Nah dran aber keine Punkte in Regensburg

2023/2024 - Spielbericht - SSV Jahn Regensburg - SC Preußen Münster - 2:1
Foto: S-LOK-E.

Der Weg zum zweiten Teil der „Spitzenreiterwochen“ führte den Adlertross nach Bayern – genau genommen ins knapp 600 Kilometer entfernte Regensburg. Denn dort sollten es unsere Adlerträger nicht nur mit dem Tabellenzweiten zu tun bekommen, sondern auch mit der Mannschaft der Stunde. Denn der Jahn konnte die letzten fünf Partien allesamt gewinnen und wäre mit einem Sieg gegen die Preußen zumindest für eine Nacht an der Tabellenspitze.

Nichtsdestotrotz wurde die lange Busreise Richtung Süden mit einem guten Gefühl angetreten. Zwar gab es am vergangenen Wochenende beim Aufeinandertreffen bei Dynamo Dresden eine knappe 1:0-Niederlage, doch die Mannschaft von Sascha Hildmann zeigte dort ein gutes Spiel und verkaufte sich teuer beim Ligaprimus. Und auch die zweite Garde der Preußen zeigte in der Westfalenpokalbegegnung gegen Vestia Disteln (7:1), dass sie da sind, wenn sie gebraucht werden.

Keine Wechsel in der Mannschaft

Trotz dieser überzeugenden Leistung vertraute Hildmann derselben Startelf wie gegen Dresden. Max Schulze Niehues hat seine Magen-Darm-Beschwerden immer noch nicht überwunden, somit durfte wieder Johannes Schenk das Preußentor hüten. Ansonsten gaben die Leistungen in den vergangenen Wochen wenig Anlass dafür, etwas an der ersten Elf zu verändern.

Begleitet wurden die Mannschaft im Jahnstadion, auf der drittlängsten Auswärtsfahrt der Saison, übrigens von gut 300 Preußenfans. Diese sorgten während des ganzen Spiels für eine gute Stimmung.

Chancenarme Halbzeit mit Schrecksekunde

Nun aber zum Geschehen auf den Platz. Die ersten Minuten des Spiels lassen sich treffend als Abtastphase beschreiben. Nach fünf Minuten wurde Schenk erstmals mit einem Kopfball geprüft, zwei Zeigerumdrehungen später hatte Malik Batmaz nach einem schönen Tempolauf von Daniel Kyerewaa durch das Mittelfeld die erste Möglichkeit für Münster, die er jedoch nicht verwerten konnte. Nach elf Minuten gab es dann eine Schrecksekunde. Sebastian Mrowca humpelte vom Feld und wurde von Yassine Bouchama ersetzt. Nach dem Spiel gab es bereits die erste Diagnose: Muskelfaserriss in der Wade und somit aller Voraussicht nach drei bis vier Wochen Pause.

Bouchama fand sich schnell in die Partie ein und traf nach 17 Minuten das Regensburger Außennetz. Die erste gute Chance sollte es aber auf der anderen Seite geben. Der sehr aktive Konrad Faber bediente mit einer guten Flanke von der rechten Seite Dominik Kother, dessen Kopfball jedoch knapp über das Preußentor ging (25.). Wenig später war es erneut Kother, der gefährlich im Preußenstrafraum auftauchte. Bei seinem Schuss in der 30. Minute konnte Jano ter Horst die Aktion gerade noch entschärfen, indem er den Abschluss blockte. Auf der anderen Seite kam, verzog Benjamin Böckle von der Strafraumkante nur knapp (31.).

Über weite Strecken war die erste Halbzeit allerdings ein eher defensiv orientiertes Spiel. So boten sich kaum Räume für das angreifende Team. Regensburg versuchte besonders über Flanken von Außen gefährlich zu werden, während die Preußen ein, zweimal gefährlich kontern konnte. Besonders Kyerewaa war ein Aktivposten, der die Regensburger durch sein Tempo mehrfach vor Probleme stellte. Dennoch ging es ohne Treffer und einem leichten Chancenplus für Regensburg in die Pause.

Gegentreffer in Preußens Druckphase

Nach der Pause kam die Preußenoffensive besser in Fahrt. Nachdem die ersten Anläufe nicht zwingend genug waren, ließ Batmaz einen Regensburger aussteigen und zog einfach mal ab und traf den Außenpfosten. Es war die bislang beste Chance in der Partie (54.). Eine Minute später war es erneut Batmaz, der einen Volley nach Vorlage von Böckle über das Tor setzte. Man hatte zu diesem Zeitpunkt das Gefühl, das es nicht mehr lange dauern würde, bis das erste Tor für Schwarz-Weiß-Grün fallen würde.

Ein Tor fiel wenig später auch – allerdings für die Rot-weißen. Faber konnte unbedrängt flanken, der Ball wurde im Strafraum von Christian Viet verlängert und es war erneut Kother der richtig stand und diesmal den Angriff erfolgreich vollenden konnte (58.). 1:0 für Regensburg. Das Gegentor sorgte in den folgenden Minuten für einen Knick im Preußenspiel, mit weniger Aktionen nach vorne.

Notbremse vom Kapitän Kok

Einen weiteren Nackenschlag bot die 77. Minute für die Mannschaft von Sascha Hildmann. Kapitän Thomas Kok traf einen ungefährlichen Ball aus dem Mittelfeld nicht richtig und Agyemang Diawusie nutzte diese unverhoffte Chance und ging dazwischen. Kok hielt ihn daraufhin leicht am Arm fest. Dieses leichte Zupfen nahm er dankend an und ging zu Boden. Als letzter Mann ist die Sache klar – rote Karte. Auch Kok dürfte nach dieser Aktion somit die nächsten zwei Spiele verpassen.

Regensburg lauerte mit der Überzahl und der Führung im Rücken auf Konter. Erneut tauchte Kother vor Schenk auf, der diese Situation aber entschärfen konnte (83.). In der 86. Minute war es erneut Malik Batmaz, der nach einer Flanke von Joel Grodowski die Riesen-Chance zum Ausgleich auf dem Kopf hatte. Doch Jahn Keeper Felix Gebhardt hielt die Führung seiner Mannschaft mit einer starken Parade fest.

In der 92. Minute machte dann Dominik Kother, der an fast allen gefährlichen Aktionen der Regensburger beteiligt war, den Deckel drauf. Er ging mit viel Tempo in eine 1-gegen-1-Situation mit Simon Scherder und nutzte seinen Tempovorteil, um den im Winkel zu versenken. So schwer es auch fällt: Überragend gemacht von Kother, dem irgendwie alles gelang an diesem Tag. Doch das Spiel war noch nicht vorbei. Nach einer Ecke in der 96. Minute von Marc Lorenz, legte Gerrit Wegkamp auf Simon Scherder ab, der den Ball vollenden kann. Bei dieser 2:1-Niederlage blieb es dann allerdings auch. Jahn Regensburg gewann auch das sechste Spiel in Folge und Preußen steht auf dem 13. Tabellenplatz in der Liga.

Was bleibt von den Auswärtskrachern in Dresden und Regensburg?

Auch wenn jetzt die vergangenen zwei Spiele verloren wurden, gibt es auch einige positive Erkenntnisse. Denn in beiden Begegnungen haben die Preußen gezeigt, dass sie auch gegen die stärkeren Mannschaften in der Liga mithalten können. Gegen Regensburg war man nah dran am Punkt und dieser wäre bei einem Spiel auf Augenhöhe auch verdient gewesen. Der Gegentreffer in der besten Preußen-Phase und die rote Karte führten jedoch dazu, dass die Partie immer mehr entglitt. Dennoch hat man sich bis zur letzten Sekunde gewehrt und war engagiert. Letztendlich fehlt nur der Lohn für den großen Aufwand, der betrieben wurde.

Nun gilt es, den Mund abzuputzen und sich ganz auf das nächste Heimspiel gegen Ulm zu fokussieren. Durch die Ausfälle von Kok und Mrowca kann sich nun die zweite Reihe wieder in den Fokus spielen und präsentieren. Also lasst uns am nächsten Sonntag das Stadion voll machen und unsere Preußen dabei supporten, den nächsten Heimsieg einzufahren.

Alle zusammen für Preußen Münster

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Die Daten zum Spiel

SCP: Schenk – Scherder, Kok, Koulis – ter Horst (Grodowski, 65.), Kyerewaa, Bazzoli, Mrowca (Bouchama, 12.), Böckle (Lorenz, 65.) – Wegkamp, Batmaz
Regensburg: Gebhart – Faber, Breunig, Ballas, Hein (Eisenhuth, 62.) – Bulic, Geipl (Diawusie, 62. / Hottmann, 87.) – Schönfelder (Ziegele, 76.), Viet, Kother – Ganaus (Huth, 62.)

Tore: 0:1 Kother (57.), 0:2 Kother (90.+2), 1:2 Scherder (90.+6)

Gelbe Karten: Schönfelder / Koulis
Rote Karte: Kok (71.)

Zuschauer: 8.129

Schiedsrichter: Daniel Bartnitzki


Spielzusammenfassung

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Pressekonferenz


Der Spieltag

3. Liga
Fr, 27. Okt 2023
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3 0
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3. Liga
Sa, 28. Okt 2023
- 14:00
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2 3
Hallescher FC
3. Liga
Sa, 28. Okt 2023
- 14:00
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2 1
TSV 1860 München
3. Liga
Sa, 28. Okt 2023
- 14:00
MSV Duisburg
1 2
Rot-Weiss Essen
3. Liga
Sa, 28. Okt 2023
- 14:00
Borussia Dortmund II
1 2
SV Sandhausen
3. Liga
Sa, 28. Okt 2023
- 14:00
Arminia Bielefeld
4 0
FC Ingolstadt
3. Liga
Sa, 28. Okt 2023
- 16:30
SSV Jahn Regensburg
2 1
SC Preußen Münster
3. Liga
So, 29. Okt 2023
- 16:30
SC Verl
4 0
VfB Lübeck
3. Liga
So, 29. Okt 2023
- 19:30
Freiburg II
0 1
FC Erzgebirge Aue
3. Liga
So, 19. Nov 2023
- 13:30
1. FC Saarbrücken
1 0
SG Dynamo Dresden
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