Auch mal positiv sein
Dieser Tage fällt es mal wieder auf. Im Umfeld unseres geliebten SC Preußen Münster wird gerne gemeckert. Mal völlig zurecht, wie im Falle des verkorksten Heim-Abschlusses gegen den KSC. Aber oft genug wird bei uns auf einem hohen Niveau geklagt und leider auch gemeckert.
Was meine ich überhaupt? Es zeigt sich wieder einmal bei den Transfers. Ähnlich wie in der letzten Saison wurden bislang keine großen Namen sondern junge Spieler aus unteren Ligen verpflichtet. Hinzu kamen mit Nico Brandenburger, Luca Schnellbacher und Maurice Litka drei Spieler, die in der abgelaufenen Saison zwar unter ihren Möglichkeiten geblieben sind, aber dennoch in schwierigem Umfeld zu den guten Spielern ihrer Teams gehörten.
Was ist das Problem?
Für manche scheint das ein riesiges Problem zu sein. Für manche muss der SC Preußen die Kader anderer Drittliga-Konkurrenten leerkaufen. Für manche können nur große Namen überhaupt den Klassenerhalt sichern. Für manche sind wir schon vor der Saison abgestiegen. Für manche ist der aktuelle Kader einfach zu schwach.
All diesen Leuten darf man ruhig entgegnen: „Atme erstmal durch!“ Denn diesen ganzen Kram haben wir schon mal gehört. Vor fast genau einem Jahr. „Die ganzen guten Spieler sind weg!“ „Was wollen wir mit dem Typ aus der Oberliga?“ „Wir steigen mit dem Kader eh ab!“ „Wann holt der Metzelder endlich mal gute Fußballer?“ So oder ähnlich war es immer wieder zu lesen.
Es kann wieder funktionieren
Und dann? Kam alles ganz anders! „Der Typ aus der Oberliga“ schoss in seiner ersten Saison in der 3. Liga geschmeidige neun Tore und wechselt jetzt in die zweite Liga. Wäre es im Nachhinein klug gewesen, ihn zwei Jahre zu binden? Vielleicht. Aber war er einer von diesen guten Fußballern, von denen die selbst ernannten Experten so gerne schrieben und sprachen? Definitiv!
Fakt ist: Unser Klub verändert sich gerade ein wenig. Malte Metzelder, Sven Hübscher, Kieran Schulze-Marmeling, Sören Weinfurtner und viele andere im Club wollen bei den Preußen auf junge und hungrige Spieler setzen. Möglichst viel Geld in erfahrene Spieler zu stecken, gehört der Vergangenheit an. Die sportliche Leitung möchte den SCP zu einem Ausbildungsclub machen. Das ist ein neuer, mutiger und nicht ganz risikofreier Kurs.
Toni Akono Superstar?
Aber es ist ein Kurs, der uns in dieser Transferperiode durch den Akono-Transfer schon 300.000 Euro eingebracht haben soll. Und dank der europaweiten Regelungen zu Ausbildungsentschädigungen kann der SCP an einer erfolgreichen Karriere Cyrill Akonos noch mitverdienen. Natürlich keine Unsummen, aber wie sagte Omma immer so schön? „Kleinvieh macht auch Mist!“ Glaubt ihr nicht? Dann googlet mal „Toni Kroos Greifswald Transfer“.
Abgesehen davon, dass das Gemecker über die Transfers wenig sportliche Substanz hat, ist es auch verdammt respektlos gegenüber den Spielern die schon hier sind. Max Schulze Niehues, Ole Kittner oder Simon Scherder haben sich in den letzten Jahren für den Verein zerrissen. Und diese drei brauchen jetzt unbedingt Unterstützung aus der zweiten Liga um den Abstieg zu verhindern? DAS kann doch nicht ernst gemeint sein!
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
Deshalb mal ein kleiner Appell an alle, denen dieses Gejammer auch so auf die Klötze geht: Sagt und schreibt was dagegen! Natürlich wird auch die kommende Saison wieder ein Kampf ums Überleben, aber das ist bei den 19 anderen Teams auch so. Und das viel Geld in Kombination mit namhaften Spielern eben nicht automatisch den Aufstieg bedeutet, hat man in Uerdingen, München und Kaiserslautern gesehen. Und ganz ehrlich: Mir ist der SC Preußen noch ein bisschen sympathischer, wenn er ordentliche Arbeit leistet anstatt Geld aus dem Fenster zu werfen.
Ich bin es trotzdem leid, dass ständig die besten Spieler gehen. Okay, wenn die 2. Liga anklopft, kannste nix machen. Aber Koby. Endlich mal ein Spieler, der meine Sympathie gewinnen konnte, ein Typ Spieler, der hier hätte zur Legende werden können. Und was macht er? Wechselt nach Braunschweig. Das ist ganz großer Mist und verhagelt mir regelmäßig den Saisonanfang. Egal ob aus der Spielerperspektive verständlich oder nicht, es ist ätzend, unfair und meistens holt man nichtmal mehr adäquaten Ersatz, während sich so Ausnahmespieler wie Koby aus dem Verein verkriechen.