Das Fanprojekt heißt weiterhin Fanprojekt – Ein Kommentar

Logo: Fanprojekt Münster; Foto: Tim Reckmann / pixelio.de
Logo: Fanprojekt Münster
Foto: Tim Reckmann / pixelio.de

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Kommentar. Der Beitrag spiegelt nicht die Meinung der Redaktion des PreußenForums wider.

Die Umfrage des Fanprojektes ist vorbei und das Ergebnis steht fest: Es wird keinen neuen Namen geben. Ein demokratischer Vorgang, dessen Ergebnis man zu akzeptieren hat, auch wenn das nicht jedem gefällt.

Doch wieso eigentlich diese Umfrage?

Nach der Jahreshauptversammlung des letzten Jahres, stand doch eigentlich fest, dass der Name geändert werden sollte. Auf der Homepage des Fanprojektes wurde groß verkündet:

„Auf zu neuen Ufern mit Namensänderung und ehrgeizigen Zielen.“

Weiterhin heißt es:

FP-Vorstand und die anwesenden Fanprojektmitglieder haben die Ideen und Vorhaben mehrheitlich sehr positiv aufgenommen und werden zwei konkrete Schritte ergreifen:
1. Das Fanprojekt wird seinen Namen ändern. Da es häufig Verwechslungen mit den Sozialpädagogischen Fanprojekten (in Münster Fanport) gibt, und ein neuer Name auch Zeichen eines Aufbruches des Fanprojektes zu neuen Ufern darstellen soll, wird der Name an den Fanport übergeben, wenn dieser ihn will. Dieser Namensänderungsprozess wird eine Weile dauern, den neuen Namen sollen die FP-Mitglieder mitbestimmen dürfen.“

Nachzulesen auf der Homepage des Fanprojektes. 

Wenn man sich diese Zitate, die knapp ein Jahr alt sind, anschaut, stellt sich zumindest mir unweigerlich die Frage, wieso man dann noch eine Abstimmung über das Internet für notwendig hielt. Das einzige, was ich mir vorstellen kann, ist, dass einem Teil des Vorstandes oder anderer wichtiger Personen diese Entscheidung missfiel. Dies ist natürlich alles reine Spekulation, aber wo soll sonst der Grund für eine weitere Abstimmung liegen, wenn auf der JHV dem Vorstand ganz klar der Auftrag gegeben wurde, den Namen zu ändern.

Apropos Abstimmung. Wenn von rund 720 Mitgliedern lediglich 101 Mitglieder abstimmen, wo ist da die Repräsentation? Außerdem konnte der Link beliebig weitergegeben werden, auch an Menschen, die keine Mitglieder im Fanprojekt sind. Die geringe Anzahl an Wählern bedeutet doch, dass dem gemeinen Fan das Fanprojekt relativ egal ist. Hier sollte das Fanprojekt anpacken, mit neuem Namen zu neuen Ufern und ehrgeizigen Zielen. Kleiner Einschub noch dazu: Wenn von 101 Stimmen 51 Stimmen gegen eine Umbenennung sind, jedoch 42 Stimmen auf die Pro Umbenennung entfallen plus die 7 Stimmen, die für einen anderen Namen waren, kommt man zum Ergebnis 51 zu 49. Sieht man sich diese Zahlen an, fällt es mir schwer zu glauben, dass es keinen Rückhalt gegeben hätte, wenn es zu einer Umbenennung gekommen wäre.

Beim Abstimmen kam mir übrigens der Gedanke, als wolle man mit aller Macht verhindern, dass es zu einem Namenswechsel kommt. Zugegeben, die Argumente FÜR eine Umbenennung erschienen mir schlüssig und nachvollziehbar, dies kann aber auch daran liegen, dass diese Argumente genau meiner Ansicht folgten. Doch schaut man sich einmal die Contra-Umbenennung an, wo waren da Argumente? Das Argument bspw. dass das Fanprojekt so und so viele Mitglieder hat, ist kein Argument, sondern eine Feststellung. Es klang für mich eher nach einer Aufzählung der Erfolge des Fanprojektes, denn einer wirklichen Diskussion. Weiterhin gab es keine Möglichkeit, auch die anderen Namensvorschläge zu sehen, sondern es standen lediglich Fanprojekt oder Fanabteilung zur Auswahl. Wieso nicht mehrere Namen zur Auswahl stellen und dann darüber abstimmen lassen? Die Partizipationsmöglichkeiten hierzu empfand ich als sehr gering, denn selbst wenn ich einen alternativen Namen angegeben hätte, wie hätte ich abseits von meinen Freunden und Bekannten wem anders davon erzählen können, damit sie dafür abstimmen?

Weiterhin wird in der heutigen Zeit viel auf sozialpädagogisches Engagement gesetzt. Für viele Menschen ist demzufolge ein Fanprojekt ein sozialpädagogisches Projekt. Demnach hat ein Fanprojekt auch ganz andere Aufgaben, als ein Dachverband für Fans zu sein. Dadurch kommt es gerade von außerhalb zu einer Verwechslung der Kompetenzen. Die hätte durch eine Namensänderung umgangen werden können.

Das Fanprojekt hat natürlich auch seine positiven Seiten und ein ganz großes Lob geht an das Radio Mottekstrehle, das ohne das Fanprojekt nicht existieren würde. Auch die Auswärtsfahrten sind gut organisiert und auch dafür gebührt dem Fanprojekt ein großes Dankeschön. Doch was hätte sich geändert mit einem neuen Namen, der die Kompetenzen besser herausstellt? Hätte man mit einem neuen Namen diese Angebote etwa nicht weiterführen und vielleicht sogar neue Angebote einführen können?

Was das Fanprojekt benötigt ist ein Neuanfang, mit neuem Namen und neuen Zielen. Wie anfangs so schön geschrieben: „Auf zu neuen Ufern mit Namensänderung und ehrgeizigen Zielen.“ Dann tut das doch auch bitte. Haltet euch an die Beschlüsse der JHV und setzt diese um. Ein Fanprojekt, das sich nicht an Beschlüsse hält und stattdessen nach mittlerweile einem Jahr es nicht schafft, sich damit zu befassen und stattdessen nochmals eine Abstimmung durchführt, verliert immer mehr die Wirkung eines Dachverbandes für Fans und es verliert ebenso an Glaubwürdigkeit. Gebt den Namen ab zum Fanport, benennt euch um und fangt bei 0 an. Baut das Vertrauen zur Fanszene mit neuen Angeboten, frischem Wind und einer offeneren Partizipationsmöglichkeit für jeden Interessierten wieder auf.

Das Fanprojekt hat eine große Möglichkeit verpasst, sich der Fanszene wieder anzunähern. Es wurde verpasst sich neu aufzustellen. Ein klareres Konzept hineinzubringen und Strukturen der Partizipation für jedermann zu schaffen. Quasi wurde es verpasst einen Ort und eine Möglichkeit zu schaffen, dass sich Leute, die nicht einer der Ultrá-Gruppierungen aktiv sind, dennoch aktiv im Verein mitwirken können. Das Fanprojekt wird jetzt durch Taten einen Neuanfang schaffen müssen, was durch eine einfache Namensänderung leichter von statten hätte gehen können. Zu diesem Ergebnis und dieser verpassten Chance bleibt letztendlich nur noch das Schlusswort: Schade!

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2 Antworten

  1. TutnixzurSache sagt:

    Hallo Jens,
    wenn ich deinen Kommentar so lese, kann ich mir nicht vorstellen, das dieser ordentlich recherchiert wurde. Das scheint deine persönliche Meinung zu sein. Zudem weisst Du auf Statements hin, die der Leser gar nicht kennen kann, da er nur an Mitglieder verschickt wurde, so wie ich auch eines bin.
    Das Fanprojekt hatte schon vor allen anderen FPs diesen Namen und dieses klappt in anderen Städten ja auch, nur scheinbar hier in MS nicht. So wie ich als Mitglied dieses Schreiben verstanden habe, besinnt man sich nun erst auf die Strukturen und dann auf die Umbennenung, die zu dem derzeitigen Datum halt nicht ausgeführt wird, auch so zu lesen in deinem verlinkten Artikel, das es einige Zeit braucht.
    Da ich aber eh davon ausgehe, das mein Kommentar nicht veröffentlicht wird, spar ich es mir, weitere Zeilen zu schreiben…

  2. Jens sagt:

    Hallo TutnixzurSache,

    Natürlich werden Kommentare veröffentlich, sofern sie nicht beleidigend werden. Um auf deine Kritik einzugehen, inwiefern meinst du mit recherchiert? Alle Informationen, die ich verwendet habe waren frei zugänglich, bis auf die Voting Seite, da hast du natürlich recht. Aber gerade diesen Punkt wollte ich den Lesern näher bringen.Ob es in anderen Städten funktioniert kann ich nicht beurteilen, mag sein, dass es dort besser funktioniert, über Beispiele würde ich mich freuen. Doch eines ist sicher und das sagst du eben auch selber: In Münster funktioniert es nicht. Deshalb wäre doch die Namensänderung sinnig und würde einen Neuanfang bedeuten. Man muss nicht immer zwangsläufig an alten Gepflogenheiten festhalten, wenn es nicht mehr funktioniert.

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