Aue-Schwung mitgenommen: 4:1-Sieg in Halle
Am gestrigen Sonntag ging es für den SC Preußen Münster vor 7.374 Zuschauern gegen den Halleschen FC im Leuna-Chemie-Stadion erneut zur Sache. Innerhalb von 15 Tagen war es das fünfte Pflichtspiel in Folge. Gut 400 SCP-Fans reisten der Mannschaft hinterher. Diese sahen erneut eine starke Leistung der Adlerträger. Die Preußen hatten die Leistung vom 4:0-Heimsieg über Erzgebirge Aue konserviert, legten munter von Beginn an los und bezwangen auch den Halleschen FC mit 4:1.
Die Startelf deines Vertrauens
Sascha Hildmann hatte keinen Grund, etwas im Vergleich zur Startelf gegen Aue zu verändern. Dies war allerdings auch schon im Vorfeld bekannt. Man könnte aber nun so langsam meinen, dass die Startelf seines Vertrauens gefunden zu sein scheint. Wir gehen davon aus, dass wenn sich keiner aus dieser Elf verletzt, auch diese Formation im nächsten Spiel gegen 1860 auflaufen wird. Es scheint zudem so, als hätte man jetzt die Mischung aus Robustheit und Tempo gefunden.
Erstaunlicherweise ist dennoch, dass wir quasi vor einer Woche noch erstaunt waren, wie schlecht die Leistung in Duisburg war. Umso mehr hat die Mannschaft inzwischen mit den 6 Punkten aus den zwei darauffolgenden Spielen Charakter gezeigt und das Maximum mit zwei überragenden Auftritten herausgeholt.
Batmaz mit Doppelpack
In den ersten Minuten konnte man deutlich erkennen, dass die Preußen die breitere Brust hatten. Halle war bemüht, brauchte aber immer sehr lange, um den Ball Richtung Tor der Preußen zu bekommen. Zudem erschwerte das frühe und hohe Pressing der Preußen den Spielaufbau der Hallenser. Die Preußen, im Ballbesitz, ließen die Kugel laufen oder wie es der Kommentator beschrieb: „Die Kugel läuft wie geschmiert!“. Besser kann man es nicht beschreiben.
Es dauerte keine ganzen drei Minuten, bis Wegkamp über Batmaz einen Angriff einleitete. Die Flanke von Batmaz fand unseren Youngstar ter Horst, der den Kopfball aber nur übers Tor brachte. Doch drei Minuten später machten es die Preußen dann besser. Und hier konnte man das frühe Pressing und dessen Erfolg deutlich sehen. Während eine Böckle Flanke vom HFC noch flach heraus verteidigt werden konnte, pressten die Preußen direkt hinterher. Halle konnte letztendlich nur lang herausspielen, wo der starke Thomas Kok dies antizipierte und den Ball abfangen konnte. Mit wenig Ballkontakten fand das Spielgerät über mehrere Stationen Sebastian Mrowca der unbedrängt aus der Distanz abziehen konnte. Müller im Tor vom HFC konnte den Aufsetzer nicht packen, ließ den Ball nach vorne abprallen, wo Malik Batmaz zum 1:0 einköpfen konnte. Besser konnte man nicht starten.
Nach dem Führungstreffer verflachte das Spiel. Beide Mannschaften versuchten über längere Ballbesitzphasen richtig ins Spiel zu kommen. Viele Standards und kleinere Unterbrechungen störten aber den Spielfluss auf beiden Seiten. In der 17. Spielminute war es dann aber ein langer Ball von HFC-Keeper Müller, der Bolyki auf der rechten Seite fand. Die Flanke fand Baumann als Abnehmer, der den Ball zum Glück nur an die Querlatte brachte und die Preußen im Anschluss klären konnten. Es war bis dahin die beste Chance für die Gastgeber.
Die Preußen waren dennoch nicht beeindruckt. Zwei Minuten später folgte der zweite Treffer von Batmaz. Mitten im Angriff vom HFC, eroberte Kok einen wichtigen Ball vor dem Strafraum und leitete diesen direkt auf Mrowca weiter. Dieser fackelte nicht lange, spielte den Ball genau in die Schnittstelle, wo Batmaz bereits mit Tempo hereingelaufen war. Dieser gewann das Laufduell, überwand den herauslaufenden Müller, umdribbelte noch einen Verteidiger und schob ins leere Tor ein. Selbstverständlichkeit wie man es nach Duisburg gar nicht mehr erwartet hätte.
In der 22. Minute hätte sich Mrowca für seine beiden Assists dann auch fast in die Torschützenliste eintragen können. Im ersten Versuch scheiterte er beim Freistoß an der HFC-Mauer, sein Nachschuss fischte Müller dann im letzten Moment aus dem Eck.
Ter Horst mit erstem Profitor
Die Preußen blieben am Ball, Halle musste sich etwas schütteln, um nicht so früh in dieser Partie unterzugehen. Doch der SCP hatte zunächst bessere Chancen, spielte aber dann die Situationen vor dem Tor nicht gut aus. In der 35. Minute hätte Baumann nach einer erneuten Bolyki-Flanke den Anschlusstreffer erzielen können. Ohne Bedrängnis köpfte er den Ball aber neben das Tor von Max Schulze Niehues. Im Gegenzug war es dann Wegkamp, der sich immer wieder hat tief fallen lassen und einen Ball direkt in die Spitze auf den gestarteten Kyerewaa weiterleitete. Auch hier hätte Kyerewaa quer auf Batmaz legen müssen, versuchte es aber selbst und scheiterte an Müller (36.).
Das gleiche Bild gab es dann auch in der 38. Minute. Die Preußen verteidigten eine Ecke vom HFC, eroberten den zweiten Ball und starten über Batmaz und Kyerewaa den Konter. Kyerewaa versuchte es erneut selbst, sah Batmaz nicht und schob nur am HFC-Kasten vorbei. Schade. Hier hätte man schon durchaus ein bis zweimal erhöhen dürfen.
Und nun mal etwas fürs Auge und Detail. Wer hats gemerkt oder wem ist es aufgefallen? In Spielminute 41 (genauer gesagt 40:35) hatten die Hallenser noch einen Freistoß. Durch das Abseits waren die Preußen im Ballbesitz. Genau 90 Sekunden später, erzielte ter Horst sein erstes Profitor. Bemerkenswert hierbei ist, dass der HFC in dieser Zeit nur drei Ballkontakte hatte und die Preußen am Ende diesen Treffer durch einen ruhigen Spielaufbau, mit einem Doppelpass, einem Diagonalpass und einer Flanke erzielten. Ist dir nicht aufgefallen? Ich helfe gerne weiter.
Während die Preußen nach dem Abseits das Spielgerät in die HFC-Hälfte kloppten, landete der Ball im Aus. Von da an ging es über viele Stationen zurück zu Max Schulze Niehues (1 Kontakt), der direkt auf Scherder spielte (2 Kontakte), weiter zu Mrowca (2 Kontakte), der im Doppelpass mit ter Horst (1 Kontakt) erneut an die Kugel kam und direkt (1 Kontakt) auf Wegkamp passte. Dieser benötigte bis zum Diagonalpass auf Böckle drei Kontakte. Böckle mit zwei Kontakten (Brust und Flanke) fand den einlaufenden ter Horst am langen Pfosten, welcher den Ball direkt abnahm und im langen Eck vollstreckte. Wahnsinn. Damit ging es dann auch in die Pause.
HFC bäumt sich auf
Der HFC hatte sich für die zweite Hälfte definitiv etwas vorgenommen, wechselte für die Offensive zur Halbzeit zweimal aus. Belohnt wurde dies dann auch durch den 1:3 Anschlusstreffer, als eine Flanke von Gayret nach 53 Spielminuten von Casar via Kopf verwertet wurde. Keine Chance für Max Schulze Niehues.
Für die Preußen begann nun viel Defensivarbeit. Im Kollektiv konnte man aber das Anrennen der Hallenser meistern, versuchte selbst durch schnelle Umschaltmomente zu Konterchancen zu kommen, welche aber allesamt nichts einbrachten. Oft wurde es in dieser wilderen zweiten Hälfte zu einem sporadischen Schlagabtausch beider Mannschaften. Keines der Teams konnte dauerhaft sein Spiel aufdrücken.
Nach unzähligen Wechseln war dann auch Grodowski in der Partie. Während er mit seiner ersten Großchance noch an Müller scheiterte, machte er es dann kurz vor dem Schlusspfiff besser, umkurvte den HFC-Keeper und machte mit dem 4:1 endgültig den Deckel drauf und erzielte das siebte Jokertor der Preußen.
Am Ende war der Sieg absolut verdient. Die Preußen haben viel investiert, die Dinger zur richtigen Zeit vorne gemacht und kehren mit 3 Punkten aus Halle nach Münster zurück.
Keine Choreos und Blockfahnen bis Jahresende
Nach den Pyro-Aktionen gegen Essen und Bayern München hat sich die Vereinsführung mit der aktiven Fanszene ausgetauscht. Mittlerweile wurde auch ein Statement vom SC Preußen Münster veröffentlicht. Bis Jahresende werden keine Choreos und Blockfahnen zugelassen. Dennoch möchte man den weiteren gemeinsamen Weg bestreiten und die Kommunikation verbessern. Das ganze Statement vom Verein findet Ihr hier.
Nun steht eine ganze Woche zur Verfügung, um Kräfte zu sammeln und sich auf das kommende Heimspiel gegen TSV 1860 München vorzubereiten.
Alle zusammen für Preußen Münster!
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Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Scherder, Kok, Koulis – ter Horst, Böckle (Lorenz, 90.) – Kyerewaa (Ghindovean, 62.), Bazzoli, Mrowca (Preißinger, 71.) – Batmaz (Grodowski, 71.), Wegkamp (Deters, 90.)
Tore: 0:1 Batmaz (6.) 0:2 Batmaz (19.) 0:3 ter Horst (43.) 1:3 Casar (54.) 1:4 Grodowski (89.)
Gelbe Karten: Nietfeld, Casar / Scherder, ter Horst
Schiedsrichter: Marc Philip Eckermann
Zuschauer: 7.374