Vor Bundesligakulisse – Preußen reist zum Ligaprimus aus Dresden

Die Preußen sind obenauf. Ob es auch in Dresden zu einer schwarz-weiß-grünen Jubeltraube kommt?
Wiederholung erwünscht. Die Mannschaft jubelt während der überzeugenden Partie gegen Erzgebirge Aue. Nun gilt es, gegen den Drittligaprimus Dynamo Dresden vor gut 30.000 Zuschauern zu bestehen. Foto: SCP

Für mich als Fußballfan ist es immer wieder etwas Besonderes, wenn man zum ersten Mal in einem Stadion die Treppenaufgänge hochkommt und den grünen Rasen mit den angrenzenden Rängen sieht, die sich nach und nach immer mehr füllen. Bis zum Anpfiff entsteht ein immer stärker werdendes Kribbeln, das sich im Laufe der Zeit zu einer großen Vorfreude entwickelt. Für mich, der nie selbst aktiv Fußball in einem Verein gespielt hat, ist es unvorstellbar, wie sich die Spieler im Tunnel fühlen müssen, bevor sie in das vollbesetzte Stadion einlaufen und mehrere tausend Augenpaare auf die Spieler gerichtet sind.

Doch warum startet man mit diesen Bildern in einen Vorbericht? Es ist doch schließlich eine Drittligapartie wie jede andere auch, oder? Klar, es geht auch nur um drei Punkte, wenn die Begegnung unserer Preußen am Samstag um 14 Uhr gegen Dynamo Dresden angepfiffen wird. Doch der Auftritt bei dem Ligaprimus aus der Elbflorenz wird von gut 30.000 Fans live im Rudolf-Harbig-Stadion verfolgt werden – eine Bundesligakulisse, die sich je nach Spielverlauf in einen wahren Hexenkessel verwandeln dürfte. Für die Preußen dürfte es die größte Zuschauerkulisse seit über 30 Jahren werden – genau genommen seit der Saison 1990/91 mit einer Begegnung gegen Schalke 04 im alten Parkstadion. Lange ist es her.

Preußen reisen mit breiter Brust an

Nun aber zurück zur Gegenwart, denn aktuell läuft es bei den Adlerträgern. Nach sehr erfolgreichen englischen Wochen sind die Jungs von Sascha Hildmann seit sechs Spielen ungeschlagen, holten sieben Punkte aus den vergangenen drei Begegnungen und so inzwischen auch auf den 6. Tabellenplatz in der sehr umkämpften Dritten Liga vorgerückt. Besonders die „Malik Batmaz Festspiele“ gegen Aue (4:0) und Halle (4:1) waren besondere Leckerbissen, die jedes Preußenherz höher schlagen ließen. Zudem gab es am vergangenen Sonntag bei einer packenden Begegnung gegen 1860 München ein verdientes 1:1-Unentschieden, durch die starke Willensleistung von Simon Scherder. Es gibt schlechtere Ausgangslagen, bevor man beim Tabellenführer antreten muss. Denn es sind eben solche Spiele, für die der ganze Verein in den Regionalligajahren geackert hat. Das sieht auch Sascha Hildmann so:

„Die Vorfreude ist sehr, sehr groß, weil natürlich da der Profifußball beginnt. Jetzt macht es Spaß, wir sind drin. Das haben wir uns in den letzten drei Jahren hart erarbeitet. Wir haben uns eine sehr gute Ausgangsposition geschaffen und werden ganz frei dorthin fahren. Wir wollen mutig sein und das Spiel für uns entscheiden. Es wird bei uns aber ein Rädchen ins andere greifen müssen, denn Dresden hat sehr viel Qualität.“

Sascha Hildmann auf der Pressekonferenz am Donnerstag.

Dabei soll der Fokus auf „sauberen und humorlosen Fußball“ liegen und es sei wichtig, sich nicht von der Kulisse anstecken zu lassen, wie Hildmann weiter ausführt. Personell hat sich bei Preußen in den vergangenen Tagen wenig getan. So benötigen neben den Langzeitverletzten auch Andrew Wooten und Ogechika Heil noch etwas Zeit, um wieder für den Spieltagskader infrage zu kommen. Beide befinden sich aber auf dem Weg der Besserung. Einen Schritt weiter ist Shaibou Oubeyapwa, der bereits eine ganze Trainingswoche hinter sich hat. Ob er allerdings bereits in Dresden auf der Bank platz nehmen wird, ist fraglich. Einsatzbereit ist hingegen Preußens Top-Torschütze Malik Batmaz, der zum Wochenstart noch etwas kränkelte.

Der Druck liegt bei den Gastgebern

Vor der Begegnung ist die Favoritenrolle klar verteilt. Denn die Sachen wurden bereits vor der Saison als klarer Aufstiegsanwärter gehandelt. Bei der alljährigen Trainerumfrage, welcher Mannschaft ein Platz unter den Top-3 zugetraut wird, erhielt Dynamo Dresden mit 14 Nennungen die zweitmeisten Stimmen nach dem SV Sandhausen (15 Nennungen). Auch Hildmann legte sich auf die schwarz-gelben als einer der Aufstiegsfavoriten fest. Während Münster als Aufsteiger frei aufspielen kann, sieht Hildmann in Dresden die Erwartungshaltung aufzusteigen.

„Sie wollen unbedingt aufsteigen, sie haben diesen Druck. Das kann für uns vielleicht auch ein kleiner Vorteil sein.“

Dresden mit Siegesserie vor heimischen Publikum

Die Mannschaft von Trainer Markus Anfang ist individuell stark besetzt und hat auch viel Qualität auf der Bank. Dies zeigte sich auch am vergangenen Wochenende, als gegen den SSV Ulm beim Spitzenspiel mit 3:2 gewonnen wurde. In dieser Saison konnte Dresden acht Siege einfahren und spielte einmal Remis, bei zwei Niederlagen. Bei ihren Heimspielen ließen die Sachsen bislang allerdings noch nichts anbrennen. Denn sie gewannen vor heimischer Kulisse saisonübergreifend ihre letzten neun Spiele und in allen konnte die SGD mindestens zwei Tore erzielen. Die Preußen sind also gewarnt. Übrigens spielt Dresden morgen mit Sondertrikots unter dem Motto: „Love Dynamo – Hate Racism“.

Personell sieht die Situation allerdings nicht so entspannt aus. Denn Lucas Cueto, Kyrylo Melichenko, Tobias Kraulich, Paul Lehmann und Tony Menzel, die das Spiel auf jeden Fall verpassen werden, ist auch der Einsatz von Dresden Kapitän und Top-Torschützen Stefan Kutschke (4 Saisontore) fraglich.

Wie üblich gab es auch von Markus Anfang freundliche Worte Richtung Münster, dass der Gegner nicht unterschätzt werden wird:

„Da kommt ein Aufsteiger mit viel Selbstvertrauen. Die Mannschaft ist eingespielt und hat Potential, Spiele zu gewinnen. Sie kommen häufig über die Außenverteidiger, haben viele Spieler im gegnerischen Sechzehner, dort die zweitmeisten Ballkontakte in der Liga und auch von allen Drittligisten die meisten Schüsse aufs Tor. Es wird definitiv ein schweres Spiel, bei dem wir ab der ersten Sekunde drin sein müssen und uns nicht nur auf eine Phase konzentrieren dürfen.“

Tageskasse in Dresden ist geöffnet

Während der Heimbereich bereits ausverkauft ist, rechnet die SGD mit 450 Preußenfans, die die lange Auswärtsfahrt auf sich nehmen, um unsere Preußen dabei zu unterstützen, etwas zählbares von der Elbe mit nach Münster zu nehmen. Für Kurzentschlossene gibt es vor Ort eine Tageskasse. Wer nicht nach Dresden reisen kann, hat die Möglichkeit das Spiel bei MagentaSport und im Free-TV beim MDR zu schauen. In diesem Sinne:

Alle zusammen für Preußen Münster!

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FC Erzgebirge Aue
1 2
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