Endlich angekommen in der 3. Liga
Nach den beiden torlosen Spielen zum Saisonauftakt, inklusive der ernüchternden Derbyniederlage bei Arminia Bielefeld, ist der SCP am Dienstag mit einem furiosen Heimsieg gegen den FC Ingolstadt endlich in der 3. Liga angekommen. Aus terminlichen Gründen (so ist das manchmal an Wochenspieltagen…) kommt dieser Spielbericht erst relativ spät, was häufig als Schreiber eher unangenehm ist. Dadurch verblassen die frischen Erinnerungen langsam und das Verfassen des Berichtes wird dadurch oft sehr mühevoll. Diesmal besteht dieses Problem allerdings nicht, weil sich die Ereignisse dieses Flutlichtabends fest in das Gedächtnis aller gut 9.000 Zuschauer eingebrannt haben dürfte. Die Adlerträger lieferten ein leidenschaftliches Spiel ab, das sie spät für sich entscheiden konnten und auch die Stimmung im Preußenstadion war bemerkenswert gut. Nun aber erstmal der Reihe nach…
Preußen kommt gut ins Spiel – liegt aber schnell zurück
Nach dem Bielefeld-Spiel wechselte Preußen-Coach Sascha Hildmann auf drei Positionen. Simon Scherder und Luca Bazzoli bekamen eine Pause und mussten auf der Bank Platz nehmen. Für sie durften Niko Koulis und Yassine Bouchama von Beginn an ran. Außerdem erlitt Dominik Schad beim Derby einen Außenbandriss und wird dem SCP nun für längere Zeit fehlen. Für ihn rückte Shaibou Oubeyapwa in die erste Elf.
Die etwas veränderte Mannschaft legte sofort gut los und zeigte dem Publikum, dass der Wille für den ersten Sieg seit dem Aufstieg groß war. So vergingen bis zur ersten größeren Torchance für den SCP nur gute drei Minuten, doch Hahns Freistoß segelte knapp über die Querlatte. Das erste Tor des Tages fiel nach einer guten Viertelstunde aber plötzlich auf der anderen Seite des Spielfeldes. Nachdem die Hintermannschaft der Schwarz-Weiß-Grünen bereits in Bielefeld häufig unsortiert und orientierungslos wirkte, verloren sie auch diesmal nach einer Ecke der Ingolstädter etwas den Überblick. Nutznießer davon war der ehemaliger Aachener Jannik Mause, der die Schanzer in Führung brachte.
Münster kontrolliert das Spiel
In der Folge übernahmen die Münsteraner nahezu vollständig die Spielkontrolle und erarbeiteten sich eine Vielzahl an vielversprechenden Chancen. Zu nennen sind hierbei insbesondere zwei Abschlüsse von Joel Grodowski, der zunächst nach einem ansehnlichen Sprint am Ingolstädter Keeper scheiterte und später den Ball nicht richtig traf. Auch Sturmkollege Wegkamp hatte eine große Gelegenheit zum Ausgleich, doch sein Kopfball traf den Kasten des FCI nicht. Dadurch ging es mit einem 0:1-Rückstand in die Kabinen mit der bitteren Erkenntnis, dass die ersten fünf Halbzeiten der neuen Drittliga-Saison für die Adlerträger ohne Torerfolg abgeschlossen wurden.
Der aufkommende Frust darüber wurde von den Hausherren allerdings nicht in Panik oder Verunsicherung umgewandelt, sondern als Motivation genutzt. Auch von den Rängen nahm die Unterstützung mit fortschreitender Spieldauer immer mehr zu, um den Fluch endlich zu brechen. Große Hoffnung auf ein Ende der Torflaute keimte nach 57 Minuten auf: Shaibou Oubeyapwa kam im Strafraum der Ingolstädter zu Fall. Schiedsrichter Felix Bickel zögerte keine Sekunde und entschied auf Strafstoß. Ausgeführt wurde dieser von Gerrit Wegkamp, doch leider war sein Schuss viel zu schwach und unpräzise, sodass der Elfmeter vom Ingolstädter Torhüter Marius Funk pariert werden konnte.
Das goldene Händchen von Sascha Hildmann
Nahezu unmittelbar nach dem Elfmeter-Fehlschuss wurde Wegkamp ausgewechselt, für ihn kam Malik Batmaz auf’s Feld. Gleichzeitig wurde auch Daniel Kyerewaa aus der Partie genommen und durch Thorben Deters ersetzt. Diese Wechsel entpuppten sich schnell als absoluter Volltreffer vom Preußen-Coach, denn Batmaz konnte bereits mit seinem ersten Ballkontakt den viel umjubelten und absolut sehenswerten Ausgleich für die Münsteraner erzielen. Mit dem Torjubel löste sich auf den Rängen und auf dem Rasen eine Menge Anspannung, da der Torfluch nun endlich gebrochen werden konnte. Trotzdem war niemand mit dem Ergebnis zufrieden, denn der Sieg sollte her.
Angefeuert vom ekstatischen Publikum drängten die Adlerträger jetzt auf den zweiten Treffer. Dies geschah zwar spät, dafür aber um so gewaltiger. Der ebenfalls eingewechselte Thorben Deters bediente mit einer perfekten Flanke in der 88. Minute den frei stehenden Malik Batmaz, der das Preußenstadion mit seinem zweiten Treffer endgültig explodieren ließ und ausgiebig vor und mit der Fiffi-Gerritzen-Kurve feierte. Inmitten der euphorischen Gesänge, die vom gesamten Stadion in voller Inbrunst mitgesungen wurden, erzielte der ebenso frisch eingewechselte Andrew Wooten sogar noch das 3:1 und setzte einem denkwürdigen Abend im Preußenstadion noch die Krone auf.
Weiter geht’s am Sonntag…
Nachdem der SCP nun endlich in der 3. Liga angekommen zu sein scheint, gilt es diesen Erfolg am Sonntag noch einmal zu veredeln. Dann treten die Münsteraner bei den ungeliebten Rot-Weissen aus Essen an. Mit der Wucht von der Mannschaft und von Rängen, die am Dienstag im Preußenstadion gezeigt wurde, erscheint ein Erfolg im Stadion an der Hafenstraße aber absolut realistisch. Übrigens noch als kleine Randnotiz: Die aktive Fanszene wird in Essen für 7€ einheitliche Motto-Shirts verkaufen, um für ein einheitliches Bild im vollbesetzten Gästeblock zu sorgen. Also packt etwas mehr Geld als sonst ein und unterstützt unsere Adlerträger, damit die Niederlage in Bielefeld endgültig in Vergessenheit gerät.
Alle zusammen für Preußen Münster!
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Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Koulis, Kok, Hahn – Oubeyapwa, Mrowca, Preißinger, Kyerewaa (Deters, 59.) – Bouchama (Ghindovean, 78.) – Wegkamp (Batmaz, 59.), Grodowski (Wooten, 82.)
Ingolstadt: Funk – Cvjetinovic, Lorenz, Malone (Schröck, 30.) – Costly, Kügel (Kopacz, 79.), Fröde (Keidel, 66.), Guwara – Deichmann – Beleme (Nduka, 66.), Mause (Kanuric, 79.)
Tore: 0:1 Mause (17.), 1:1 Batmaz (61.), 2:1 Batmaz (88.), 3:1 Wooten (90.+4)
Gelbe Karten: Fröde
Zuschauer: 9.042
Schiedsrichter: Felix Bickel
