Münster trifft auf Mannheim – Preußenstadion als 12. Mann?
Zu Hause ist es bekanntlich am schönsten. Klar, die bisherigen Auswärtsfahrten nach Ostwestfalen und ins Ruhrgebiet waren wichtig, um der Liga zu zeigen, was für eine Fanunterstützung der SC Preußen im Rücken hat, doch leider konnte am Ende nichts Zählbares mit nach Hause genommen werden. Anders sieht die Punkteausbeute im heimischen Rund aus. Nun empfängt der SCP den SV Waldhof Mannheim um 14 Uhr zum 5. Spieltag der noch jungen Drittligasaison im Preußenstadion an der Hammerstraße.
Bislang sind über 8.500 Tickets verkauft, der Verein rechnet damit, dass erneut die 10.000er-Marke übersprungen wird. Und auch im Auswärtsblock wird es voll. Mannheim dürfte von rund 600 Fans begleitet werden. Es ist also alles angerichtet, um beim dritten Heimspiel der Saison erneut wichtige Punkte einzufahren.
Verletzungspech zum Saisonstart
Denn die Saison glich bislang einer Achterbahnfahrt. Nach der bitteren Niederlage auf der Alm, hatte man im ganzen Stadion beim Heimsieg gegen Ingolstadt das Gefühl, endlich in der 3. Liga angekommen zu sein. Doch dann kassierten die Preußen am vergangenen Sonntag in der Nachspielzeit den Gegentreffer in Essen und man musste erneut ohne Punkte die Heimreise antreten.
Das Spiel in Essen war auch gut, war für die Zuschauer unterhaltsam. Leider mit dem falschen Ausgang. Die Jungs sind entsprechend auch sauer. Wir wollen es morgen gegen Mannheim wieder besser machen.
Sascha Hildmann auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen Waldhof Mannheim.
Und als wenn die zwei Derbyniederlagen nicht schon schlimm genug waren für das Preußenherz, verletzte sich auch noch Shaibou Oubeyapwa, der sich nun einreiht in die lange Ausfallliste, auf der weiterhin auch Kapitän Marc Lorenz, Dennis Grote und Dominik Schad stehen. Und mit Ausnahme von Lorenz, der langsam wieder in das Lauftraining einsteigt, wird das Trio noch mehrere Wochen fehlen.
Kommen und Gehen beim SCP
Besonders die Ausfälle auf den Außenbahnen führten dazu, dass sich noch einmal um weitere Verstärkungen bemüht wurde. Und diese wurden auch gefunden. Mit dem Linksverteidiger Benjamin Böckle, der von Fortuna Düsseldorf für ein Jahr ausgeliehen wurde und Ogechika Heil, der vom Hamburger SV nach Münster stößt und die Offensive mit Kreativität und seinen schnellen Dribblings verstärken soll, wurden bei Preußen bereits vor dem berühmten „Deadline Day“ unter der Woche Nägel mit Köpfen gemacht. Für einen Startelfeinsatz kommt das Spiel gegen Mannheim allerdings zu früh. Dafür werden beide im Kader stehen und könnten ihre ersten Minuten mit dem Adler auf der Brust absolvieren. Der SCP musste zwar durch das Verletzungspech reagieren, doch beide Spieler standen bereits seit dem Sommer auf der Liste von Peter Niemeyer.
Allerdings brechen auch zwei Spieler ihre Zelte (zumindest vorübergehend) in Münster ab. Lukas Frenkert, soll in der Regionalliga bei Bocholt Spielpraxis sammeln und wird für eine Saison ausgeliehen. Zudem wurde am Donnerstag der Vertrag von Tom Müller aufgelöst, der somit auch nach Transferschluss noch die Möglichkeit hat, einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Auf diesem Weg alles Gute!
Mannheim reist mit alten Bekannten nach Münster
Mit dem Gastspiel der Kurpfälzer in Münster werden einige Akteure an die alte Wirkungsstätte zurückkehren und alte Bekannte treffen. Denn im Kader von Trainer Rüdiger Rehm, den auch Preußen-Coach Sascha Hildmann gut kennt, stehen mit Julian Riedel und Fridolin Wagner zwei Spieler, die bereits für den SCP gegen den Ball traten. Mit Tim Sechelmann zählt auch ein gebürtiger Münsteraner zum Aufgebot, der jedoch nicht für den SCP aktiv war, sondern für den ESV Münster. Alle drei standen beim ersten Sieg der Mannheimer beim 3:2-Erfolg gegen den Halleschen FC am vergangenen Wochenende in der Startelf. Es waren die ersten drei Punkte, nach einem Unentschieden und zwei Niederlagen zum Ligastart.
Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften gab es übrigens in der Saison 2019/20. Und auf Seite der Preußen spielten neben Joel Grodowski, Simon Scherder und Max Schulze Niehues auch Wagner, der nun für die anderen Farben seine Schuhe schnürt. Auswärts lief es in der vergangenen Saison für den Waldhof eher mau. So verhinderten besonders die 13 Auswärtsniederlagen eine bessere Platzierung in der Abschlusstabelle – und auch in dieser Saison gab es auf fremden Platz zwei Niederlagen. Da sollte doch etwas gehen. Für Rüdiger Rehm ist das Ziel für seine Mannschaft aber klar:
Wir fahren nicht nach Münster, um dort Geschenke abzugeben, sondern um die Punkte mitzunehmen.
Besonderes Augenmerk soll dabei auf der Defensive liegen. Denn bisher kassierte Mannheim in allen Partien zwei Gegentreffer. Für unsere Preußen, die bisher in der Saison 64 Torschüsse abgaben (Ligabestwert!), dabei aber lediglich drei Tore erzielen konnten, stand nicht nur deshalb in der Woche Torschusstraining an.
Zeit zum Durchschnaufen?
Hildmann, der von der erfahrenen Mannheimer Mannschaft eine offensive Ausrichtung erwartet, will mit „klarer und mutiger Art“ die nächsten drei Punkte einfahren.
Nach dieser Begegnung steht eine für die meisten Fans unbeliebte Länderspielpause an, sodass auch die 3. Liga in der kommenden Woche pausiert. Gibt es also Zeit zum Durchschnaufen für alle, die es mit dem Adler halten? Mitnichten. Preußenfans kommen auch in den nächsten Tagen nicht zu kurz. Denn am Mittwoch, 6. September, empfängt der SCP um 19 Uhr die Borussia aus Münster zum Westfalenpokalspiel, ehe am Freitag, 8. September, um 12.30 Uhr ein Freundschaftsspiel gegen Hannover 96 auf dem Programm steht. Doch das ist alles Zukunftsmusik.
Wichtig sind im Moment nur die nächsten drei Punkte und die werden gegen Waldhof Mannheim vergeben. Also auf ins Stadion oder an den Fernseher (neben Magenta überträgt auch der WDR und SWR die Partie). Denn nur zusammen holen wir uns die wichtigen Punkte. In diesem Sinne:
Alle zusammen für Preußen Münster!
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