Preußen-Bollwerk holt einen Punkt

2019/2020 - Spielbericht - 1. FC Kaiserslautern - SC Preußen Münster - 1:1
2019/2020 - Spielbericht - 1. FC Kaiserslautern - SC Preußen Münster - 1:1

Nach dem Sieg gegen Tabellenschlusslicht Jena und der Niederlage gegen den Tabellenführer vom MSV Duisburg, mussten die Adlerträger am Samstag zum 1. FC Kaiserslautern. Einer Mannschaft aus dem Mittelfeld, welches insgeheim noch den Blick auf die Aufstiegsränge hegt. Mit dem 1:1 beider Mannschaften vor 18.332 Zuschauern, war es für die Preußen ein wichtiger Punkt gegen den Abstieg. Für die Roten Teufel bedeutete es erneut keinen Dreier im Jahr 2020.

Mit 3 Generationen nach Lautern

Für mich war es der erste Besuch auf dem Betzenberg. Mit meinem Sohn und meinem Vater an Bord waren 3 Generationen meiner Familie on Tour. Mit reichlich Proviant, viel Unterhaltung für den Junior und ordentlich Lust, ging es gegen 7:45 Uhr aus Münster los. Neben uns waren etwa 120 bis 150 Preußen Fans mit dem Zug unterwegs. Zudem reisten zwei Busladungen mit Fans gen Betzenberg. Insgesamt fanden sich rund 500 Preußen-Anhänger im Gästeblock ein. Für eine Strecke von fast 400 Kilometern sehr beachtlich. Münster weiß doch noch, dass neben einem coolen Ground, Präsenz gezeigt werden muss, um die Mannschaft beim wichtigen Ziel Klassenerhalt zu unterstützen.

Der Betzenberg

Vorweg kann man einen Besuch im Fritz-Walter-Stadion definitiv empfehlen. Der Betzenberg macht seinem Namen alle Ehre. Da in den Faninformationen der Roten Teufel eine Adresse am Messeparkplatz ausgewiesen wurde, parkten wir im Tal rund 2,5 Kilometer entfernt vom Stadion. Danach muss man einen steilen Weg zum Berg nach oben gehen, der ungewohnten Flachland-Münsteranern einiges abverlangen kann. Vor allem mit Kind kann der Weg sehr lang werden. Erstaunlich ist, wenn man denkt, man habe das Schlimmste hinter sich gebracht, kommen just um die Ecke noch zahlreiche steile Stufen, die zum Stadion hinauf führen. Ein richtiger Stimmungskiller!

Dies gemeistert, gab es für meinen Nachwuchs als Erinnerung einen roten Teufel. Keine Sorge, er wird den Verein und die Farben nicht wechseln, aber als Belohnung, diese Tour mitzumachen, um auch einmal ein großes Stadion zu sehen und diesen Weg nach oben gemeistert zu haben, hatte er sich dieses Präsent allemal verdient. Somit war dies auch der einzige Rote Teufel, der sich im Gästeblock eingefunden hatte. ;)

Das Fritz-Walter-Stadion ist schon sehr imposant auf seinem Betzenberg. Vor Ort den Gästeblock gefunden, holten wir Tickets. Selbst für meinen 5-jährigen Sohn verlangte der 1. FC Kaiserslautern 10,90 € für ein ermäßigtes Ticket. Bei den Preußen wäre der Eintritt noch frei. Dafür war die Currysauce der Knaller und hatte mit einer ordentlichen Schärfe einiges zu bieten.

Ab zum Sport

Für die Preußen ging es ins nächste Endspiel. Hierfür baute Trainer Hildmann seine Startelf auf vier Positionen um. Litka, Steurer, Wagner und Rodrigues Pires kamen für Özcan, Hoffmann, Scherder und Mörschel zum Einsatz. Der Match-Plan unserer Preußen lautete, aus einer defensiven Grundstruktur heraus auf Konter zu lauern.

Mit Beginn der ersten Hälfte rauchte und fackelte es aber zunächst im Preußen-Gästeblock. Neben einigen Bengalos wurden zudem grüne Rauchtöpfe im unteren Bereich des Blocks gezündet. Hierfür erhielt der Preußen-Anhang ein lautes Pfeifkonzert. Danach gab der Unparteiische das Spiel frei und die Partie begann.

Lautern mit Oberwasser – Preußen trifft

Zu Anfang der ersten Halbzeit hatte Lautern das Oberwasser und kam immer wieder gut zu Szenen im Strafraum der Preußen. Einen Freistoß der Roten Teufel konnte unser Schnapper Schulze Niehues entschärfen – einen gefährlichen Distanzschuss lenkte die Preußen-Defensive noch zur Ecke. Die Preußen lauerten auf Konter und fuhren vor allem über die linke Seite über Cueto immer wieder einige Entlastungsangriffe. Durch das 5-4-1 der Preußen, litt die Offensive ein wenig. Dennoch sah es nach der ersten Druckphase von Kaiserslautern mit weiterem Spielverlauf optimistisch aus.

So sollte ein Konter der Preußen in der 21. Minute für die Führung sorgen. Mit Tempo raste Lucas Cueto in die Hälfte der Lauterer und versuchte mit einem flachen Diagonalpass Maurice Litka in Szene zu setzten. Glücklich rutschte das Leder auch durch, landete bei Litka und dann vor den Füßen von Luca Schnellbacher der trocken aus 20 Metern abzog und den Ball flach im Eck unterbrachte. Kollektiver Jubel im Preußen-Block und Ruhe im Rest des Fritz-Walter-Stadions.

Früher Ausgleich

Besser hätte es eigentlich nicht laufen können. Hätten die Preußen diese Führung noch ein wenig mehr über die Zeit gebracht, hätte sich Lautern wohl noch schwerer getan. Doch ein Zufallsprodukt führt zum schnellen Ausgleich auf dem Betzenberg. Eine Kopfballabwehr von Löhmannsröben landete weit vor dem Tor bei Carlo Sickinger, der dann einfach aus großer Distanz abzog und an der Strafraumgrenze ungewollt Skarlatidis fand. Technisch stark nahm dieser den Ball mit und legte quer zu Kühlwetter, der nur noch einschieben musste.

In der Folge blieb der FCK optisch, aber mit wenig Durchschlagskraft überlegen. Die Preußen hatten noch einige Konter im Repertoire , welche aber nicht entschlossen genug zu ende gespielt wurden oder am Schluss schlichtweg keinen Abnehmer in der Box fanden. Somit ging es mit dem 1:1 in die Kabine.

2x Latte – 1x Pfosten

In der zweiten Hälfte blieb das Bild gleich, wenngleich die Lauterer noch mehr Ballbesitz verzeichnen konnten und Preußen nur noch selten kontrolliert aus der eigenen Hälfte kam. Zuck hatte aus der Distanz Pech, die Preußen Glück, als sein Schuss nur die Latte streifte. Danach hatte Zuck gleich zwei Mal die Möglichkeit zu erhöhen, traf zunächst den Ball nicht und jagte den Ball im zweiten Versuch aus vier Metern nur an den Querbalken. (67.)

Dies waren die größten Möglichkeiten der Roten Teufel, während sich die Preußen vor allem auf die Defensive konzentrierten. Doch auch die Preußen hatten noch Chancen einen Dreier vom Betzenberg zu entführen. Nach einem Einwurf auf der rechten Seite landete der Ball bei Schnellbacher, der diesen mit der Brust mitnehmen konnte und direkt abzog. FCK-Schnapper Grill war aber blitzartig unten und konnte den Ball im letzten Moment noch an den Pfosten lenken. (74.)

Danach war es ein Fehler der FCK-Hintermannschaft, als Ciftci einen Fehlpass spielte, den Fridolin Wagner direkt nach vorne auf Schnellbacher weiterleitete. Im Laufduell behauptete sich unser Stürmer, kam an Ciftci vorbei, der nur noch den Arm auspacken konnte und Schnellbacher zu Fall brachte. Schiedsrichter Harm Osmers hatte in diesem Fall keine andere Wahl, als den eingewechselten Lauterer Verteidiger mit rot vom Feld zu verweisen. Der anschließende Freistoß von Cueto flog in Football-Manier weit über das Tor.

Auch in Überzahl blieb das Bild des Spiels gleich. Lautern mit Ballbesitz, Preußen defensiv. Die Preußen hätten durchaus noch Torchancen generieren können, schlugen die Bälle aber oft zu unkontrolliert nach vorne oder vertendelten den Ball leichtfertig im Umschaltmoment.

Auch Hildmann erwähnte, dass er sich in Überzahl ein wenig mehr Mut gewünscht hätte. Dennoch war es mit der kämpferischen Leistung seiner Mannschaft am Ende des Spiels zufrieden. Und dies kann man den Preußen nicht abstreiten. Man hat sich über eine lange Zeit mit allem, was man hatte, in fast jeden Ball geworfen.

Was ist der Punkt wert?

Was dieser Punkt wert sein kann, wird man erst am Ende sehen. Dennoch war es wichtig, auswärts etwas mitgenommen zu haben und eine solide und kämpferische Leistung auf den Rasen gebracht zu haben. Freude und Trauer gab es bei keinem Preußen. Man kann mit dem Punkt leben. Nach fast 4 Stunden waren wir aus Lautern wieder zurück in Münster. Mit vielen Gedanken und vielen Kilometern in den Beinen.

Weiter geht es bereits am Freitag, dem 14.02.2020 um 19:00 Uhr unter Flutlicht gegen die Würzburger Kickers. Kommt an die Hammer Straße, denn noch ist die Messe in dieser Saison noch lange nicht gelesen.

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER! GEMEINSAM UNTEN RAUS!


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Der Spieltag

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