres, als wenn die Länderspielpause doch noch mit Fußball der eigenen Mannschaft gefüllt werden kann. Am gestrigen Samstag ging es vor über 18.000 Zuschauern auf der Alm im Halbfinale des Westfalenpokals gegen den Rivalen aus Bielefeld. 3.000 Münsteraner machten den Gästeblock voll und sorgten über die gesamte Spielzeit für einen starken Support. Auf der Gegenseite sah man im Heimblock keine Fahnen, da die aktive Fanszene aus Bielefeld dem Spiel fernblieb. Laut unseren Informationen ist dies seit einiger Zeit in Bielefeld so, dass beim Westfalenpokal nicht mehr unterstützt wird. Warum genau, wissen wir nicht. Dies tat natürlich der Stimmung im Heimbereich merklich nicht gut, sodass man als Gästefan auf der Alm sonst anderes gewohnt ist. Geschenkt.

Beide Teams ohne Stammtorhüter

Schon vor dem Spiel war klar, dass Bazzoli ausfallen und dafür Rico Preißinger in die Startelf rücken würde. Auf beiden Seiten war aber auch eigentlich klar, dass die Stammtorhüter im Kasten stehen würden. Vor dem Anstoß sah es dann aber ganz anders aus. Während die Bielefeld kurzfristig auf den erkrankten Kersken verzichten mussten, meldete sich auch SCP-Keeper Schulze Niehues krank ab. Dafür rutschten Oppermann beim DSC und Schenk bei den Preußen zwischen die Pfosten.

Einladung angenommen

Die ersten Minuten der Partie gehörten den Gastgebern aus Bielefeld. Mizuta prüfte bereits nach 20 Sekunden unseren Ersatzmann im Tor. Wenige Minuten späte war es dann Biankadi, der direkt abschloss, aber an Schenk scheiterte.

Danach kam die Zeit des SCP, wobei man sagen muss, dass die Bielefelder Defensive eine dicke Einladung verteilte, welche die Preußen dankend annahmen. Nachdem Lorenz den Ball noch in die Mitte flanken konnte, irritierten sich Oppermann und Innenverteidiger Großer gegenseitig, sodass der Ball vor Mrowca landete und dieser lässig nur noch zum 1:0 einschieben musste. Verdient oder unverdient, egal. Dieses Geschenk wurde dankend angenommen.

In der 15. Minute war es dann ein guter Freistoß durch Lorenz, welcher leider nicht zur 2:0-Führung führte, weil der Ball nur an den Querbalken flog. Wenige Minuten später waren es dann wieder die Bielefelder, die gefährlich vor das Tor kamen. Oppies Freistoß auf den ersten Pfosten fand Boujellab Kopf, dessen Kopfball aber weltklasse von Schenk pariert werden konnte. Erneut zeigte sich, dass der SC Preußen auf der Torwartposition keine Probleme hat.

Danach fanden die Bielefelder immer weniger statt. Viele Abspielfehler schlichen sich in das Spiel ein. Viele Bälle landeten unkontrolliert im Aus. Die Preußen versuchten, dies zu nutzen. In der 26. Minute durfte Grodowski Fahrt aufnehmen, nachdem er auf die Reise geschickt worden war. Nachdem er Schneider einfach stehen gelassen hatte, schloss Grodowski aus halbrechter Position ab, scheiterte aber an Oppermann.

Bis zum Ende der ersten Halbzeit waren die Bielefelder mehr mit dem Schiedsrichter beschäftigt, als sich auf das Spiel zu konzentrieren. Die Preußen gingen mehr in die Verteidigung über, ließen aber nichts Brenzliges mehr zu. Für den SCP hatte nur noch Torschütze Mrowca das 2:0 in der 43. Minute auf dem Schlappen, sein Abschluss aus 22 Metern flog allerdings knapp über die Latte.

Halbzeit – 1:0. Nicht unverdient, da die Preußen merklich besser und sicherer in der Partie waren.

Preußen immer passiver

Mit der zweiten Halbzeit drehte sich das Spiel immer weiter zu Gunsten der Bielefelder. Die Preußen kamen gar nicht mehr in das Pressing rein und schafften es kaum, die Offensive einzusetzen. Viele Bälle waren zu schnell wieder weg. Richtige Strafraumszenen Mangelware. Die Bielefelder hatten umgestellt. Machten das Spiel breiter, um eben dem gefährlichen Pressing der Preußen zu entgehen. Zudem hatte man auch in der Zentrale neue Anweisungen in der Kabine vermittelt und sorgte durch viel mehr Bewegung in den eigenen Reihen, für bessere Anspielstationen in den Zwischenräumen.

Doch auch Arminia Bielefeld war nicht wirklich gefährlich vor dem Tor der Gäste. Alles, was in den Strafraum der Adlerträger kam, wurde weg verteidigt.

Munter plätscherte das Spiel bei wechselhaftem Wetter vor sich hin, ehe es dann in die Schlussphase ging. In der 82. Minute war es eine Flanke von Lorenz, welche den eingewechselten Steczyk perfekt bediente. Doch dieser scheiterte an Oppermann, sodass die Hausherren im Spiel blieben. Und genau diese 1000-Prozentige Torchance sollte sich dann rächen. Machst Du Dinger beim 1:0 vorne nicht rein, kannst Du Dir hinten immer einen einfangen.

So war es in der 84. Minute eine Lannert-Flanke, die in den Strafraum vom SCP segelte und der Ball über Scherders Schlappen rutschte. Leider ins eigene Tor. Ausgleich und die Alm erwachte zum Leben. Bis zum Ende war es nun in Teilen eine Zitterpartie, da der Gegner nun zum Leben erwachte. Doch in den letzten Minuten der regulären Spielzeit passierte nichts mehr.

Elfmeterschießen bringt Entscheidung

Ohne Verlängerung ging es direkt ins Elfmeterschießen. Die Wahl des Tores gewann Lorenz, sodass die Preußen in Richtung des Gästeblocks schießen durften. Lorenz machte als Kapitän auch den Anfang, schoss direkt in die Mitte, wo Oppermann stehen blieb und hielt. Danach trafen der DSC und der SCP. Schenk brachte die Preußen mit seinem gehaltenen Elfmeter gegen Corboz zurück ins Spiel.

Die nächsten Schützen trafen ebenfalls, sodass Elfmeter Nummer fünf für den SCP folgte. Auch Grote entschied sich, in die Mitte zu schießen, wo erneut DSC-Keeper Oppermann stehen blieb und hielt. Da Wörl den letzten Elfmeter für Arminia versenkte, war das Spiel verloren und der SCP aus dem Westfalenpokal ausgeschieden.

Fokus auf die Liga

Sicherlich kann man über die zweite Halbzeit und die Elfmeter immer diskutieren. Hätte Oppermann sich bei einem der gehaltenen Elfer für eine Ecke entschieden, wären die Bälle auch reingegangen. Sind sie nicht und die Lotterie vom Elfmeterschießen hat nun eben der Rivale von der Alm gewonnen. Zum Sport gehören eben auch Niederlagen dazu und nun hat es uns mal wieder getroffen. Doch für die Liga bedeutet es nichts. Der Trainer blickte nach dem Spiel auch schon voller Feuer und Flamme auf Dresden, wo die Bude wieder brennen wird und wo es um sehr wichtige Punkte in der Liga geht!

Die Reise im Pokal ist vorbei, doch in der Liga noch lange nicht. Entscheidende Wochen mit Spielen gegen Dresden, Regensburg und Ulm stehen jetzt auf dem Programm. Preußen-Herz, was willst Du mehr!

PS: Übrigens wurden die sanitären Anlagen im Gästeblock verwüstet. Total unnötig. Damit fällt es wieder komplett auf die Fanszene und wir sind somit niemals besser als Gästefans, die bei uns im Stadion randalieren.

Alle zusammen für Preußen Münster!

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Daten zum Spiel

SCP: Schenk – Schad, Scherder, Koulis, Böckle – Bouchama (61. Kyerewaa), Mrowca, Preißinger (88. Grote), Lorenz – Grodowski (73. Steczyk), Batmaz (73. Wegkamp)
DSC: Oppermann – Lannert, Schneider, Großer, Oppie – Corboz, Schreck (76. Putaro) – Biankadi (76. Wörl), Boujellab (67. Wintzheimer), Mizuta (46. Yildirim) – Klos

Tore: 0:1 Mrowca (10.), 1:1 Scherder (84./ET);

Elfmeterschießen: Oppermann hält gegen Lorenz, 1:2 Großer, 2:2 Mrowca, Schenk hält gegen Corboz, 3:2 Scherder, 3:3 Oppie, 4:3 Wegkamp, 4:4 Wintzheimer, Oppermann hält gegen Grote, 4:5 Wörl

Gelbe Karten: Oppie, Corboz / Scherder

Schiedsrichter: Felix Weller

Zuschauer: 18.173

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